VW Golf Variant 2.0 TDI GTD Test: auch Diesel-Kombis können Spaß machen
Seit gut 20 Jahren gibt es den Golf nun bereits als Kombi, also als VW Golf Variant. Was dabei Anfang der 1990er mit dem Golf III begonnen hat, findet seit 2013 mit dem Golf VII die mittlerweile fünfte Fortsetzung. Wir haben VWs Kompaktklassen-Kombi – den Konkurrenten des Skoda Octavia Combi, des Seat Leon ST und des Opel Astra Sports Tourer – diesmal in seiner jüngsten Ausprägung zum Test gebeten: als betont sportlichen, 184 PS starken 2.0 TDI GTD.
184 PS, 380 Nm – und nur 4,4 Liter Verbrauch?
Der 2.0 TDI GTD ziert seit November 2014 das Regal der Golf-Variant-Dieselaggregate und richtet sich insbesondere an Eltern, die mit der Familienkutsche gern einmal ein wenig Spaß haben, denen die protzige Potenz des Golf Variant R aber zu viel ist. Den kraftvollen Turbodiesel serviert VW dabei gemeinsam mit der GTD-Ausstattung, die unter anderem ein tiefer gelegtes Sportfahrwerk, 17-Zöller und kräftig zupackende Sportsitze enthält. Bevor wir aber den sportlichen Wert der Sonderausstattung auf den Grund gehen, testen wir zunächst die Hauptspeise: den 1.968 cm³ großen Reihenvierzylinder mit Common-Rail-Einspritzung, Ladeluftkühler und Turbolader. Der leistet 184 PS, dreht zwischen 1.750 und 3.250 Touren mit einem satten Spitzendrehmoment von 380 Nm an der Kurbel – und treibt den Variant in exakt 7,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Aber auch darüber hinaus schiebt der Zweiliter-Diesel kräftig an: im fünften Gang des serienmäßigen Sechsganggetriebes zieht der 2.0 TDI bspw. in 8 Sekunden von 80 auf 120 km/h durch; und in der Spitze sind immerhin 231 Stundenkilometer möglich. Damit kann man den Golf Variant zum einen wunderbar schaltfaul fahren, zum anderen aber auch hurtig über die Autobahn jagen. Der Durst des Vierzylinder-Selbstzünders ist dabei überraschend moderat: 4,4 Liter respektive 115 Gramm CO2 verspricht die Norm, der Bordcomputer errechnet im Testmittel indessen ziemlich genau sechs Liter.
Golf Variant: als GTD ein Bewegungstalent
Für einen eineinhalb Tonnen schweren Kombi und einen Diesel mit so viel Lebensfreude ist das aber ein durchaus passabler Wert. Der verschlechtert sich allerdings markant, wenn anstatt der zackigen 6-Gang-Box das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe die Kraft portioniert. Die Automatik nimmt einem für 1.950 Euro Aufpreis zwar das Schalten ab, sie tut das aber ein wenig zögerlich und außerdem alles andere als spritsparend. Der Durchschnittsverbrauch steigt nämlich um einen guten halben Liter.
Das kann einem natürlich den Spaß mit dem GTD-Golf-Variant merklich verleiden – und das wäre äußerst schade: denn der hat auch fahrdynamisch viel zu bieten. VW stellt den Golf Variant GTD ab Werk nämlich auf 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und 225er Pneus, nähert das sportliche Fahrwerk dem Boden um 15 Millimeter an – und baut zudem noch eine progressive Lenkung und ein zuschaltbares, elektronisches Sperr-Differential ein (XDS+). Das klingt nach den idealen Zutaten für ein handliches Fahrspaßmenü – und genauso ist es auch: Mit der anpassungsfähigen Servo lässt sich der Kombi zielgenau und zackig um jede Kurven dirigieren, das Sperrdifferential sorgt dort punktgenau für die nötige Traktion; und die knapp 70 zusätzlichen Kilos, die beim Variant auf der Hinterachse lasten, bringen einen spürbaren Zuwachs an Stabilität.
GTD: auch innen ganz der praktische Sportler
Als 2.0 TDI GTD bewegt sich der Golf Variant also wieselflink übers asphaltierte Geläuf. Und das heißt im Umkehrschluss: die sportlichen Insignien, die Volkswagen dem Kombi ans Blech geflickt hat (mächtigere Schürzen an Front und Heck, breitere Schweller, verchromtes Doppel-Endrohr, etc.), sind nicht nur Show.
Das gilt auch für die sportlichen Accessoires der GTD-Innenausstattung, insbesondere die in kariertem Stoff bezogenen Sportsitze. Sie schmiegen sich äußerst fein an unsere Lenden an und offerieren einen ausgezeichneten Seitenhalt. Bei aller Sportlichkeit hat VW dabei nicht auf die Praxis vergessen, wie das serienmäßige Multifunktions-Lenkrad oder die Bi-Xenon Scheinwerfer belegen. Und an Platz fürs Praktische mangelt es dem Golf Variant ebenso nicht: vorne wie hinten ist der Freiraum äußerst großzügig bemessen und beim Kofferraum kann man sich bei 605 bis 1620 Litern wahrlich nicht über mangelnden Stauraum beklagen. Die dreißig Zentimeter kürzere Golf-Limousine fasst zum Beispiel nur 380 bis 1.270 Liter. Und die Konkurrenz? Auch die hebt sich am Variant in der Regel einen Bruch, so etwa der Ford Focus Turnier mit seinen 490 bis 1.502 oder der Opel Astra Sports Tourer mit seinen 500 bis 1.550 Litern; die 610 bis 1.740 Liter des Skoda Octavia Combi erreicht allerdings auch der Golf-Kombi nicht.
Resümee: Der Golf Variant hat – anders als so mancher Hollywood-Streifen – auch in der fünften Auflage nichts an Qualität verloren. Und beim GTD 2.0 TDI kommt zur ausgezeichneten Praxistauglichkeit noch ein kräftiger Schuss Lebensfreude hinzu. So viel Spaß hat natürlich seinen Preis – bei MeinAuto.de aber gibt es den Golf Variant GTD 2.0 TDI schon ab 26.406 Euro, fast 6.000 Euro bzw. 19% günstiger als beim Hersteller. In der Basisversion startet der Golf Variant bei 15.959 Euro und 20,3% Neuwagen Rabatt. (nau)
Wir haben auch einen allgemeinen Test vom Golf Variant gemacht, wo Sie weitere Informationen über den Kombi finden. Bei uns finden Sie aber auch noch viele weitere günstige Kompaktwagenmodelle, zum Beispiel den Ford Focus Turnier ab 13.137 Euro und 27%, den Skoda Octavia Combi ab 14.150 Euro und 21,6%; und den Seat Leon ST ab 14.366 Euro. Eine große Auswahl haben Sie bei uns auch in puncto Autofinanzierung; bspw. eine günstige Schlussraten-Finanzierung oder ein flexibles Auto Leasing.