Toyota Auris Touring Sports im Test (2017): Praktiker oder Sportler?
In der zweiten Generation – die 2012 vorgestellt und Ende 2015 modellgepflegt wurde – ist der kompakte Corolla-Nachfolger Auris erstmals als Kombi erhältlich. Der Golf-Variant-Gegner trägt den dynamischen Beinamen „Touring Sports“. Dieser Titel ist dazu angetan, im praxisorientierten Kombi-Käufer sportliche Hoffnungen zu wecken. Ob der Auris Touring Sports eher mit praktischen – oder tatsächlich mehr mit sportlichen Qualitäten überzeugt, erfahren Sie in unserem Testbericht.
Ein formschöner Kombi mit Alltagssinn
Bevor wir uns mit dem Auris Touring Sports in Bewegung setzen, wollen wir den kompakten Kombi zunächst in aller Ruhe genießen. Das gibt uns Zeit, das Erscheinungsbild auf uns wirken zu lassen. Und wie ist die Wirkung des Toyotas? Wir würden sie als modern, gediegen dynamisch bezeichnen, aber nicht unbedingt als sportlich. Alles in allem tritt der Auris Touring Sports sehr elegant auf – eine Eigenschaft, die er auch dem optischen Feinschliff im Zuge der Modellpflege zu verdanken hat. Die paar Zentimeter, die der Kombi vorne und hinten weiter überhängt, bringen mehr Gelassenheit in die Seitenlinie. An der Front verleihen die breitere Chromspange und der kräftigere Stoßfänger dem Auftritt mehr Pepp. Mit einem eleganten Äußeren allein aber kommt ein Kombi heutzutage nicht weit. Es zählen die inneren Werte, insbesondere das Platz- und Stauraumangebot. Mit einem Plus von fast 30 Zentimetern gegenüber der Limousine verfügt der kompakte Kombi hier über ein Pfand, mit dem sich weidlich wuchern lässt. Der Schein trügt jedoch: Mit exakt 2,6 Metern ist der Radstand der beiden Auris-Varianten nämlich genau gleich groß (wie bspw. beim Golf auch).
Das führt dazu, dass sich der Längenzuwachs nicht zur Gänze in ein Plus im Platzangebot niederschlägt. Betroffen ist davon vor allem das Fond des Kombis, das für großgewachsene Fahrgäste ein wenig mehr Beinfreiraum offerieren dürfte. Ein paar Fingerbreit mehr Kopffreiheit wären ebenfalls nett; knapp wird es allerdings erst bei Körpergrößen jenseits der 1,85 Meter. Das Stauraumangebot des Auris Touring Sports überzeugt uns hingegen auf ganzer Linie. Mit 530 bis 1.658 Litern verstaut der 4,60 Meter lange Kombi mehr als ein ähnlich großer Ford Focus Turnier (490 bis 1.516 Liter) und ein deutlich längerer Opel Astra Sports Tourer (540 bis 1.630 Liter). Außerdem klappen die Lehnen der Fondbank beinahe auf Fingerzeig um. Die Ladekante ist mit der Modellpflege auf rückenschonende 62 Zentimeter geschrumpft. Das Gepäckraumnetz sowie der höhenverstellbare Gepäckraumboden sorgen für Halt und Ordnung. Und wer tatsächlich einmal mehr Stauraum braucht, kann das Übergepäck auf die Dachreling verbannen.
Auris Touring Sports mit umfassender Sicherheitsausstattung
Die Reling und das Netz im Gepäckraum sind dabei schon in der Basisvariante des Auris Touring Sports mit von der Partie. Ebenso die LED-Tagfahrlichter, der Berganfahrassistent; und Toyotas Sicherheitspaket „Safety Sense“: Mit Kollisionswarner, Verkehrsschilderkennung, sowie einem Spurhalte-, Fernlicht- und Notbremsassistenten. Das Cockpit ist im Vergleich dazu fast karg eingerichtet. Es versammelt aber alles, was man braucht: sauber und sorgfältig verarbeitet und so angeordnet, dass man es auch findet. Nur die Menüstruktur des Multimediasystems „Toyota Touch“ gibt uns anfänglich ein paar Rätsel auf. Schwerer ins Gewicht fallen dürfte für viele jedoch, dass das ab der mittleren Ausstattung „Comfort“ verbaute System lediglich eine rudimentäre Smartphone-Einbindung beherrscht. Dafür verfügt es über einen 7-Zoll-Farbtouchscreen, einen USB-Anschluss mit Iphone-Steuerung; und eine Bluetooth-Audiostreaming-Funktion.
Eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung installieren die Japaner bereits in der zweiten Ausstattungslinie „Cool“; ebenso eine Klimaautomatik und einen CD- bzw. MP3-Player samt RDS-Radio. Ein Hauch von Luxus zieht in den praktischen Kombi indes erst in den beiden höchsten Ausstattungslinien ein: In der „Edition S+“-Linie u.a. mit elektrisch einstell- und anklappbare Außenspiegeln, einer Sitzheizung, Lendenwirbelstützen und getönten Scheiben hinten. In der „Executive“-Ausstattung mit einer Teillederausstattung, der 2-Zonen-Klimaautomatik und dem Smart-Key-System. Soweit zur Ausstattung selbst. Die Wahl derselben hat – wie so oft – aber auch Einfluss auf die Zahl der wählbaren Antriebe. Alle vier im Auris-Regal versammelten Motoren verkauft Toyota z.B. nur in der mittleren Ausstattung „Comfort“. In der Basiskonfiguration bleibt nur der 1,33-l-Dual-VVT-i mit 99 PS über. Der Vierzylinder-Sauger läuft zwar kultiviert, zeigt beim Antreiben aber wenig Engagement (12,6 Sekunden 0-100, Spitze 175 km/h). Von sportlich ist er also meilenweit entfernt – und der sparsamste ist er mit 5,5 Normlitern auch nicht (128 Gramm CO2).
Frischer Turbobenziner & ein bewährter Hybridantrieb
Der 2015 neu eingeführte 1,2-l-Turbo, ein Vierzylinder-Turbobenziner mit 116 PS, macht mit seinen 185 Nm Spitzendrehmoment (ab 1.500 Touren) schon mehr Spaß. Als waschechter Sportler geht er mit einer Standardsprintzeit von 10 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h (Werte für die 6-Gang-Handschaltung) aber ebenso wenig durch. Für einen Familienkombi leicht die gebotene Schubkraft dennoch locker. Und: Mit 4,8 Litern nach Norm (112g) bzw. 6,3 Litern im Test stimmt auch der Verbrauch. Wobei der Auris Touring Sports noch sparsamer unterwegs sein kann: Entweder mit dem 112 PS starken Diesel 1,6-l-D-4S; oder mit dem 136 PS starken Voll-Hybridantrieb.
Der kommt auf dem Normprüfstand mit 3,5 Litern (79g) über die Runden; in der Praxis werden es meist um die fünf, wie unser Test zeigt – außer in der Stadt, da sind es meist um die vier Liter. Der Aufpreis von rund 3.000 Euro gegenüber dem 1.2-l-Turbobenziner will aber erst einmal wieder hereingefahren werden. Das lässt sich mit dem Auris Touring Sports jedoch leicht und vor allem bequem bewerkstelligen. Der Japanische Kombi federt nämlich sehr komfortabel – manchmal sogar fast zu komfortabel, sodass er über kurzen Wellen leicht nachwippt. Besonders agil bewegt sich der Toyota hingegen nicht, womit am Ende fest steht: Die Bezeichnung „Touring Sports“ sollte nicht als wörtlich verstanden werden
Technische Daten des Toyota Auris Touring Sports: | ||
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PS-Anzahl: | min. 99 PS | max. 136 PS |
kW-Anzahl: | min. 73 kW | max. 100 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel oder elektrisch | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,5 l/100km | max. 5,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 81 g/km | max. 130 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 17.690 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Toyota Auris Touring Sports konfigurieren |
Fazit zum Toyota Auris Touring Sports Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Toyota Auris Touring Sports ist, anders als der Name vermuten lässt, kein besonders sportliches Modell. Aber er erweist sich im Test als ein sehr praktischer, wohl durchdachter Familienkombi, der mit seinen sparsamen Antrieben die Geldbörse und die Umwelt schont. Bei MeinAuto.de startet er mit einem Preis von 14.278 Euro – also 22,7% oder umgerechnet gut 4.000 Euro günstiger als gelistet. Die Toyota Auris Limousine gibt es bei uns ab 13.248 Euro, 23,3% günstiger als im Autohaus ums Eck.
4 von 5 Punkten
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