VW Tiguan Test: einmal Bestseller, immer Bestseller
Der VW Tiguan stieß spät ins Segment der Kompakt-SUV, dafür um so gewaltiger. Auch nach dem Facelift braucht der kleine Geländewagen aus Wolfsburg die Konkurrenz nicht zu fürchten.
Optik kaum verändert
Dabei hat sich an der Optik des neuen Tiguan kaum etwas getan. Die Frontpartie erhielt eine neue Kühlergrill-Verkleidung. Am Heck gibt es nun zweigeteilte Rückleuchten. Ansonsten muss man aber schon recht genau hinschauen, um die Änderungen mitzubekommen. Um so mehr legten die Ingenieure unter dem Blech Hand an. Hier kommen nicht nur neue Assistenzsysteme wie Müdigkeitswarner oder Spurwechselassistent zum Einsatz, sondern vor allem legten die Wolfsburger Wert auf effiziente Motoren.
Zwischen insgesamt sieben Motorisierungen kann gewählt werden, allesamt mit der sparsamen BlueMotion-Technologie erhältlich, die unter anderem über ein Start-Stopp-System und einen Rekuperationsmodus verfügt. So verspricht VW für den 2.0 TDI mit 140 PS und Allradantrieb, bei VW 4Motion genannt, einen Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern, die im Praxistest nicht ganz gehalten werden konnten, doch mit den auf dem Bordcomputer angezeigten 6,3 Litern kann man ausgesprochen zufrieden sein.
Zähe Überholvorgänge
Der Vierzylinder-Commonrail-Diesel arbeitet dabei sehr laufruhig und auch die Leistungsentfaltung geht in Ordnung. Der Allzweck-TDI des Konzerns benötigt 10,2 Sekunden für den Sprint zur 100 km/h-Marke, präsentiert sich bei Überholvorgängen dafür etwas zäh.
Doch das stört wirklich nur marginal. Denn ansonsten ist der Tiguan sehr beständig. Das maximale Drehmoment von 320 Nm liegt zwischen 1750 bis 2500 Umdrehungen in der Minute an. Das Sechsganggetriebe arbeitet ohne Beanstandungen. Wer 1825 Euro übrig hat, kann dieses Geld in eine Siebengang-Doppelkupplung investieren, es lohnt sich und vermittelt Fahrfreude, zugkraftfrei unterwegs zu sein.
Angenehmes Fahren
Denn im Zusammenspiel mit der Lenkung und dem Fahrwerk wird eine direkte, aber nicht zu knackige Rückmeldung zur Straße vermittelt. Und trotz seiner höheren Karosserieform ist selbst von leichten Wankbewegungen nichts zu spüren.
So entwickelt sich die Fahrt für die Insassen äußerst angenehm. Das Platzangebot ist sehr großzügig gestaltet, sodass selbst Großgewachsene im Fond bequem Platz finden. Die Instrumente sind übersichtlich angeordnet und intuitiv zu bedienen.
Ab 24.175 Euro können nicht nur Großgewachsene die Rücksitze entern. Der Testwagen in der Ausstattungsvariante Trend und Fun kostet schon exakt 30.000 Euro. Das ist viel Geld, ohne Frage. Doch dem Erfolg des neuen Tiguan tut der Preis keinen Abbruch.
Bei MeinAuto.de gibt es den aktuellen VW Tiguan inkl. Facelift aus dem Jahr 2011 ab einem Preis von 20.657 Euro. (Stand: 24.08.2012)
Weitere Berichte gibt es hier: VW Tiguan Test
von Frank Mertens / in Kooperation mit Autogazette