Suzuki Swift Sport: Schneller als die Polizei erlaubt
Mal wieder schneller unterwegs, als die Polizei erlaubt? Das Sportfahrwerk verführt dazu. Und auch der Preis ist heiß. Test Suzuki Swift Sport.
Wer eingestiegen ist, hat quasi schon gespart – 4.500 Euro. Dieser Aufpreis ist in den Kontrahenten, den 19.600 Euro teuren Mini Cooper zu investieren, wenn Bi-Xenonscheinwerfer, die Klimaautomatik, die Sitzheizung vorne, der schlüssellose Komfortzugang, der Tempomat und noch einiges mehr mit an Bord sind. Im sportlichen Suzuki ist dagegen alles inklusive. Dass der Motor 136 und nicht nur 122 PS leistet (wie der im Cooper), macht es noch deutlicher: Es gibt sie doch, die gute Alternative zu BMWs Mini.
Das alte Mini-Prinzip verzückt auch hier: Was hart geht, haftet prima. Kurven immer und immer wieder, und das bitte flott – das geht dem Fahrer im straffsten Swift locker von der Hand. Selbst in schnellen Autobahnkurven wird der 3,89 Meter-Kompakte, obwohl leicht (1.115 kg), nicht nervös. Mit dem Belag hält der Kleine verbindlich Kontakt und Zwiesprache. Im Grenzbereich windet er sich klar und transparent um die Längsachse, um erst im Haftungsfinale in Richtung Kurvenrand zu schieben.
Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung arbeitet direkt, und die Bremsanlage demonstriert Biss. Um richtig Sport zu machen, gehört der Gasfuß allerdings massiv aufs rechte Pedal gestellt. Denn der 1,6 Liter-Sauger (interner Code: M16A) will bei Laune gehalten werden, wenn er Laune machen soll. Das maximale Drehmoment von 160 Nm steht erst bei 4.400 U/min am vorderen Radsatz an und 136 PS bei 6.900 Rotationen der Kurbelwelle. Da kein Turbolader Drehmoment zuschaufelt, liegt die subjektive Wohlfühlzone zwischen 3.000 und 7.000 Umdrehungen. Dann wetzt der junge Wilde in acht Sekunden auf 100 km/h und, wenn es spaßig zugeht, rasant in die Kurve: Der Pilot pfeilt hinein, durchfliegt den Radius und steigt Ausgangs wieder rechtzeitig aufs Gas, um die Drehzahl schön am lodern zu halten. Dass der Fahrkomfort mit dem 45er-Querschnitt der 195/45 R17-Räder und mit trockener Feder-Dämpferabstimmung ziemlich auf der Strecke bleibt, überrascht weniger als der dumpfe, etwas nervende Motorsound kurz nach Richtgeschwindigkeit 130. Trotzdem ist der mit Start-Stop ausgelieferte Vierzylinder kein Krawallmotor, sondern im Alltag brav laufruhig.
Das passt. Wie der Gang in die Gasse. Das serienmäßige Sechsgang-Getriebe schaltet sich flux und direkt. Auch im Kofferraum funktioniert der Bepack-Short-Cut: 211 Liter passen hinein – viel mehr ist nicht zu erwarten in der 3,90 Meter-Klasse. Fällt die Rückbank in die Horizontale, sind es 898 Liter. Das heißt bei Normalkonfiguration: Unser Kinderwagen (Recaro Babyzen) steht und liegt nicht. Im Fond geht es im dreitürigen Swift Sport – vier Sitzplätze, endlicher Fußraum, schmaler Ausstieg – ebenso kompakt zu. Das schicke Outfit (großer Gittergrill, 17 Zoll-Räder, Doppelauspuff über der Diffusorblende) mit dezenten Auffeschungen im Innenraum (rote Ziernähte an Sitzen, Lenkrad, Schaltknauf), gleich einleuchtende Bedienung und das gute Sicherheitspaket (ESP, sieben Airbags) machen den Swift Sport zum guten Einkauf. Der gute Seitenhalt der Sportsitze macht hier auch Sinn, und die 8,9 Liter Super (Testverbrauch) nicht arm. Und wenn man berechtigte Kritik loswerden will? Armablage auf der Türverkleidung: zu hart. Bedienung des Bordcomputers: durchs Multifunktionslenkrad suboptimal. Gepäckraumabdeckung: einfach gestrickt. Das Positive überwiegt unterm Strich aber ganz deutlich. Auch unter dem Strich der Rechnung: 18.500 Euro kostet der sportlichste Mini von Suzuki – ohne Extras, denn die sind, wie gesagt, schon von Hause aus inklusive. (le)
Der neue Suzuki Swift Sport ist bei MeinAuto.de ab einem Preis von 16.594 Euro zu kaufen. Dieser Preis für den sportlichen Kleinwagen kommt durch einen Neuwagen-Rabatt von bis zu 13,5 Prozent zustande.