VW Polo 1.2 TSI BlueMotion Test: haben der Kleine jetzt den Blues?
Es hat sich in den vergangenen Wochen rasch herumgesprochen, dass sie endlich da ist, die modellgepflegte Version des VW Polo V. Doch hat sich das Warten gelohnt? Hat die Überarbeitung nur optische Details gebracht oder auch nutzbringend in die Technik eingegriffen? Um das herauszufinden, haben wir uns den neuen 90 PS starken 1.2 TSI zum Test geschnappt.
Neuer 1.2 TSI: lebhafte 90 PS
Dem überarbeiteten Vierzylinder-Turbobenziner wollen wir auch gleich unsere ganze Aufmerksamkeit widmen. VW bietet den 1,2-Liter Direkteinspritzer in 2 Varianten an, einmal mit 90 und einmal mit 110 PS – und jeweils nur in Verbindung mit der hauseigenen Spritspartechnologie “BlueMotion Technology”. Eine weitere Einschränkung: Die 1.2 TSI Motoren lassen sich nicht mit jeder der drei Ausstattungsvarianten verknüpfen: den 90 PS 1.2 TSI bauen die Wolfsburger erst ab der mittleren Ausstattungslinie “Comfortline” ein, den 110 PS Turbo gar erst in der Topausstattungsvariante “Highline”. Da der VW Polo mit dem stärkeren Vierzylindermotor somit fast 3.500 Euro teurer kommt, haben wir zum schwächeren Benziner gegriffen – und einen Teil der Ersparnis in das tadellos arbeitende 7-Gang-DSG gesteckt (Aufpreis 1.475 Euro).
Doch nun genug der Ausstatterei, jetzt wollen wir dem überarbeiteten 1,2-Liter-Triebwerk auf die Zylinder fühlen. Die sind unter der Haube in Reihe angeordnet und erzeugen aus 1.197 Kubikzentimetern Hubraum 90 PS respektive 160 Newtonmeter Spitzendrehmoment zwischen 1.400 und 4.000 Touren. Das breite Drehzahlband, in dem das maximale Drehmoment abrufbar ist, impft dem kleinen Golfbruder einen so nicht erwarteten Spieltrieb ein. Wobei aber auch das vollautomatische oder per Tiptronic halbautomatisch bedienbare 7-Gang-DSG einen großen Anteil am schwungvollen Eindruck hat. Die 10,8 Sekunden, die wir für den Sprint von 0 auf 100 km/h gemessen haben, werden diesem Eindruck dabei keinesfalls gerecht.
Neuer Polo: durch Gewichtsverlust sparsamer und wendiger
Mit dem 90 PS Vierzylinder-Turbo fühlt sich der Polo also schneller und agiler an als er eigentlich ist. Diesen charmanten Schwindel wollen wir dem kleinen Wolfsburger nicht übel nehmen, doch birgt er eine Gefahr. Denn lässt man dem sportlichen Temperament des 1.2 TSI ungezügelt seinen Lauf, kann an der Zapfsäule eine unliebsame Überraschung warten: Der Turbobenziner gönnt sich dann nämlich durchaus mehr als 9 Liter. Aber er kann auch ganz anders. Hält man sich mit dem Gasfuß zurück und lässt das DSG von selbst arbeiten, bewegt sich der Polo erfreulich nahe am Normverbrauch von 4,7 Litern fort (109 Gramm CO2 pro Kilometer mit DSG).
Beim Sparen helfen dabei auch die rund 30 Kilogramm, die im Zuge der Modellpflege verloren gingen. Da mit dem Gewichtsverlust nun deutlich weniger Last auf der Vorderachse ruht, hat das auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Positive wohl gemerkt, denn der Kleine fährt sich nun agiler und dank der neuen elektro-mechanischen Servo auch direkter. Der Federungskomfort hat darunter nicht zu gelitten, denn Fahrbahnmängel bügelt der neue Polo zuverlässig aus.
Innenraum aufgewertet und modernisiert
Der frisch überarbeitete VW Polo hat indes noch mehr zu bieten als ein verbessertes Handling und einen neuen 1,2-Liter-Benziner. Nachgelegt haben die Autobauer aus Wolfsburg vor allem im Innenraum. Dort, wo bereits der letzte Generationenwechsel eine sichtbare Aufwertung gebracht hat, ist im Zuge der Modellpflege weiter an der Materialqualität und der Funktionalität gefeilt worden: Die Instrumente etwa sind einfacher abzulesen und das Verkleidungsmaterial ist hochwertiger.
State of the Art ist jetzt auch die Multimedia-Landschaft, allerdings nur gegen Aufpreis. Die Navigationsfunktion “Discover Media” mit 6,5-Zoll-Touchscreen kostet z.B. rund 500 Euro, für weitere 170 Euro ist auch die nagelneue “MirrorLink”-Technik an Bord, über die sich das Smartphone kinderleicht mit dem Bordcomputer koppeln lässt. Neben unterhaltungselektronischen Accessoires bietet VW auch viel Sicherheits- und Funktionszubehör an, von der City-Notbremsfunktion (295 Euro) über elektrisch anstellbare Außenspiegel (150 Euro) bis hin zu Kopfairbags für die außensitzenden Fondpassagiere (490 Euro).
Will man im Fond häufiger Gäste chauffieren, empfiehlt sich der Griff zum 800 Euro teureren Fünftürer. Auch in diesem bleibt das Stauraumvolumen mit 280 bis 952 Litern allerdings Mittelmaß. Ein ähnlich großer Citroen C3 hat hier 300 bis 1.000 Liter zu bieten, ein Peugeot 308 sogar 285 bis 1.076 Liter.
Fazit: Das Warten auf den modellgepflegten VW Polo hat sich gelohnt. Der neue zeigt sich nicht nur im Innenraum und beim Fahrverhalten deutlich verbessert, sondern auch beim Antrieb. Der 90 PS starke 1.2 TSI jedenfalls überzeugt mit seiner Leistung und seiner Effizienz. Bei MeinAuto.de kostet der neue fünftürige Polo mit diesem Turbobenziner in der Comfortline und mit 7-Gang-DSG ab 15.355 Euro, fast 3.500 Euro bzw. 19% weniger als beim Hersteller. Das Basismodell gibt es sogar schon ab 9.817 Euro. (nau)
Bei MeinAuto.de finden Sie übrigens ausschließlich Neuwagen – Jahreswagen gibt es nicht, dafür aber preiswerte Polo-Alternativen wie den Citroen C3 ab 9.514 Euro und 28,8% Rabatt, den Peugeot 208 ab 10.485 Euro; den Nissan Micra ab 8.998 Euro; oder den Audi A1 ab 14.095 Euro (minus 18,6%).
Beim Neuwagenkauf können Sie bar bezahlen oder eine der lukrativen Möglichkeiten der Autofinanzierung wählen, zum Beispiel einen zinsgünstigen Autokredit oder das für Geschäftskunden besonders interessante Auto Leasing.