VW Tiguan Allspace Move (Test 2023): Glorreiches Sondermodell zum Abschied?
2017 wuchs dem Stammbaum des Erfolgs-SUVs Tiguan ein neuer Ast – das Angebot wurde um eine Variante mit verlängertem Radstand erweitert. Ihr Name: Tiguan Allspace. Ihre Trümpfe: mehr Platz, bis zu 7 Sitzplätze und ein noch größerer Kofferraum. 2024 werden der Tiguan und der Tiguan Allspace getrennte Wege gehen – 2023 treten beide noch einmal gemeinsam als “Move”-Sondermodelle auf. Wir testen den Tiguan Allspace Move.
Inhalt
© Volkswagen
Der VW Tiguan Allspace Move im Schnellcheck
Stärken
- Max. 1.100 Euro Preisvorteil
- Noch mehr Platz für max. 7 Personen
- Überragendes Stauraumvolumen
- Edle Design-Extras
- 3-Zonen-Klimaautomatik Serien
- Fahrkomfort & Dynamik exzellent
Schwächen
- Serienausstattung ohne Navi
- Plug-in-Hybrid-Antriebe fehlen derzeit
- Serien-Assistenz-Ausstattung recht dünn
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Letzte gemeinsame Ausfahrt als Sondermodell
Bei uns wuchs der Tiguan erst in der zweiten Generation, ab 2017, in die Länge. In China gab es aber schon vom Tiguan I eine Langversion. 2024 könnte sich der Kreis schließen. Allem Anschein nach wird der kommende Tiguan, die Generation III, ausschließlich in der Normallänge gebaut. Der Tiguan Allspace dürfte jedoch nur dem Namen nach verschwinden. Er soll bei uns vom VW Tayron ersetzt werden, der auf dem chinesischen Markt seit 2018 erfolgreich ist. Sollte es so kommen, wäre es das letzte gemeinsame Jahr des Tiguan-Zweigespanns.
Dass die beiden Publikumslieblinge 2023 noch einmal gemeinsam in der “Move”-Sondermodellreihe auftreten, ist ein gebührender Abschluss. Bei uns ist an dieser Stelle der Tiguan Allspace Move am Zug. Bevor wir uns die Besonderheiten des Sondermodells ansehen, wollen wir ein paar Zahlen auf den Tisch legen. Sie sollen die Unterschiede der zwei “Tiguane” verdeutlichen. Der aktuelle Tiguan ist 4,51 Meter lang, 1,84 breit und 1,68 Meter hoch; die Achsen stehen 268 Zentimeter auseinander.
Tiguan-Langversion: weniger agil, aber noch geräumiger
Der Tiguan Allspace Move misst längs 4,73 Meter. In der Breite und die Höhe ist er praktisch identisch mit dem Tiguan – das Radstand ist mit 2,79 Meter aber 11 Zentimeter weiter. Dieser Längenzuwachs hat seine Vor- und Nachteile. Ein Nachteil ist, dass der lange Tiguan etwas weniger agil ist; messbar u.a. am Wendekreis. Er ist mit 11,9 Metern 40 Zentimeter größer als der des Tiguan. Zusammen mit der Überlänge von gut 20 Zentimetern kann das beim Einparken den entscheidenden Unterschied machen: zwischen ging sich gerade noch aus und hätte sich eigentlich ausgehen müssen.
Die Vorteile des langen Radstandes und der 20 zusätzlichen Zentimeter in der Länge liegen ebenfalls auf der Hand. Innen offeriert der größere Tiguan Allspace seinen Fahrgästen mehr Platz; und seinem Besitzer die Option auf zwei zusätzliche Sitzplätze. Für Erwachsene sind diese Plätze aber nur im Ausnahmefall geeignet. Mehr Platz, konkret mehr Stauraum bietet die Tiguan-Langversion auch im Kofferraum. Statt 615 bis 1.655 sind es 760 bis 1.920 Liter – beides Spitzenwerte in den jeweiligen Segmenten.
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7 Antriebsvarianten – derzeit ohne Plug-in-Hybrid
Dass der Tiguan Allspace Move aufgrund seiner Größe auch rund einen Zentner mehr wiegt als der Tiguan Move, wirkt sich hingegen kaum aus. Das Fahrverhalten divergiert kaum, der Geradeauslauf erscheint uns aber beim langen Tiguan eine Spur gelassener zu sein. Beim Verbrauch kommen wir in den Tests auf ein Plus von rund 0,2 Liter pro 100 Kilometer – egal ob mit Diesel oder Benziner. Bleiben wir gleich bei den Antrieben des Allspace Move. VW reicht sie in 7 Varianten dar.
Drei gehen auf das Konto der Ottomotoren. Der Vierzylinder-Turbo 1.5 TSI mit 150 PS und 250 Nm wird mit 6-Ganggetriebe und 7-Gang-DSG angeboten; sein großer Bruder 2.0 TSI mit 190 PS setzt ab Werk auf das Doppelkupplungsgetriebe und einen Allradantrieb (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,6 – 8,0 Liter auf 100 km, 150 – 182 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Der Vierzylinder-Turbodiesel 2.0 TSI tritt in vier Formen in Erscheinung: drei mit 150 PS und eine mit 200 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,3 – 6,4 Liter auf 100 km, 138 – 168 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).
Tiguan-Langversion kostet als Sondermodell rund 3.000 Euro extra
Die Antriebspalette ist ein weiterer Unterschied zum Tiguan Allspace: bei ihm fehlen bspw. die stärksten Antriebe, dafür startet das Angebot eher, sprich mit schwächeren Motoren. Das wiederum hat zur Folge, dass der Tiguan Allspace Move deutlich teurer ist. Den Tiguan Move gibt es ab gut 35.000 Euro, den Tiguan Allspace Move ab gut 40.000 Euro – mit dem gleichen Motor ist die Langversion ca. 3.000 Euro teurer. Der vergleichsweise hohe Aufpreis liegt auch daran, dass beim “Langen” der Sondermodellrabatt geringer ausfällt: er beträgt maximal 1.100 statt 2.300 Euro.
Erreicht wird der volle Rabatt wie beim Tiguan Move: mit dem Zusatzpaket “Plus”. Es wertet den Tiguan Allspace Move – für den Preis von 1.350 Euro – zusätzlich mit schwarzen Gehäusen für die Außenspiegel, einem schwarzen Dachhimmel – und nicht zuletzt den LED-Matrix-Scheinwerfern auf (Abbiege- bzw. Schlechtwetterlicht, dynamische Leuchtweiten-Regulierung, etc.). Ohne Zusatzpaket liefert VW das Sondermodell mit den normalen Voll-LED-Scheinwerfern aus; ihr “Light Assist” verzichtet auf eine dynamische Fernlichtregulierung.
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Besonderes Felgen-Design – gewohnt gute Ausstattung
Bei den Felgen geht der Tiguan Allspace Move als einziges Sondermodell einen eigenen Weg. Seine 18 Zoll großen Alufelgen sind nicht im “Zürich”-Muster geschnitten, sondern im Dark-Graphit-Design “Kingston”. Ein weiteres besonders Extra ist die elektrische Heckklappe, deren Öffnungswinkel justierbar ist. Die restlichen Sondermodell-Extras stammen dann alle aus dem großen “Move”-Fundus. Die Scheiben hinten sind abgedunkelt und die Dachreling wurde silbern eloxiert.
Innen vertraut VW auf die Dienste der 3-Zonen Klimaautomatik “Air Care Climatronic”; leider wird sie auch im Tiguan jetzt nicht mehr analog bedient, sondern per Touch-Gesten. Die Touchbedienung ist auch beim Infotainment “Ready 2 Discover” gang und gebe. Das hat zwar eine kabellose Smartphone-Integration und WLAN, aber keine Navigationsfunktion. Sie muss extra bezahlt werden, kann im Falle des Falles aber auch nachträglich noch installiert werden – ein praktisches Feature.
Innenraum mit nachhaltigen Materialien – Dynamik und Komfort auf Top-Niveau
Dennoch sind wir wie beim Tiguan Move der Meinung: Bei einem Sondermodell eines Mittelklasse-SUVs darf man ein Navigationssystem als Teil der Werksausstattung erwarten. Jedenfalls wäre der Mehrwert eines Navis unserer Meinung deutlich höher als jener netter Spielereien wie der “Move”-Logo-Projektion bei geöffneten Türen. Die Sitzbezüge, Stoffe und Textilfußmatten aus einem recycelten Material zu fertigen, ist in unseren Tagen hingegen eine willkommene Initiative. Sie wird nicht alle Probleme lösen, aber es ist ein Anfang.
In Bezug auf den Fahrkomfort, die Agilität und die Sicherheit muss der Tiguan Allspace Move naturgemäß nicht wieder von Anfang, bei null, beginnen. Das komfortable und dennoch dynamisch abgestimmte Fahrwerk übernimmt er vom regulären Modell; ebenso die gute Bremsanlage. Sie bringt das großes SUV aus Tempo 100 in weniger als 35 Metern zum Stehen. Bei den Assistenten hält sich das Sondermodell ab Werk wieder ungewöhnlich bedeckt. Erst gegen Aufpreis entspricht die Ausstattung dem, was man von einem Mittelklasse-SUV erwarten würde.
Technische Daten des VW Tiguan Allspace Move |
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PS-Anzahl: | 150-200 PS | |
kW-Anzahl: | 110-147 kW | |
Antriebsart: | Frontantrieb, 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik, Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel | |
Verbrauch Benzin: | 6,6-8,1 l/100 km | |
Verbrauch Diesel: | 5,3-6,4 l/100 km | |
CO₂-Emission | 138-183 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 42.015 Euro | |
Stand der Daten: | 13.03.2023 |
Konkurrenzmodelle
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Unser Fazit zum VW Tiguan Allspace Move
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 13.03.2023
Der VW Tiguan Allspace Move bietet wie die konventionelle Langversion des Tiguan noch mehr Platz und Stauraum. Das Sondermodell erweitert die Vorzüge um eine hochwertige Serienausstattung: u.a. mit Klimaautomatik, nachhaltigen Materialien und 18-Zoll-Alufelgen. Was uns fehlt, sind aktuell die Plug-in-Hybrid-Motoren und ein Navi ab Werk. Bei MeinAuto.de startet der besondere Allspace ab 32.735 Euro – 21 % bzw. gut 8.300 Euro günstiger als gelistet.
4 von 5 Punkten
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