Opel Combo im Test (2017): ein Van wie im Bilderbuch?
Liebhaber ästhetischer Formen und eleganter Rundungen gehören nicht zu den eifrigsten Fans von Vans. Familien mit mehreren Kindern und knappem Budget hingegen sehr wohl. Denn die Vans bieten viel Auto für vergleichsweise wenig Geld. Gute Beispiele: Ein Citroen Berlingo, ein VW Caddy – und ein Opel Combo. Eben den haben wir uns heute zum Test geladen. Wie der verlaufen ist, lesen Sie im Testbericht.
Opel Combo & das Varianten-Rätsel
Wenn wir eingangs von einem Opel Combo gesprochen haben, waren wir nicht wirklich präzise. Denn den einen Combo gibt es nicht: Es existieren viele. Dabei reden wir nicht vom Kastenwagen (dem ohne hintere Seitenfenster), sondern allein vom Van. Ihn offerieren die Rüsselsheimer in verschiedenen Größen, wobei deren Bezeichnungen anfangs durchaus verwirren können. Uns ging es zumindest so und deshalb wollen wir zunächst das Kürzel-Rätsel auflösen. Die Grundidee ist einfach: Opel bietet den Combo in verschiedenen Längen und Bauhöhen an. Erstere werden mit dem Kürzel L und letztere mit einem H angesprochen. L1 verweist auf die Version mit der Basislänge von 4,39 Metern – und dem dazugehörigen Radstand von 2,76 Metern. Die Basisbauhöhe heißt H1 und beträgt 1,85 Meter. Interessantes Detail: Nur der Combo im Format L1H1 kann als 5- und optional auch als 7-Sitzer geordert werden.
Zu diesen beiden Varianten gesellen sich noch zwei größere Combo-Bauformen: Eine mit verlängertem Achsabstand namens L2H1. Bei einem Radstand von 3,11 Metern misst sie 4,74 Meter. Die Bauhöhe beträgt 1,88 Meter – also vier mehr als beim Basismodell -, wird aber trotzdem mit H1 bezeichnet. Die zweite größere Spielarte ist länger und höher. Der Combo L2H2 misst 4,74 Meter in der Länge und 2,13 Meter in der Höhe. Und was heißt das nur für die Combo-Kunden? Wer oft viele Kinder oder Erwachsene transportieren will, der greift zum Combo L1H1 mit sieben Sitzen. Der Aufpreis zum Fünfsitzer beläuft sich auf 750 Euro – angeboten werden die beiden umklapp- und austauschbaren Zusatzsitze aber erst ab der mittleren Ausstattung „Edition“. Wer hingegen häufiger Ladegut befördert, der wird mit dem Combo L1H1 als Fünfsitzer besser fahren. Der Combo L2H1 und L2H2 sind schließlich für jene gemacht, die noch mehr Stauraum brauche, etwa gerne groß Umziehen.
Combo: riesig, variabel und praktisch
Im Grunde aber offeriert bereits der Combo L1H1 mehr als genug Stauraum. Beim Siebensitzer sind es 133 bis 3.200 Liter, beim Fünfsitzer 790 bis 3.200; und beim L2H2 bis zu 4.000. Zum Vergleich: Im Heck des VW Caddy verschwinden 750 bis 2.852, in dem des Citroen Berlingo 675 bis 3.000 Liter. Der Kofferraum des Combo ist also kaum zu überbieten. Aber er überzeugt auch mit zahlreichen praktischen Lösungen. Zuvorderst ist hier die mit 57 Zentimetern wohltuend tief angesiedelte Ladekante zu nennen. Der Verein „Aktion Gesunder Rücken“, der Opels Komfort-Sitze mehrfach ausgezeichnet hat, sollte vielleicht auch für dieses Detail eine Auszeichnung andenken. Ebenso praktisch gedacht hat Opel, als man als Option für die herkömmliche Heckklappe asymmetrische Hecktüren ins Angebot aufnahm (140 Euro). Platzmangel beim Einräumen ist mir kein Thema. Was jedoch die Wandelbarkeit der Bestuhlung anbelangt, sind andere Modelle der Rüsselsheimer besser aufgestellt: z.B. der Zafira. Die beiden Zusatzsitze in Reihe drei können zwar einzeln hochgeklappt und ausgebaut werden. Bei den Sitzen in Reihe zwei ist indes nur das Umklappen der Lehnen und das Aufstellen der Sitzflächen möglich (im Verhältnis 2:3).
Die Sitze selbst aber, sie bleiben stehen und nehmen Stauraum weg. Warum Opel hier nicht auf die beispielhafte Zafira-Lösung zurückgreift, ist rasch erklärt. Der Combo ist im Wesentlichen ein modifizierter Fiat Doblo: und kein echter Opel. Als Trost kann man aber – serienmäßig ab der „Edition“-Ausstattung – den Beifahrersitz umklappen. Auf diese Weise lässt sich selbst sehr sperriges Ladegut transportieren (bis zu einer Länge von 3,4 Metern). Eingeschränkt wird der Transport dabei lediglich von der zulässigen Zuladung. Sie ist mit durchschnittlich gut 500 Kilo nicht ganz so hoch wie etwa beim Caddy. Doch jetzt, auch wenn’s Spaß macht, genug gepackt. Der Opel Combo präsentiert sich nämlich auch im Innenraum als ganzer Praktiker: Mit simplen, pflegeleichten Stoffen, vielen Ablagen – und einem großzügigen Platzangebot samt freiem Ausblick. Die Bedienung geht einfach von der Hand und sogar an Komfort fehlt es nicht. Auf Wunsch baut Opel Sitzheizungen, ein Lederlenkrad und ein Multimedia-System samt Navi, Smartphone-Koppelung und Bluetooth-Schnittstelle (Multimediapaket für 595 bzw. 390 Euro extra).
Diesel beim Combo bevorzugt
Bei den Motoren dünnt das Combo-Angebot dann erstmals aus, sowohl in der Qualität wie der Quantität. Gerade das Ottomotorenregal ist mager bestückt. Der 1.4 Sauger mit 95 PS erweist sich im Test als müder und durstiger Zeitgenosse (7,4 Liter bzw. 172 Gramm CO2 nach Norm). Der 1.4 Turbo mit 120 PS treibt den Combo zwar engagierter, aber kaum sparsamer an: In 11 Sekunden von 0-100 km/h bei einem Normverbrauch von 7,2 Litern. Während die Ottomotoren aber schon seit 2011 im Programm sind, wurden die Diesel im Sommer 2015 erneuert.
Opel offeriert den Vierzylinder-Common-Rail-Diesel 1.6 CDTI in zwei Varianten, mit 95 PS bzw. 300 Nm; und mit 120 PS bzw. 320 Nm. Auch diese beiden Aggregate haben mit einem voll beladenen Combo ihre liebe Müh und Not. Aber: Im Gegensatz zu den Benzinern begnügen sie sich mit 4,7 Litern nach NEFZ (124g) – und rund sechseinhalb Litern im Test. Apropos begnügen. Begnügen muss man sich beim Combo mit einem wenig agilen Fahrwerk und mit mäßigen Bremsen (über 40 Meter Bremsweg aus 100 km/h). Dafür fährt sich der Van sehr komfortabel und sicher.
Technische Daten des Opel Combo: | ||
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PS-Anzahl: | min. 95 PS | max. 120 PS |
kW-Anzahl: | min. 70 kW | max. 88 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel oder Gas | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,7 l/100km | max 7,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 124 g/km | max. 172 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. F |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 12.971 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Opel Combo konfigurieren |
Fazit zum Combo Test Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Opel Combo ist vor allem zweierlei – er ist groß und praktisch. Den Motoren mangelt es etwas an Leistung, den Bremsen am letzten Biss. Zum Bilderbuch-Van fehlt ihm also der letzte Feinschliff – auch beim Preis? Denn der liegt leicht über dem der Konkurrenten. Bei MeinAuto.de startet der Combo aber schon ab 15.166 Euro, 24% oder umgerechnet gut 4.600 günstiger als im herkömmlichen Autohaus.
4 von 5 Punkten
Neuwagen aus dem Internet sind eine lukrative Alternative zum Kauf von EU-Neuwagen. Hohe Rabatte senken die Preise – und das nicht nur beim Combo, sondern auch bei anderen Modellen. Z.B. dem Citroen Berlingo ab 12.516 Euro und 33,8% Neuwagen Rabatt, dem VW Caddy ab 14.256 Euro und 25,7%; oder dem Renault Kangoo ab 13.425 Euro und 23,5% Nachlass. Auch für die Auto Finanzierung stehen Ihnen in unserem Autohaus mehrere Optionen zur Wahl, etwa unsere attraktiven Varianten des Auto Leasing.