Toyota Corolla Cross (Test 2023): Glückt das Debüt als kompaktes Familien-SUV?
Toyota Corolla ist als Kompaktwagen ein Urgestein. Er wird seit 1966 mit großem Erfolg verkauft und hat zig Bau- bzw. Antriebsformen kommen wie gehen gesehen. Die 12. Reihe läuft seit 2018: als Schrägheck- und Stufenhecklimousine sowie als Kombi Corolla Touring Sports. Die Modellpflege im Herbst 2022 brachte das Ende der Limousine. An ihre Stelle tritt das Kompakt-SUV Corolla Cross. Wir haben den Tiguan-Klassenkameraden im Test.
Inhalt
© Toyota
Der Toyota Corolla Cross im Schnellcheck
Stärken
- Deutlich geräumiger als C-HR
- Kraftvoller Hybrid der 5. Generation
- Optional mit E-Allradantrieb
- Einfache Bedienung
- Umfangreiche Serienausstattung
- Top-Sicherheitsniveau
Schwächen
- Hoher Einstiegspreis
- Keine längsverschiebbare Rückbank
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Kompakt-SUV zwischen Corolla-Limousine und -Kombi
Die Kunde von der neuen Corolla-Variante dreht bereits seit einiger Zeit die Runde. Im Dezember 2021 hat Toyota den 4,46 Meter langen Corolla Cross für Europa vorgestellt; damals wurde die Auslieferung für den Herbst 2022 in Aussicht gestellt. Geworden ist es der November 2022. So startet das neue Kompakt-SUV gemeinsam mit den beiden frisch modellgepflegten Corolla-Spielarten. Der Corolla Cross siedelt sich zwischen dem 4,37 Meter langen Schrägheck und dem 4,65 Meter langen Touring Sports an. Wie der Kombi richtet sich der neue kompakte Crossover vornehmlich an junge Familien.
Das hat er mit einem anderen Crossover des Hauses gemeinsam, dem 4,39 Meter langen C-HR; wer mehr Platz wünscht, greift bei Toyota zum 4,65 Meter langen RAV4. Soweit die Theorie. Doch wie viel Platz und Nutzwert stecken tatsächlich im Corolla Cross? Ziehen wir den gut fünf Zentimeter kürzeren C-HR als Maßstab heran, erscheint der Corolla-Crossover innen um eine Klasse größer. Insbesondere im Fond sitzen wir im Corolla Cross ungleich bequemer und freier. Ein Grund für die gefühlt größere Bewegungsfreiheit: Toyota baut den “Cross” breiter und mit größeren Fensterflächen.
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Überraschend geräumiger Innen- wie Kofferraum
Der große Unterschied kommt für uns dennoch überraschend: immerhin ist der Radstand des C-HR mit 264 Zentimetern exakt gleich lang wie der des Corolla Cross. Unsere Vermutung, dass das auf Kosten des Stauraums gehen könnte, erweist sich als falsch. Das Corolla-SUV verstaut im Kofferraum – beladen bis zur Oberkante der Rückenlehnen – 414 bzw. 425 Liter, der C-HR seines Zeichens 358. Füllen wir das Heck des neuen Crossover bis zum Dach, passen 550 Liter in den Kofferraum – legen wir die Rücksitzlehnen um, sind es knapp 1.340 Liter.
Beim Model mit Allradantrieb ist der Kofferraum um rund 40 Liter, sprich gut einen großen Koffer kleiner. So oder so, mit dem VW Tiguan kommt der Toyota in dieser Hinsicht nicht ganz mit: der Wolfsburger packt dachhoch 605 Liter weg. Außerdem vermissen wir im Corolla Cross ein praktisches Tiguan-Detail: die längs verschiebbare Rückbank. Die Lehnen lassen sich asymmetrisch umklappen und in zwei Neigungen verstellen – das war’s. Die Möglichkeit, vom “Packesel”- in den “VIP-Lounge”-Modus zu wechseln, fehlt.
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Agiler und bequemer, aber weniger geräumig als Corolla-Kombi
Auf diese Option verzichtet auch der größte interne Konkurrent des Corolla Cross – der 20 Zentimeter längere Corolla Touring Sports. Zudem profitiert der Kombi auch von einem 6 Zentimeter längeren Radstand, sodass er der Familie sowohl im Innen- wie im Kofferraum mehr Platz bietet: im Heck sind es maximal 596 bis 1.606 Liter. Die Ladekante liegt beim Tourings Sports außerdem rund 10 Zentimeter tiefer – dafür ist die Sitzposition im Cockpit wie im Fond tiefer. Zwei Konsequenzen: Es ist mühsamer auf die Rückbank zu kommen und es ist mühsamer, Kindersitze zu montieren.
Der Corolla Cross fährt sich außerdem spürbar wendiger und agiler als der Kombi. Der ist aber um rund 2.000 Euro günstiger und bietet bei der Ausstattung mehr Auswahl. Beim Antrieb sind die Wahlmöglichkeiten ähnlich vielfältig, aber jeweils andere. Gemeinsam ist den beiden, dass der Kombi wie der Corolla Cross – wie für Toyota typisch – ganz auf den Hybrid-Antrieb vertrauen. Für die Schräghecklimousine und den Kombi offeriert Toyota zwei Hybrid-Varianten; ins neue Kompakt-SUV verbauen die Japaner vorerst nur den stärkeren der beiden. Er ist im “Cross” erstmals aus der 5. Hybrid-Generation.
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Der Antrieb – Debüt für den Elektro-Hybrid der 5. Generation
Der kleinere und schwächere 1,8-l-Hybrid soll ab dem zweiten Quartal 2023 das Sortiment verstärken. Eine Besonderheit dürfte dem Corolla Cross darüber hinaus erhalten bleiben: der 2,0-l-Hybrid kann auch mit dem elektrischen Allradantrieb “AWD-i” kombiniert werden (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,1-5,4 Liter auf 100 km, 114-122 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Treibt der Hybrid nur die Vorderachse an, trägt der zwei Liter große VVT-i-Benzinmotor 152 PS zur Systemleistung von 197 PS und 190 Nm bei; vom Elektromotor an der Vorderachse kommen 113 PS.
Bei der allradgetriebenen Variante wird das Duo durch einen zusätzlichen, 30 kW bzw. 41 PS starken E-Motor an der Hinterachse zu einem Trio; die Systemleistung bleibt aber bei 197 PS; ebenso das maximale Systemdrehmoment von 190 Nm. Wir sind mit dem neuen Allradantrieb unterwegs. Ein Antrieb für alle vier Räder ist im C-Segment weiter selten: er passt aber perfekt zu den Ursprüngen der Gattung – schließlich ist ein SUV ja halb Geländewagen. Für uns passt der 2,0-l-Hybrid auch perfekt zum Corolla Cross. Das höhere Drehmoment und das Plus an E-Power bringt er mit ihm besser auf die Straße.
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Mit mehr E-Power & optional mit trittsicherem AWD
Die Fahrleistungen des Toyota Corolla Cross gehen aber mit beiden Spielarten des 2,0-l-Hybrids völlig in Ordnung. Das Crossover beschleunigt in 7,6 respektive 7,7 Sekunden von 0 auf 100 und in der Spitze auf 180 km/h – mehr wäre für ein effizientes Familien-Hybrid-SUV zu viel. Wichtiger ist, das andere Qualitäten unter der Leistung nicht leiden. Die Effizienz und die harmonische Zusammenarbeit der einzelnen Komponenten sind seit jeher ein der Stärken des Toyota-Hybrids – vielleicht mit einer Ausnahme, dem Getriebe.
Das Getriebe wurde in der 5. Hybrid-Generation weiter verbessert. Die Schmierung und das Ölsystem wurden optimiert, um die Verluste zu verringern. Die Reaktionszeit der Automatik konnte Toyota verkürzen. Das typische Aufheulen des Benziners bei voll durchgetretenem Pedal fällt so ebenfalls leiser aus – aber es bleibt. Doch wer die Eigenheiten des Systems einmal kennt, kann sie problemlos mit dem Gaspedal-Spiel überspielen. Von Spielen unbeeindruckt bleibt der Verbrauch. 5,5 Liter, das ist für ein Allrad-SUV ein guter Wert.
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Tollte Serienausstattung, hohes Sicherheitsniveau – hoher Preis
Einen – unserer Meinung nach – guten Kompromiss hat Toyota mit dem Design des Corolla Cross getroffen: unauffällig aber nicht langweilig, schnittig aber nicht unpraktisch eng. Innen gefällt uns das Kompakt-SUV mindestens ebenso gut. Das Interieur zeigt sich schlicht und aufgeräumt, zugleich hochwertig und modern. Mit dem 2,0-l-Hybrid bietet Toyota seinen Debütanten zum Marktstart in zwei Ausstattungen an. Die Basis “Team Deutschland” hat so gut wie alles an Bord, was die Familie braucht. Serie sind bspw. eine 2-Zonen-Klimaautomatik und eine Privacy-Verglasung fürs Fond.
Serie ist auch ein stets mit der Cloud verbundenes Navigationssystem; mit einem schnelleren Prozessor und einer kabellosen Smartphone-Integration. Das Digitalinstrument ist übersichtlich; und das gut 10 Zoll großes Multimedia-Display lässt sich einfach bedienen – Updates gibt es beim Cross Over-the-Air. Die Unterhaltung ist das eine, ebenso wichtig für die Familie ist eine bestmögliche Sicherheitsausstattung. Dank “Toyota T-Mate” sind im Corolla Cross Toyotas jüngste “Safety Sense”-Assistenzsysteme im Einsatz; u.a. auch ein Kreuzungs- und Ausstiegsassistent.
Technische Daten des Toyota Corolla Cross |
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PS-Anzahl: | 197 PS | |
kW-Anzahl: | 145 kW | |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Handschaltung mit automatischer Kupplung | |
Kraftstoffart: | Benzin, | |
Verbrauch Benzin: | 5,1-5,4 l/100 km | |
CO₂-Emission | 116-122 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 39.650 Euro | |
Stand der Daten: | 13.01.2023 |
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Unser Fazit zum Toyota Corolla Cross
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 13.01.2023
Als Limousine ist der Corolla längst ein Klassiker – als kompaktes SUV Corolla Cross Hybrid hingegen eine Novität. Der Neuling zeigt, dass im Klassiker noch viel Potential steckt, z.B. als geräumiges, komfortables und sicheres Familien-SUV. Mit dem neuesten Toyota-Hybridsystem ist der Corolla Cross auch standesgemäß motorisiert; auf Wunsch sogar mit Allradantrieb. Bei MeinAuto.de startet das hybride Corolla-Crossover ab 35.332 Euro – 11 % oder beinahe 4.100 Euro unter dem Listenpreis.
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