Toyota Auris: Punkten mit Hybrid
Toyota setzt mit der zweiten Generation des Auris ein besonderes Ausrufezeichen. Als bisher einziger Hersteller bietet der Hybrid-Pionier die Kombination aus Benzin- und Elektromotor in der Kompaktklasse an.
Antrieb aus Prius bekannt
Der aus dem Prius bekannte Antrieb leistet auch im Corolla-Nachfolger 100 kW/136 PS und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Allerdings wird diese Geschwindigkeit wohl eher selten von den Hybridfahrern in Anspruch genommen werden. Denn die Beschleunigung in diesen hohen Geschwindigkeitsbereich ist zäh. Und Speed ist auch nicht der Anspruch des hybriden Auris.
Im Gegenteil: Der japanische Golf-Konkurrent verleitet zu einem gelassenen Fahrstil, der sehr entspannend wirkt. Lautlos ist man dann unterwegs und selbst wenn sich der 1,8 Liter große Benzinmotor dazu schaltet, ist im Innenraum nicht viel davon zu hören.
Entspanntes Fahren im Auris Hybrid
Entspannt fahren darf dabei nicht mit langsamem Fahren verwechselt werden. Zwar wird versucht, so häufig wie möglich, in den elektrischen Modus zu gelangen, was theoretisch über zwei Kilometer gelingen könnte, doch sinnvoller ist das kombinierte Zusammenspiel der beiden Aggregate, das im einschaltbaren „Eco-Modus“ gut funktioniert. Und an der nächsten roten Ampel trifft man die Verkehrsteilnehmer wieder, die so schnell wie möglich vor dem Stoppzeichen zum Stehen kommen wollen.
Toyota verspricht dann einen Verbrauch über 3,8 Liter auf 100 Kilometern und einen CO2-Ausstoß von 87 Gramm pro Kilometer. Nach den ersten Testkilometern in der Stadt und auf der Autobahn verlangte der Prius laut Bordcomputer fünf Liter, immer noch ein guter Wert für den im Vergleich zum Vorgänger 70 Kilogramm leichter gewordenen Auris Hybrid.
Optimiertes Fahrwerk
Dann sollte aber auf der Autobahn Tempo 120 km/h nicht allzu häufig überschritten werden, denn sonst steigt auch der Verbrauch weiter an. Doch die Käufer und Fahrer von hybriden Fahrzeugen sind wohl eher auf Sparsamkeit und Gelassenheit aus, was in dem neuen Auris auch gut gelingt.
Auf der Landstraße hingegen wird die Gelassenheit auch schon mal außer Acht gelassen. Denn Toyota hat das Fahrwerk des Auris optimiert. Der Schwerpunkt wurde abgesenkt, weiche Federraten schaffen den Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit. Und die elektrische Servolenkung präsentiert sich sehr direkt, sodass die Kurvenfahrt mit dem 4,28 Meter langen Kompakten sehr viel Freude bereitet. Unebenheiten des Belags kommen so gut wie gar nicht bei den Insassen an, da auch die Sitze verbessert wurden und zudem gut Halt geben.
Schmales Heckfenster
Insgesamt ist der Aufenthalt im Innenraum ebenso entspannt. Neue Instrumente und Materialien wurden eingesetzt. Die Basisversion wirkt zwar eher nüchtern, aber auch nicht überfrachtet. Je nach Ausstattungsvariante kommt sogar Leder zum Einsatz. Der Auris wirkt zwar nicht so wertig wie der VW Golf, doch das wird den Kunden wohl eher peripher tangieren.
Nicht gut gelöst ist die Sicht nach hinten. Das Heckfenster über dem auf 360 Liter angewachsenen Kofferraum ist sehr schmal ausgefallen, sodass die nun angebotene Einparkhilfe als Option in Betracht gezogen werden sollte.
Schärferes Design
Auch außen hat der Auris dazugewonnen. Zwar hat er seine Konturen behalten, doch die fallen nun schärfer aus. Dazu bei trägt die neue Designlinie mit dem neu gestalteten Kühlergrill und der auffälliger ausgefallenen Heckpartie, die allerdings an ein Konkurrenzmodell aus Korea erinnert.
Neben dem Hybriden, der rund ein Drittel aller Verkäufe ausmachen soll, kommen noch die bereits bekannten und auch ein wenig überarbeiteten Benzin- und Dieselmotoren zum Einsatz. Dabei werden die Benziner bevorzugt werden, bei denen dem 97 kW/132 PS starken 1.6 Valvematic der Vorzug vor dem Basismodell 1.33 VVT-i gegeben werden sollte. Die beiden Diesel spielen nur eine untergeordnete Rolle, sie sind zudem 200 Euro teurer als der Hybrid.
Hybrid günstiger als Diesel
Denn während andere Mitbewerber die Technik noch für teuer Geld verkaufen müssen, profitiert Hybrid-Pionier Toyota von seinem Vorsprung. Fünf Millionen Hybride wird das japanische Unternehmen Anfang des kommenden Jahres verkauft haben, sodass der Hybridantrieb günstiger angeboten werden kann. Allerdings gibt es den Auris Hybrid erst ab der dritten Ausstattungsvariante Life und kostet dann schon mindestens 22.950 Euro. Toyota rechnet aber bei dem Antrieb mit einem Sparpotenzial von 2500 Euro in drei Jahren gegenüber den reinen Verbrennern, da das Hybridmodell weniger Wartungen benötigt und das bessere Reifenverhalten aufweist.
Das Einstiegsangebot von 15.950 Euro für den Basisbenziner ist eher als Lockmittel anzusehen, da der Toyota dann doch recht nackt ist. Klima- und Audioanlage verschlingen noch einmal 2000 Euro. Und wer mehr Platz benötigt, sollte sich noch ein wenig gedulden. Im Sommer nächsten Jahres erhält der Auris eine Kombiversion. Auch mit Hybridantrieb.
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von Thomas Flehmer / in Kooperation mit Automagazin Autogazette