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Fiat 500e 2021 im Test: Ein Kult-Modell voll unter Strom

Mit dem limitierten Premieren-Modell 500 La Prima hat Fiat den Kunden den Mund wässrig gemacht. Seit Februar 2021 servieren die Turiner das gesamte Menü der zweiten 500er-Generation; das der ersten steht aber weiter auf der Karte. Ein Grund: Nicht alle sind schon bereit, voll auf Strom zu setzen. Der neue Cinquecento fährt indes ausschließlich batterieelektrisch. Wie gut, zeigt uns im Test die Schrägheck-Limousine 500e.

Inhalte des Testberichts zum Fiat 500e:

  1. Zum Testbericht
  2. Technische Daten (als Tabelle)
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Unser Fazit mit Sternebewertung

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© Fiat

Fiat 500e: in drei Ausstattungen …

Der erste Fiat 500 der Neuzeit wurde und wird in Polen gefertigt. Mit dem neuen, voll-elektrischen Cinquecento kehrt die Produktion wieder nach Italien zurück: ins Traditionswerk in Mirafiori nahe Turin. Die Heimkehr auf das Feld der “tausend Blumen” ist gleichzeitig eine Rück- und Umkehr. Der Fiat 500e besinnt sich seines Erbes und seiner Tradition – ebenso bewusst aber beschreitet er neue Wege. Die zweite Serie des reizvollsten aller Kleinwagen ist der erste reine Stromer im Sortiment der Turiner. Die Zukunft will er in drei Varianten erobern: als Limousine, als Cabrio und als “3+1” – i.e. als Zweitürer, der auf der Beifahrerseite eine kleine, gegenläufige Zusatztür zu bieten hat (“magic door”).

Wir sind in der klassischen Schrägheck-Limousine auf Tour. Im Vollausbau wird sie in drei Ausstattungen auflaufen: in der Basisausstattung “Action,” in der “Passion”-Linie – sie soll noch im Laufe des Jahres kommen – und in der von uns getesteten Top-Ausstattung “Icon”. Aktuell und bis auf Weiteres kann der neue 500er auch noch in der “La Prima”-Sonderausführung bestellt werden. Sie hat mit knapp 35.000 Euro ihren stolzen Preis. Unser Testmodell, der 500e Icon, startet laut Liste mit einem Preis von 29.560 Euro.

und mit zwei Batteriegrößen

Egal in welcher Variante, das ist viel Geld für einen Kleinstwagen – zu viel Geld, dürfte so mancher Kunde sagen. Bei den genannten Preisen fehlt allerdings die Elektroprämie, der Umweltbonus: im Falle des Fiat 500e – bei einem Barkauf oder einem Leasing von mindestens 24 Monaten – beträgt die Kaufprämie 9.000 Euro. Zumindest der “Icon” liegt dann mit etwas mehr als 20.000 Euro preislich in einem annehmbaren Bereich: vor allem, wenn man seine gute Ausstattung berücksichtigt. Wer will, bekommt den neuen 500e jedoch noch um einiges günstiger.

Der 500e Action tritt ab 23.560 Euro in Aktion – nach Abzug des Umweltbonus also unter 15.000 Euro. Doch wie kommt diese Preisdifferenz zustande? Der vielleicht wichtigste Unterschied zwischen der “Action”-Spielart und den anderen Varianten ist die Batteriekapazität. Der 500e Action vertraut auf einen Akku mit 23,8 kWh; der 500e Icon und 500e La Prima verlassen sich auf einen 42 kWh (Nettokapazität rund 21 bzw. 37 kWh).

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© Fiat

Sportlicher Antritt, erstaunliche Ausdauer – ambitionierter Federungskomfort

Dank der größeren Energiereserven gibt Fiat beim 500e Icon und 500e La Prima mehr Leistung frei. Der Permanentmagnet-E-Motor leistet in diesen Modellen 118 PS, im 500e Action 95 PS – das maximale Drehmoment liegt hier wie dort bei 220 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 13,0-14,4 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Im Stadtverkehr dürfte man den Leistungsunterschied kaum spüren: bis Tempo 50 beschleunigen alle drei gleich zackig, in knapp mehr als drei Sekunden. Bleibt man bis 100 km/h am Pedal stehen, klafft eine messbare Lücke. Unser 500e Icon hat den Hunderter in 9,0 Sekunden erreicht; das Basismodell soll knapp eine halbe Sekunde länger benötigen.

Abgeregelt wird der Schub von Fiat beim 500e Action bei 135 km/h; den 500e Icon lässt man bis 150 km/h frei laufen. Bis dahin fühlt sich die Beschleunigung locker und leichtfüßig an – so lange es gerade aus und nicht über schlechte Straßen geht. Fiat hat sich für eine recht stramme Abstimmung des Fahrwerks entschieden. Bei der Abstimmung der Servolenkung dürfte leider die Konsistenz eines gebrauchten Kaugummis Pate gestanden haben. Schade, denn so verschenken die Turiner einerseits viel Fahrdynamikpotential – und andererseits auch einiges an Federungskomfort. Ein wenig mehr Sanftmut hätten wir uns für den Cityflitzer vor allem bei moderaten Geschwindigkeiten gewünscht.

Reichweite und Fahrgefühl im Fiat 500e

Aber sei’s drum. Je flotter wir den 500e Icon bewegen, desto geschmeidiger federt er. Ein Grund: Bei höherem Tempo kommt das Leergewicht von 1,26 bzw. 1,37 Tonnen in Wallung.  Verglichen mit dem alten Cinquecento wiegt der neue Stromer gut und gerne drei- bis vierhundert Kilo mehr. Ein Großteil des Mehrgewichts geht auf das Konto der im Fahrzeugboden verbauten galvanischen Zellen, sprich die Batterie der chemischen Speichereinheiten. Der kleinere Akku besteht aus 108 Zellen, die zu einem Modul zusammengeschlossen werden; der größere aus zwei Modulen mit jeweils 96 Zellen.

Das Gewicht der Akkus liegt bei 182 bzw. 294 Kilo. Aber wie lang reicht die Energie? Im 500e Action laut WLTP-Norm im Mittel bis zu 190 Kilometer; im 500e Icon mit dem größeren Akku bis zu 321 Kilometer; in der City sollen es 257 bzw. 460 Kilometer sein. Im realen Einsatz scheinen diese Reichweiten fantastisch. Im Testwagen müssen wir spätestens nach 300 bzw. 350 Kilometern nachtanken. Für ein Stadt-BEV ist das aber eine exzellente Ausdauer. Im Rennen um die – gerade in den Städten – besonders begehrten Ladepunkte ein klarer Wettbewerbsvorteil für den 500e.

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© Fiat

Fiat 500e: schneller Lader, sicherer und leiser City-Flitzer

Der neue Fiat 500e hat, neben der stattlichen Reichweite, in puncto Ausdauer ein weiteres   Ass im Ärmel: den “Sherpa”-Modus. Er dreht alle überflüssigen Verbraucher ab – von der Sitzheizung bis zur Klima – und drosselt die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h: das streckt die Reichweite im Notfall. Für die Radfahrer unter den Lesern. Der “Sherpa”-Modus gleicht ein wenig einem Hungerast: nicht schön, aber effektiv. Zurück zu den angenehmen Dingen des Stromer-Lebens. Hat man mit dem Fiat 500e eine freie Ladesäule ergattert – oder das Privileg, auf eine private Ladeeinrichtung zugreifen zu können – geht das Laden fix.

An einer DC-Schnellladestation zieht das neue Cinquecento-BEV den Strom im Idealfall mit 85 kW – 50 kW beim Basismodell –  durchs “Mode 4”-Kabel (Serie im “Icon” ist ein “Mode-3”-Kabel). Einmal Vollladen dauert so nur knapp mehr als eine halbe Stunde; 50 Kilometer Reichweite sind in fünf Minuten nachgetankt. Beim Suchen und Finden der nächsten freien Ladestation assistiert uns im 500e Icon das “Uconnect”-Infotainmentsystem der fünften Generation: mit einem gut 10 Zoll großen Touchscreen, einem Navisystem und den “Uconnect”-Onlineservices wie “My:Navigation” und “My:Remote”.

Reichlich Assistenzsysteme und verschiedene Fahrmodi

Ebenfalls an Bord sind im 500e zahlreiche moderne Assistenzsysteme; auf Wunsch zumal solche für autonomes Fahren auf Level 2. Beispiele ist die intelligente und adaptive Geschwindigkeitsregelung. Ein 360-Grad-Kamerasystem mit “360° Drone-View” hilft beim Einparken. Beim Fahren lässt uns der 500e ebenfalls nicht alleine. Neben dem bereits erwähnten “Sherpa” bietet er überdies den “Normal”- und den “Range”-Fahrmodus an. In letzterem versucht der kleine Stromer, besonders eifrig Energie zu rekuperieren. Auf Wunsch kann er dabei sogar fast ausschließlich mit dem “Gaspedal” gefahren werden: praktische ohne Zuhilfenahme der Bremse.

Zu guter Letzt offeriert der neue, stromernde Cinquecento seinen Passagieren auch etwas mehr Bewegungsspielraum. Zum einen liegt das daran, dass er auf eine Länge von 3,63 Meter gewachsen ist. Zum anderen verdankt er das dem elektrischen Antriebsstrang, der weniger Platz einnimmt als der Strang der konventionellen Antriebe. Beim Stauraumvolumen bleibt der 500er aber bei der gewohnten Schonkost. Wer im 185 bis 550 Liter großen Stauraum die 400 Kilo Zuladung unterbringt, die erlaubt sind, hat großes Vollbracht.

Technische Daten des Fiat 500e

PS-Anzahl: min. 95 PS max. 95 PS
kW-Anzahl: min. 70 kW max. 87 kW
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Automatik
Kraftstoffart: Elektro
Verbrauch (kombiniert): min. 13,0 kWh/100km max. 14,4 kWh/100km
CO2-Emission: min. 93 g/km max. 93 g/km
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 30.990 Euro
Stand der Daten: 10.11.2021

Konkurrenzmodelle

Kleine Stromer finden sich in unserem Autohaus online unter den günstigen Neuwagen immer häufiger. Drei Beispiele sind: der BMW i3 ab 30.332 Euro und 24 % bzw. ab 175 Euro monatlich, der Mini Cooper SE ab 25.570 Euro und 23 % bzw. Monatsraten ab 142 Euro oder der Opel Corsa-e ab 25.263 Euro und 20 % Neuwagen Rabatt bzw. im Monat ab 175 Euro (Preise jeweils ohne Bundesanteil Umweltbonus). Bei der Finanzierung haben Sie ebenfalls attraktive Auswahlmöglichkeiten, bspw. unser Autoleasing oder unsere Vario-Finanzierung ab 3,99 % Effektivzins und ab 0 € Anzahlung.

Fazit zum Fiat 500e Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Nach dem Überschwang des Premieren-Modell “La Prima” muss der Fiat 500e in die Routine des städtischen Alltags finden. Er tut das im Test mit Bravour und viel Elan sowie Ausdauer: günstig als Einstiegsmodell “Action” mit kleiner Batterie oder als Topmodell “Icon” mit bis zu 460 Kilometer Norm-Reichweite in der City. Etwas mehr Fahrkomfort und Kofferraumvolumen hätten dem BEV aber nicht geschadet. Bei MeinAuto.de stromert der 500-Elektro ab 26.870 Euro los – 16% oder gut 4.800 Euro unter der UVP.

5 von 5 Punkten

 

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