VW Golf Sportsvan Allstar im Test (2016): Nullnummer oder Volltreffer?
Die besten Plätze für die Fußball-Europameisterschaft sind rar und teuer. Volkswagen greift diese, gerade für Fußballfans leidliche Tatsache, jetzt mit seinen VW-Allstar-Sondermodellen auf. Sie, so das Versprechen, böten beste Plätze zu günstigen Preisen: und zwar für jedermann und mit 5 Jahren Garantie und einem Preisvorteil von bis 3.900 Euro. Ob die Modelle halten, was sie versprechen, wollen wir – nach dem Test des Golf Allstar – jetzt auch am Beispiel des Golf Sportsvan Allstar herausfinden.
Allstar: mehr als bloß optische Glanzlichter
Letztlich sind es ja Kleinigkeiten, die das Sternchen vom Star und den Star vom Allstar unterscheiden – Kleinigkeiten aber, die den großen Unterschied machen: Den entscheidenden Elfmeter im EM-Finale versenken, das ist das Holz, aus dem ein Allstar geschnitzt sein muss. Beim Autoblech, sagt sich VW, soll das genauso sein, weshalb die Allstar- von den Standard-Modellen nur im Detail abweichen. Die Frage ist nun: Sind die Unterschiede trotzdem so maßgeblich, dass der Sportsvan zum echten Allstar Sondermodell wird?
Zu den Allstar Sondermodellen zählen auch diese Modelle, die zum Fotoshooting vor dem Eiffelturm posieren mussten:
- VW Golf 7 Allstar
- VW Golf 7 Variant Allstar
- VW Sharan Allstar
- VW Polo Allstar
- VW Scirocco Allstar
- VW Golf Cabrio Allstar
- VW Beetle Allstar
- VW Jetta Allstar
- VW Beetle Cabrio Allstar
Alternativ finden Sie diese Sondermodelle auf der VW Allstar Seite.
Augenscheinlich Von außen nur kleine Änderungen
Beginnen wir mit den Glanzlichtern des Sportsvan, die dieser außen zu setzen sucht. Vorne am Kühlergrill und am Stoßfänger schimmern z.B. edle Chromleisten, die 15- sind durch 16-Zoll-Leichtmetallräder namens „Linas“ ersetzt; und die Seiten- bzw. Heckscheibe wahlweise abgedunkelt- oder wärmeschutzverglast. All das ist schön anzuschauen, aber es ist nichts, was einen entscheidenden Vorteil bringt, wenn es einmal darauf ankommt.
Die verbauten Nebelscheinwerfer hingegen – sie kosten in der „Trend-“ und „Comfortline“ bspw. 190 Euro Aufpreis – sind dazu sehr wohl in der Lage, besonders natürlich bei schlechter Sicht. Ebenfalls sehr praktisch: Das Spiegelpaket, mit dem sich die beiden Außenspiegel elektrisch einstellen, beheizen und anklappen lassen bzw. das Umfeld des Sportsvan ausgeleuchtet wird.
Der Inneraum macht den Allstar zum Sondermodell
Trotzdem. Zum Allstar macht das den Sportsvan nicht. VW legt deshalb innen weitere Extras drauf: Zum einen haben die Wolfsburger Oberflächen gebürstet wie etwa bei den Edelstahl-Pedalkappen; sie haben Zierleisten aufpoliert und „Allstar“-Schriftzüge eingraviert, z.B. in die Alu-Einstiegsleiste oder die Zierplakette auf der B-Säule. Zum anderen haben sie sich aber auch unter die Oberfläche gewagt und Funktion und Nutzbarkeit zu verbessern versucht. Gelungen ist das mit:
- den zusätzlichen Ablageoptionen und den Schubladen unter dem Fahrer- und Beifahrersitz
- mit den Komfortsitzen, der Klimaautomatik
- dem Multifunktionslenkrad samt Lederbezug
- dem Unterhaltungssystem „Composition Colour“ (Radio CD-Player mit 5-Zoll-Touchscreen, WMA- respektive MP3-fähig, 8 Lautsprechern, etc.)
Hinweis: Das neue VW Sondermodell heißt „Join“!
Die neuen zeitlich limitierten Sondermodelle für 2018 der Wolfsburger heißen „Join“ und lösen die „Sound“, „Allstar“ und „Lounge“ Sondermodelle ab. Es erwartet Sie wieder ein Preisvorteil, eine verlängerte Garantie und eine umfangreiche Ausstattung.
Hier finden Sie mehr Informationen über die neuen VW Join Sondermodelle:
Motoren: Stammbesetzung statt Allstar-Ensemble
Allmählich wird es also mit den Star-Tugenden, vor allem wenn man die bestechenden Grundqualitäten des Golf Sportsvan addiert. Innen ist er dem normalen Golf haushoch überlegen, weil er die Passagiere luftiger, höher sitzend und individueller chauffiert; und weil er mit 590 – 1.520 Litern auch beträchtlich mehr Gepäck transportieren kann als diese (380 bis 1.270). 1.900 Euro sind dafür unserer Meinung nach ein sehr angemessener Aufpreis. Ob das auch für die Allstar-Variante gilt? Nun diesbezüglich steht unser Urteil noch aus.
In der ersten Halbzeit hat diese ja nach einem langsamen Start richtig aufgedreht. Entscheiden wird die Leistung in Halbzeit zwei. In der läuft der Sportsvan Allstar jedoch nicht in Star-, sondern in Stammbesetzung auf. Die Rede ist hier von den Motoren, wobei auch beim Allstar-Sondermodell zwei Golf-Fixstarter fehlen: der nagelneue Einliter-Dreizylinderbenziner mit 115 PS und der Topbenziner 1.8 TSI mit 180 PS. Mit ihnen darf sich der Sportsvan-Fahrer offenbar partout nicht vergnügen.
Zum Glück gibt es dafür noch andere Antriebe, konkrete vier Benziner und zwei Diesel. Der Basisbenziner, der 85 PS und 160 Nm starke 1.2 TSI, ist zum Vergnügen jedoch nur leidlich geeignet (180 km/ Spitze) – dafür nimmt er sich mit einem NEFZ-Verbrauch von 4,9 (114 Gramm CO2) und einem Testverbrauch von 6,3 Litern angenehm zurück. In der Variante mit 110 PS und 175 macht der 1.2 TSI dann schon mehr Spaß: sowohl was die Fahrleistungen (10 Sekunden 0-100, maximal 195 km/h) als auch die Getriebevarianten angeht (mit 6-Gang od. 7-Gang-DSG); der Durst bleibt mit 5,0 bzw. 5,1 nach Norm und 6,3 bzw. 6,5 Litern im Test moderat. So richtig locker aufspielen kann der Allstar Van aber trotzdem erst mit den beiden 125 bzw. 150 PS starken Varianten des 1.4 TSI. Leider darf jedoch auch hier – wie beim normalen Sportsvan – der neue Ottomotor-Star, sprich der 1.4 TSI mit Zylinderabschaltung (ACT), nicht auflaufen. Vertreten wird er vom herkömmlichen 150 PS starken 1.4 TSI, der seine Sache mit 8,2 Sekunden für den 0-100-Spurt und 216 km/h in der Spitze zwar gut macht – dem aber eben das gewisse Etwas fehlt. Ein Beispiel, der Verbrauch: 5,5 bzw. 5,4 Liter sind guter Durchschnitt, der 1.4 TSI ACT aber bräuchte rund einen halben Liter weniger – und 10% sind im Spitzenbereich eine Welt.
Allstar Fahrverhalten: ohne Allüren aber mit viel Komfort
Auch bei den Dieselmotoren fehlt die große Zugnummer. Der 110 PS kräftige 1.6 TDI und der 150 PS starke 2.0 TDI leisten bei guten Spurtfähigkeiten – 10,5 bzw. 8,6 Sekunden von 0 auf 100, maximal 195 bzw. 216 km/h – indes eine hocheffiziente Arbeit (3,9 bzw. 4,3 Liter, 101 bis 112 g). Und die ist jedem zwanghaften Allstar-Ballgeschupfe in der Regel vorzuziehen. Die Entscheidung, ob das Sportsvan-Sondermodell den Allstar-Titel wirklich zu Recht trägt, muss damit in der Verlängerung fallen.
In der Verlängerung testen wir das Fahrverhalten – und bei ihm kann der Allstar wieder mit den Pfunden des Basis-Sportsvan wuchern. Sie lauten ausgesprochen ausgewogenes Fahrverhalten gepaart mit agilem Handling und hohem Federungskomfort – Sportwelt, was willst du mehr? Wie wäre es mit einer Geschwindigkeitsregelanlage und einem Park-Piloten, die ab Werk verbaut sind; oder optional mit dem „R-Line-Sportpaket“ samt adaptiver Fahrwerksregelung (1.195 Euro)? Auch das hat der Golf Sportsvan Allstar unter anderen noch zu bieten.
Fazit zum Sportsvan Sondermodell
VW liefert den Golf Sportsvan Allstar mit zahlreichen Extras aus, vielen optischen aber auch mit so manch funktionalem und praktischem. Zum Star wird er allerdings erst durch den günstigen Paketpreis mit einer Ersparnis von 3.400 Euro und der 5 Jahre Garantie. Bei MeinAuto.de gibt es den Sportsvan Allstar bereits ab 19.072 Euro, rund 23,3% oder umgerechnet knapp 5.700 Euro günstiger als im gewöhnlichen Autohaus. (nau)
Golf Sportsvan als neues Sondermodell
Der Golf Sportsvan Allstar wurde 2017 durch das neue Sportsvan Sound Modell ersetzt. Die Kombination von bis zu 3.900 Euro Preisvorteil, einer 5-jährigen Garantie und der erweiterten Ausstattung sind ein würdiger Nachfolger des hier getesteten Allstar Modells.
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