VW Join up! im Test (2018): der Kleine mit dem großen Sondermodell-Rabatt
In den vergangenen Wochen durften wir zahlreiche Modell aus VWs jüngster Sondermodell-Reihe „Join“ testen: den VW Tiguan Join z.B. und den Golf Join. Heute sind wir im kleinsten VW-Spross unterwegs – dem VW Join up!. Beim Gegner des Skoda Citigo, Seat Mii und Hyundai i10 u.a. fällt das Extras-Zusatzpaket der Größe entsprechend kleiner aus. Aber ist es deshalb weniger wert? Der satte Preisnachlass könnte darauf hindeuten – im Test wollen wir uns das genauer ansehen:
Das up!-Sondermodell als Netzwerker
Seit vergangenem Frühjahr promeniert der kleine VW up! runderneuert durch unsere Städte. Aber Klein- und Kleinstwagen leben modern und das heißt hektisch. Was gestern aktuell war ist heute passé. Regelmäßige Auffrischungen gehören angesichts dessen zum Standardprogramm. Im Jahr 2018 trägt die Frischzellenkur den Namen „Join“ und steht im Zeichen der vernetzten Gesellschaft. VW-Join-up!-Fahrer- und -Fahrerinnen sollen sich mühelos in sie einfinden: mit den dazu passenden Technologien und einer gesunden Portion Lebensfreude. Schmackhaft macht VW seinen Kunden das Angebot mit einem Preisnachlass von maximal 1.900 Euro: bei einem Einstiegspreis unter 10.000 Euro kein Pappenstil. Unser Interesse ist geweckt – unsere Tester-Skepsis ebenso. Sie fragt sich stante pede, ob die Extras der – auf der „Move up!“-Ausstattung aufbauenden – Sonderedition Sinn machen. Als erstes darf sich der Sinnfrage das serienmäßige Radio-System „composition phone“ samt der Soft- und Hardware-Erweiterung „maps + more dock“ stellen.
Der Sinn des „composition phone“-Radios steht jedoch nur kurz außer Frage. Die im herkömmlichen move up! 130 Euro teure Erweiterung stattet das Sondermodell mit einer Bluetooth-Schnittstelle, einem SD-Kartenslot, einem USB- bzw. Aux-in-Steckplatz – sowie mit einem 5,0 Zoll (~13cm) großen Farbdisplay aus. Das fungiert optional als Anzeige für die Rückfahrkamera, die für 200 Euro die Heckaussicht ins Cockpit bringt. Die Ergänzung des Systems durch die Smartphone-Halterung „maps + more dock“ und die dazugehörige „maps + more“-App ist ab Werk installiert (Aufpreis sonst 170 Euro). Sie funktioniert das Mobiltelefon kurzerhand zum Navi um – und macht die Musik- bzw. Kontaktliste sowie viele Apps übers Infotainment zugänglich. Kurzum: Das Infotainment-System ist ein Extra, das einen Mehrwert bringt. Die ebenfalls in diesem Paket inbegriffene „Think blue. Trainer.“-App, ein virtueller Fahrlehrer für effizienteres Fahren, halten wir für eine nette Ergänzung. Hardware-Nachbesserungen zur konsequenteren Abgasreinigung kann sie aber nicht ersetzen.
Join up!: ganz schön komfortabel
Alle virtuellen Freuden – und seien sie wie im Falle des Join up! noch so nützlich – sind jedoch kein Ersatz für die reale Welt. Wer mit seinem Auto von A nach B will, der muss sich physisch von A nach B bewegen. Und wer sich wie der kleine up! in der Stadt bewegt, der legt gern einen flotten Auftritt hin. Unter diesen Vorzeichen erscheint das reich bestückte Optik-Paket des „Join“-Sondermodells zwar als keine Notwendigkeit: aber als eine weitere sinnvolle Ergänzung. Die hochhackigen 15-Zoll-Leichtmetallfelgen im „Woodstock“-Design sind nicht dazu angetan, den Federungskomfort zu erhöhen – sie sehen aber schön aus. Die abgedunkelten Scheiben des Fondbereichs verleihen dem up! etwas Geheimnisvolles und halten im Sommer die ärgste Hitze fern. Und mit dem serienmäßigen Ausstattungs- und Design-Paket „roof pack“ kann man dem Dach und den Außenspiegeln die Wunschfarbe verleihen. Den Glanz in der Hütte steigern die feinen „cushion“-Design-Sitzbezüge und das edel anmutende Dashpad in „pixels shadow steel“-Optik. Der perlgraue Himmel und die titanschwarze Instrumententafel rund den adretten Innenraum ab.
Eine schöne Optik aber ist nicht alles. Auch in einem Kleinwagen wird Komfort mittlerweile großgeschrieben. In diesem Sinne ist es sinnvoll, dass VW dem up!-Sondermodell bereits ab Werk eine Klimaanlage spendiert, die im Basismodell mit 560 Euro abgegolten werden muss. Die optionale Klimaautomatik „Climatronic“ mit Allergenfilter kostet im Join up! entsprechend 335 statt 895 Euro; das bequeme Multifunktionslederlenkrad gibt es für 335 Euro. Ein weiteres Spezifikum hat das Sondermodell zu bieten, namentlich das „Join plus“-Paket. Es stattet den Stadtfloh mit einer praktischen akustischen Einparkhilfe fürs Heck und mit sechs Lautsprechern für einen besseren Sound aus. Der Preis: 550 Euro. Weitere Pakete wie das „drive pack „plus“, das u.a. die City-Notbremsfunktion und die Geschwindigkeitsregelanlage enthält, sind ebenfalls erhältlich: allerdings nicht mit einem „Join“-Rabattschild versehen. Den hochwertig eingerichteten und großzügig bemessenen Innenraum bietet VW ohne Aufpreis an. Hier setzt der up! weiter den Richtwert.
Sondermodell setzt auf Standard-Motorenangebot
Zum Schluss nehmen wir endlich unser Vorhaben in Angriff, von A nach B zu fahren. Dafür braucht es selbst bei einem leichten Eintonner einen Motor. Unter der niedlichen Motorhaube verzeichnet das Join-Modell jedoch keine Extras. VW greift auf das übliche up!-Motorenspektrum zurück, dem es seit der Modellpflege an nichts Wesentlichem mangelt – auch da u.a. der up! GTI und der e-up! als eigenständige Modell angeboten werden. Einstiegsmotor ist der Dreizylinder-Sauger 1.0 mit 60 PS, der in drei Spielarten anschieben darf: Mit manuellem 5-Gang-Getriebe, mit ohne und Start-Stopp-Automatik sowie mit dem sequentiellen 5-Gang-Getriebe ASG (Kraftstoffverbrauch Benzin: 4,4/4,1 Liter auf 100 km, 101/96/95 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C/B). Den Einliter-Sauger offerieren die Wolfsburger überdies mit 75 PS, bei dem die Variante ohne Start-Stopp-Automatik wegfällt (Kraftstoffverbrauch 5-Gang/5-Gang sequentiell: 4,1/4,2 Liter auf 100 km, 96/97 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B).
Die Sauger richten sich in beiden Leistungsstufen an die preisbewussten und gemütlichen up!-Kunden. Für Fahrer, die auch in einem Kleinstwagen Dampf unter der Haube haben wollen, liefert VW seit vergangenem Jahr den Dreizylinder-Turbobenziner 1.0 TSI. Er macht mit 90 PS und 160 Nm Spitzendrehmoment kräftig Betrieb (Kraftstoffverbrauch Benzin: 4,4 Liter auf 100 km, 101 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Beim 0-100-Beschleunigungstest knackt er, knapp aber doch, die 10-Sekunden-Marke: ein kleiner Usain Bolt. Umwelt- und Kostenbewusste up!-Lenkern steht mit dem bivalenten Erdgas-/Benzinmotor 1.0 Ecofuel außerdem eine Option zur Wahl, die den up! als VW eco Join up! sauberer – und ab 15.000-Jahreskilometern – auch günstiger antreibt als die Benziner (Kraftstoffverbrauch CNG: 2,9 Kilo auf 100 km, 82 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Anders gesagt: Der Beitritt in den Erdgas-Fahrerclub ist eine Überlegung wert. Das zeigt auch unser Test zum VW up! Ecofuel mit Erdgas Antrieb.
Technische Daten des VW Join up!: | ||
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PS-Anzahl: | min. 60 PS | max. 90 PS |
kW-Anzahl: | min. 44 kW | max. 66 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 4,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 95 g/km | max. 101 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 12.525 Euro | |
Stand der Daten: | 28.02.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum VW join up! Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der VW up! Join setzt dezente, aber durchdachte Glanzlichter – beim Multimedia-Angebot sowie in Bezug auf die Optik und den Komfort. Der satte Rabatt steigert in der preissensiblen Kleinwagenklasse den Wert weiter. Bei MeinAuto.de startet der Join up! ab 9.119 Euro, 30,1% respektive beinahe 3.800 Euro günstiger als vom Hersteller empfohlen.
5 von 5 Punkten