VW Cross Polo im Test (2016): wie gut steht dem Polo das Outdoor-Outfit?
Der VW Polo hat in der seit 2009 verfügbaren und 2014 aufgefrischten fünften Generation viele Gestalten. Besonders groß ist die Zahl der Sondermodelle und Sonderausstattungspakete: vom Polo Allstar über den Polo GTI und Polo „beats“ bis hin zum VW Cross Polo. Eben den wollen wir uns im Test noch einmal genauer ansehen. Wie unterscheidet der Offroader sich vom normalen Polo? Wie fährt er sich – und ist er den Aufpreis wert?
Cross-Design: von neuen Schürzen und sportlichen Stühlen
Nach den Unterschieden zwischen dem herkömmlichen VW Polo und dem „CrossPolo“ brauchen wir nicht lange zu suchen. Letzterem sieht man sein kerniges Naturell bereits an der Nasenspitze an. Hier wie im Heck schürzt den Querfeldein-Polo nämlich ein dreifarbiger Stoßfänger, der ihn gegen die Gefahren des Querfeldeinfahrens schützen soll. Der Schutz versteht sich in erster Linie freilich als ein Optischer: der „CrossPolo“ ist nicht wirklich fürs Gelände gebaut. Daran ändert weder die eineinhalb Zentimeter höher gelegt Karosserie noch die Kunststoffbeplankung an den Schwellern, den Türen und Radkästen etwas. Hochhackige 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sind eben kein Schuhwerk für Matsch- und Schotterpisten. Kein Wunder, dass die Wolfsburger für den Polo Cross erst gar keinen Allradantrieb anbieten. Er soll – wie SUVs – eine Geländetauglichkeit nur andeuten. Die Frage ist dann natürlich: Soll man dafür den Cross-Aufpreis von 1.500 Euro – verglichen mit einem ebenfalls fünftürigen, gleich motorisierten Polo Comfortline – ernsthaft in Erwägung ziehen?
Man soll durchaus, wie wir finden, denn der „CrossPolo“ bietet mehr als bloß optisches Chichi. Innen zum Beispiel sitzt man nicht nur leicht erhöht, ähnlich wie in einem SUV – man sitzt auch ab Werk in den hervorragend sitzenden Sportsitzen. Außerdem hält man ein Lederlenkrad in seinen Händen und genießt die Vorzüge des „Composition Touch“-Radios (12,7-Zoll-Display, geschwindigkeitsabhängige Lautstärken-Anpassung, MP3-Wiedergabe, etc.). Beides ist jedoch auch in der „Comortline“-Ausstattung Serie, ebenso wie die geschäumte Instrumententafel, die Ablagebox in der Mittelarmlehne, die Ablagetaschen an den Vordersitzrückseiten und die Klimaanlage. Mit Pedalen aus gebürstetem Edelstahl und elektrischen Fensterhebern an allen vier Türen kann indessen nur der Polo Cross aufwarten.
Cross-Motoren: strenge Auslese
Langsam scheint die Rechnung des „CrossPolo“ also aufzugehen. Bei den Motoren muss man sich allerdings damit abfinden, dass das Angebot kleiner ist als beim normalen Polo. Das dürfte aber nur jene stören, die sich für die schmächtigen Aggregate im Sortiment interessieren. Denn im Cross-Regal fehlen lediglich die beiden schwächsten Benziner (60 und 77 PS) und der schwächste Diesel (75 PS); der 95 PS starke 1.0 TSI BlueMotion ist ohnehin allein dem „Polo BlueMotion“-Sondermodell vorbehalten. Nach der großen Umgestaltung im Zuge der Polo-Modellpflege 2014 stehen für den „CrossPolo“ damit aktuell fünf Motoren zur Wahl. Darunter befinden sich zwei Varianten des 1.4 TDI, des Dreizylinder-Common-Rail-Diesels, der seine Brennkammern mit Hilfe eines Abgasturbos auflädt. Auf diese Weise erzeugt er entweder 90 PS und 230 Nm oder 105 PS und 250 Nm, die mit Hilfe eines 5-Gang-Getriebes portioniert werden (bei der 90-PS-Version optional auch mit 7-Gang-DSG). Mit der stärkeren Variante knackt der Cross Polo sogar die zehn Sekunden Marke beim 0-100-Sprint und in der Spitze die 190 km/h.
Der Verbrauch ist mit jeweils 3,8 Normlitern (99 bzw. 102 Gramm CO2) moderat, er liegt aber um 0,2 Liter über dem des herkömmlichen Polo. Hier macht sich die größere Bodenfreiheit des „CrossPolo“ negativ bemerkbar. Im Testmittel messen wir übrigens fast fünf Liter. Was aber vorrangig gegen die Selbstzünder spricht, ist der recht hohe Einstiegspreis. Der Basisdiesel ist bspw. fast 2.000 teurer als der Basisbenziner, der 1.2 TSI Vierzylinder-Turbo mit 90 PS und 160 Nm Spitzendrehmoment. Gerade bei einem Kleinwagen ist das viel Geld. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, erweist sich der neue Einliter-Dreizylinder, der 1.0 TSI mit 110 PS und 200 Nm als guter Kompromiss: Er liegt preislich zwischen dem Basisbenziner und -diesel, er ist von der Leistung her topp (9,3 Sekunden 0-100, 196 km/h Spitze); und er verbraucht unter den Benzinern auch am wenigsten Kraftstoff; nämlich 4,6 Liter nach Norm (108g) und 5,8 Liter im Test.
Der CrossPolo glänzt im Nebel
Allerdings gilt auch hier: Der „CrossPolo“ braucht ein paar Zehntelliter mehr als der normale Kleinwagen aus dem Hause VW. Nach den Motoren hat sich die Bilanz des Cross-Pakets damit wieder etwas verschlechtert. Kann der Cross Polo das beim Fahrverhalten und der Sicherheit wieder gut machen? Nur bedingt würden wir sagen. In puncto Sicherheit hat das Cross-Paket zusätzlich nur die Nebelschweinwerfer zu bieten. Einen Parkpiloten und beheizbare Außenspiegel offeriert bspw. auch der Comfort-Polo.
In Bezug auf das Fahrverhalten bringen die 17-Zoll-Pneus im 40er Querschnitt gegenüber den 60 Millimeter hohen 15-Zoll-Reifen der Comfortline sogar leichte Nachteile. Der CrossPolo rollt steifer ab und federt einen Hauch widerwilliger. Ansonsten fährt er sich genauso agil, souverän und bequem wie der normale Polo. Beim Raumangebot und beim Stauraum ist er mit diesem ebenso identisch; zusätzlich gibt es allerdings einen doppelten Gepäckraumboden.
Technische Daten des VW Polo Cross: | ||
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PS-Anzahl: | min. 90 PS | max. 110 PS |
kW-Anzahl: | min. 66 kW | max. 81 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell und DSG Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,8 l/100km | max 5,0 l/100km |
CO2-Emission: | min. 99 g/km | max. 115 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 18.675 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den VW Polo Cross konfigurieren |
Fazit zum Cross Polo Test
Stadtautos im Outdoor-Look liegen im Trend. Die Wolfsburger folgen mit dem VW Polo Cross diesem Entwicklung wie üblich etwas spät, dafür aber umso konsequenter und hochwertiger. Ob das Paket den Aufpreis aber wirklich wert ist, lässt sich am Ende allein mit der Vernunft nicht klar entscheiden. Der günstigste Kleinwagen ist der „CrossPolo“ jedenfalls nicht. Bei MeinAuto.de startet er aber schon mit einem Preis von 14.986 Euro, das ist rund 21,7% bzw. gut 4.000 Euro günstiger als im herkömmlichen Autohaus.(nau)
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