VW e-Golf im Test: Die Kaufprämie für den Volks-Stromer
Gibt es etwas, was der VW Golf nicht kann? Eigentlich nicht. Mittlerweile hat er alle tragenden Rollen in der Kompaktklasse vollwertig besetzt: er tritt als Limousine, Sportsvan, Kombi (Variant) und als Renn-Rowdy (Golf GTI, GTD und R) auf. Selbst die Nebenrollen im Bereich der alternativen Antriebe bespielt er bereits. Die Performance des Golf GTE Plug-In-Hybrid haben wir uns im Test schon angesehen.
Heute hat der reine Stromer, der e-Golf 7, seinen großen Testauftritt – und das dank der staatlichen Kaufprämie von 4.000 Euro seit Mai 2016 bei stark ermäßigtem Eintritt. Ob das die Qualität der Vorstellung entscheidend verbessert?
Der e-Golf & die Preisfrage
Eines jedenfalls ist sicher: Die 4.000 Euro Rabatt, die Bund und Hersteller beim Neuwagenkauf eines e-Golf gewähren, helfen, eine der Kardinalschwächen der E-Autos, den Preis, zu mildern. Denn dank der Kaufprämie kostet der VW-Stromer laut Liste statt 34.900 nur noch 30.900 Euro – ein Preisnachlass von immerhin gut 10%, zu dem auf MeinAuto.de noch ein satter Neuwagen Rabatt hinzu kommt.
Der e-Golf nähert sich preislich so ähnlich kräftigen, aber herkömmlich befeuerten Golf-Modellen an, wobei der Abstand beträchtlich bleibt: Mit dem 116 PS starken 1.0 TSI kostet der Golf 7 in der „Comfortline“-Ausstattung bspw. nur 23.250 Euro, also gut 7.000 Euro weniger.
Wirtschaftlichkeit: e-Golf vor Golf GTE aber hinter den Verbrennern
Aber: Der geförderte e-Golf ist 3.000 günstiger als der Golf GTE, für den es 3.000 Euro Prämie gibt (was den Preis von 36.900 auf 33.900 Euro drückt). Auf den ersten Blick sieht es so aus, als läge der e-Golf in puncto Wirtschaftlichkeit knapp vor der Plug-in-Hybrid-Variante – aber immer noch meilenweit hinter den traditionellen Verbrennern.
Hier erklärt VW den e-Golf:
Alltagstauglicher E-Motor mit 115 PS
Der erste Blick aber genügt uns nicht, wir wollen es genau wissen. Dazu müssen wir uns zunächst ansehen, wie gut sich der e-Golf im Alltag schlägt. Die Alltagstauglichkeit ist ja bislang eine weitere große Schwäche der Stromer. Im Elektro-Golf sorgt im Alltag ein permanentmagneterregter Synchron-E-Motor mit 115 PS und 270 Nm für Schwung.
Ladezeit an öffentlichen Ladestationen beträgt 30 Minuten
Die Energie kommt aus einem 24,2 kWh großen Hochvolt-Lithium-Ionen-Akku, der an der normalen Haushaltssteckdose (Wechselstrom) geladen werden kann. Das dauert allerdings rund einen halben Tag: besonders praktisch ist das nicht. Schneller geht es mit der so genannten Wallbox, mit der sich das E-Tanken auf rund 8 Stunden verkürzt.
Wirklich flott lädt der e-Golf jedoch erst mittels Gleichstrom und CCS-Schnelladesystem, über das der Akku in einer halben Stunde zu vier Fünfteln gefüllt werden kann. Noch sind diese Schnellladestationen unter den 5.800 deutschen Stromtankstellen allerdings in der Minderheit – das neue E-Mobilitätsförderprogramm wird hier aber rasch Abhilfe schaffen. Trotzdem: Das Tanken des e-Golfs macht momentan mehr Mühe als das der Benziner und Diesel an den knapp 15.000 herkömmlichen Tankstellen: es will geplant sein.
Reichweite des e-Golf nur 190 Kilometer
Das hängt auch mit der geringen Reichweite des Golf-Stromers zusammen. Doch Moment: Arbeitet ein E-Motor nicht viel effizienter als ein Verbrenner? Ja, aber die Energiedichte des Lithium-Ionen-Akkus ist nach wie vor um zwei Größenordnungen geringer als die von Benzin und Diesel. Deshalb kommt der e-Golf mit seinen 24 kWh auch nur rund 190 Kilometer, während dieselbetriebene Autos oft locker über 1.000 Kilometer fahren.
VW e-Golf perfekt für den Stadtverkehr
Auf der einen Seite ist die Reichweite des Volks-Stromers also ein Hindernis. Erschwerend kommt hinzu, dass wir im Test nur 100 bis 140 Kilometer schaffen. Auf der anderen Seite aber fährt der e-Golf rein elektrisch rund vier Mal so weit wie der Golf GTE bis der Benzinmotor einspringen muss; außerdem ist zu bedenken, dass die meisten Fahrten nicht weiter als 50 Kilometer gehen. Für den Stadtverkehr ist der Volks-Stromer als bestens geeignet.
Eine brauchbare Ladestationsdichte vorausgesetzt ist der e-Golf für die meisten Fahrten im Alltag damit durchaus ein verlässlicher Begleiter. Lange Reisen sind mit ihm jedoch weiterhin ein Abenteuer, da in den meisten Ländern Europas das E-Tankstellennetz dünn gesät ist.
Kaum mehr als 4 Sekunden von 0 auf 60 km/h
Der e-Golf ist also das ideale Zweitauto, ein Zweitauto mit viel Dampf unter der Haube. Denn beim Beschleunigen macht ihm kaum ein Verbrenner etwas vor, zumindest nicht bis Tempo 140. Auf den ersten Metern drückt uns die Beschleunigungskraft des E-Motors ein ums andere Mal tief in die feinen, mit blauen Ziernähten durchwirkten Sitzmöbel: so, als würden die 300 Pferde des Golf R am Wagen reißen. Das liegt an einer Eigenheit der Stromer, die sich mittlerweile herumgesprochen hat: Der E-Motor fackelt nicht lange und gibt sein maximales Drehmoment ab der ersten Umdrehung frei.
E-Golf – ohne echte Einschränkungen beim Fahren
Ampelstarts und kurze Zwischenspurts sind für den e-Golf folglich ein Heimspiel. Aber auch die rund 10 Sekunden für den 0-100-Spurt erweisen sich als alltagstauglich. Bei 140 km/h setzten die Wolfsburger dem Vorwärtsdrang jedoch ein jähes Ende, Stromsparen ist angesagt. In der Stadt sind 140 aber allemal schnell genug und auch auf der Stadtautobahn ist der e-Golf keine rollende Schikane. Von den Fahrleistungen her ist der Stromer aus Wolfsburg somit uneingeschränkt alltagstauglich, mit Ausnahme der Höchstgeschwindigkeit vielleicht.
Der e-Golf im Video
Kofferraumvolumen minimal geringer als beim Normalen
Und auch in den anderen Disziplinen präsentiert er sich fit für die Praxis, dank der üblichen VW-Stärken – vom großzügigen Platzangebot über die ausgezeichnete Verarbeitung und die einfache Bedienung. Die Einschränkungen beim Transportvermögen sind ebenso vernachlässigbar: das Kofferraumvolumen des e-Golf misst 341 bis 1.231 Liter, das des normalen 380 bis 1.270; das des GTE indessen bloß 272 bis 1.162.
Technische Daten des VW e-Golf 7: | ||
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PS-Anzahl: | min. 115 PS | max. 115 PS |
kW-Anzahl: | min. 85 kW | max. 85 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | elektrisch | |
Elektrische Reichweite: | bis zu 190 km | |
Verbrauch (kombiniert): | 12,7 kWh/100km | |
Energieverbrauch | min. 0 l/100km | max. 0 l/100km |
CO2-Emission: | min. 0 g/km | max. 0 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. A+ |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 34.900 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den VW e-Golf 7 konfigurieren |
Fazit zum Elektro Golf
Und wie sieht es nun mit der Wirtschaftlichkeit aus? Rechnet man alle Kosten (Kaufpreis, Steuern, Werkstattkosten, etc.) ein, ist der VW e-Golf 7 pro Kilometer auch mit Kaufprämie noch um rund 10% teurer als ein herkömmlich betriebener Golf; dazu kommt das Manko der geringen Reichweite.
Allerdings genießen e-Golf-Fahrer auch zahlreiche Vorteile, von der Bevorzugung im Stadtverkehr bis hin zum lokal emissions- und weitgehend lärmfreien Fahren und können sich sicher sein, dass die Umwelt durch einen selber nicht belastet wird. Bei MeinAuto.de gibt es den e-Golf ab 30.259 Euro, also 5.000 Euro bzw. gut 14% unter dem Listenpreis; die Kaufprämie von 4.000 Euro nicht eingerechnet.
In unserem Autohaus online führen wir übrigens ausschließlich deutsche Neuwagen. Darunter zahlreiche Hybrid- und E-Autos wie den Nissan Leaf ab 19.017 Euro und 21,3%, das Renault Zoe Elektroauto ab 18.595 Euro und 16,5% (beide abzüglich 4.000 Euro Kaufprämie), und den Toyota Prius+ Plug-in-Hybrid ab 26.453 Euro und 17,9% Neuwagen Rabatt (minus 3.000 Euro Kaufprämie). Ihr Auto können Sie bei MeinAuto.de außerdem sehr günstig über unsere Auto Finanzierung kaufen, z.B. über unser attraktives Auto Leasing.