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Toyota Verso 2.0 D-4D Test: Van-tastische Überarbeitung?

Toyota Verso 2013Wennschon, dennschon hat sich Toyota offenbar bei der Modellpflege seines 2009 erschienen Kompakt-Vans gedacht. Denn beim rundum erneuerten Verso blieb kaum ein Teil unverändert, weder an der Karosserie noch im Innenraum oder in den Brennkammern. Wir haben dem renovierten 2-Liter-Basisdiesel genauer auf den Zahn gefühlt und den Verso mit ihm zu einem Test ausgeführt.

Diesel – in der Ruhe liegt die Kraft

Nehmen wir uns also gleich das neue Herz zur Brust, das unter der Haube des Toyota Verso schlägt. Nominell haben wir es mit einem per Abgasturbo aufgeladenen Vierzylinder-Reihendiesel zu tun, der es bei 1.998 cm³ Hubraum auf 124 PS (91 kW) und – zwischen 1.600 und 2.400 Touren – auf ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmeter bringt. Soweit die schlichten Leistungsdaten, die wahren Leckerbissen stecken aber im Detail.

So arbeitet der Basisdiesel mit der jüngsten Generation piezoelektrischer Einspritzventile, die den Kraftstoff noch schneller und gezielter in die Zylinder einspritzen. Außerdem haben die Motorentechniker von Toyota den Druck der Common-Rail-Einspritzung auf 2.000 bar erhöht, was die Effizienz des Verbrennungsvorgangs weiter steigert.

Toyota Verso 2013 KofferraumDas Endprodukt dieser Bemühungen, der 2.0 D-4D, beschleunigt den Verso in 11,5 Sekunden von 0 auf 100 und in gut 20 Sekunden von 0 auf 130 km/h. Auch wenn die Zahlen nicht gerade atemberaubend klingen (was für einen Familienvan auch nicht notwendig ist) – der Selbstzünder schiebt auch jenseits der Autobahnrichtgeschwindigkeit druckvoll an und lässt sich selbst von elendslangen Steigungen nicht außer Atem bringen.

Seine Arbeit verrichtet der Basisdiesel dabei akustisch unaufdringlich und ausreichend sparsam, allerdings benötigten wir im Testdurchschnitt mit 6,9 Litern auf 100 Kilometer exakt 2 Liter mehr als der NEFZ-Verbrauch verspricht. Aber diese Divergenz kennt man mittlerweil ja.

Fahrdynamik – Komfort für die ganze Familie

Vergleichsweise wenig Neuerungen hat der modellgepflegte Verso hingegen beim Fahrwerk zu bieten. Doch das ist kein Makel, denn der japanische Kompakt-Van war bisher schon ausgewogen und bequem gefedert. Nachgebessert hat Toyota da, wo es notwendig war, nämlich bei der Lenkung: Sie fühlt sich jetzt nicht mehr so schwammig an. Zur sportlichen Fahrweise verleitet die Servo zwar immer noch nicht, aber darauf legt die gut geräuschgedämmte Familien-Kutsche auch keinen Wert.

Toyota Verso 2013 hintenGestört hat uns beim komfortablen Test-Cruisen allerdings die ungenaue 6-Gang-Schaltung und die mittelmäßige Bremsanlage. Mit kalten Bremsen benötigt der Verso aus 100 km/h immerhin 38,2 Meter Bremsweg, mit warmen Bremsen haben wir 37,8 Meter gemessen – das können andere Vans besser.

Trotzdem ist der Verso aber ein sicheres Auto, wie die 5-Sterne-Bestnote aus dem Euro NACAP-Crashtest 2010 bestätigt. Zu verdanken ist das unter anderem serienmäßigen elektronischen Helfern wie der Stabilitätskontrolle oder der Antischlupfregelung.

Design und Innenraum – wie ausgewechselt

Nach der ausgiebigen Testfahrt wollen wir den modellgepflegten Japaner noch einmal in aller Ruhe beäugen und betrachten. Außen fällt uns dabei der feine Schnitt des Blechkleides auf. An der Front teilt jetzt etwa das neue Toyota-Logo den schmaleren Kühlergrill in zwei Teile – und die schwungvolle Lichtkante, die sich vom vorderen Türschweller über die hintere Seitentür hinauf bis zum Dach zieht, tritt noch markanter hervor. Insgesamt sieht der Verso so um Ecken schwungvoller aus als der Vorgänger.

Innen überzeugt uns der Verso mit einer feinen Verarbeitung, mannigfachen Staufächern respektive Ablagen und den gut ablesbaren Rundinstrumenten. Dass diese weit in die Mitte gerückt sind, war uns zwar schon aus dem Vorgänger bekannt; trotzdem fiel der gelegentliche Tacho-Kontrollblick intuitiv immer wieder direkt hinters Lenkrad – und beim Verso damit ins Leere. Womöglich lässt sich dieser nervige Umstand im Falle einer Geschwindigkeitsübertretung aber einmal positiv verwenden.

Toyota Verso 2013 SeiteDie innenarchitektonische Eigenheit des Verso vergisst man in den bequemen Sitzmöbeln des Toyota Verso jedoch rasch wieder, auch weil der Platz auf diesen weder für den Kopf noch für die Knie knapp bemessen ist.

Selbiges darf auch über die Sitze im Fond berichtet werden, die sich – je nach Freiheitsdrang – einfach verschieben lassen. Wie es sich für einen Van gehört, herrscht dann auch im Kofferraum kein Platzmangel: 484 bis 1.740 Liter reichen für den durchschnittlichen Familienausflug locker aus.

Am Ende gleich geblieben sind schließlich die Grundpreise des Toyota Verso. Unser Testwagen mit dem 2.0 D-4D kostet in der gefahrenen Ausstattungslinie Life – bei ihr sind Extras wie der 6,1-Zoll-Touchscreen, die Rückfahrkamera, die Sitzheizung und die Klimaautomatik ab Werk an Bord – auf MeinAuto.de etwa wohlfeile 17.984 Euro. (nau)

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