Skoda Octavia Combi Clever im Test (2017): Sparen mit dem Sondermodell?
Dass der Skoda Octavia Combi eine clevere Anschaffung ist, hat sich herumgesprochen. Kein Modell der gehobenen Kompaktklasse offeriert so viel Platz und Stauraum – auch qualitativ hat sich der Kombi von Skoda den Exemplaren des Mutterkonzerns VW dicht angenähert. Es schadet freilich nicht, wenn ein erfolgreiches Produkt weiter verbessert wird. Dieses Ziel verfolgen die Tschechen mit den „Clever“-Sondermodellen. Ob sich Anspruch und Wirklichkeit beim Octavia Combi Clever decken, finden wir in unserem Test heraus:
Octavia-Combi-Sondermodell: clever arrangiert
Natürlich könnte man für jedes Sondermodell das Rad neu erfinden und ein komplett neues Fahrzeug aus dem Baukasten stanzen. Effizient und schlau wäre das aber nicht. Skoda geht beim Octavia Combi Clever – wie beim Rapid Spaceback Clever und beim Fabia Combi Clever – deshalb den klassischen Sondermodellweg. Sie kombinieren ein umfangreiches Extras-Paket mit einem Rabatt, der sich im konkreten Fall auf knapp 2.600 Euro summiert. Dazu gewähren die Tschechen eine erweiterte Garantie: Verlängert um drei auf fünf Jahre bzw. beschränkt auf maximal 50.000 zusätzliche Kilometer. Der Kern des Clever-Sondermodell-Pakets besteht aber aus einer Reihe von Extras. Das Gros der Vorzüge wiederum steckt bereits im Basismodell, weshalb wir diese Vorzüge kurz durchgehen wollen. Oben in der Liste steht: Der Octavia bietet auf einer 4,68 mal 1,81 Meter großen Grundfläche mehr Platz als praktisch wie jedes andere Kompaktklassen-Modell. Der Stauraum ist mit 610 bis 1.740 Litern Fassungsvermögen vollends der Größte der Klasse – und darüber hinaus auch wandlungsfähig.
Diese Eigenschaften haben sich mit der Modellpflege Anfang 2017 nicht verändert. Die Ausstattung und Ausgestaltung des Innenraums konnte hingegen so manchen Neuzugang verzeichnen. Die Heckklappe lässt sich elektrisch schließen – bequem vom Fahrersitz aus, über die Fernbedienung oder eine Taste an der Klappe (Aufpreis 350 Euro). Innen hat Skoda den Octavia sorgfältiger eingerichtet und das Elektronik-Angebot auf Vordermann gebracht. Diese Pflegemaßnahme kommt auch der Serien-Multimediaausstattung des „Clever“-Sondermodells zu Gute, namentlich dem Infotainment-System „Bolero“. Dessen acht Zoll Touchscreen glänzt mit der neuen, hochwertigen Kristallglasoptik. Dazu besitzt das System einen SD-Karten-Slot, einen USB-Anschluss an der Mittelkonsole, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit praktischer Sprachbedienung sowie ein Radio mit DAB+-Konvertierung. Ebenfalls inkludiert sind die Smartphone-Koppelung „SmartLink+“ mit allen gängigen Standards und die induktive Handy-Ladebox. Dafür muss man den Verlust einiger praktischer Bedienknöpfe in Kauf nehmen, was mittlerweile leider Mode geworden ist.
Multimedia &Sicherheit: viel Licht, wenig Schatten
Damit stecken wir unversehens mitten in den Sondermodell-Extras. In ihnen finden wir auch eine vergünstigte Upgrade-Optionen für die Infotainment-Navi-Kombis „Business Amundsen“ und „Business Columbus“. Der Preisvorteil beläuft sich jeweils auf 455 Euro. Inkludiert ist in beiden Fällen die kostenlose Navidaten-Aktualisierung („Infotainment Online“). Im nach dem (offiziellen) Amerika-Entdecker benannten Topsystem kommen überdies ein WLAN-Hotspot und ein DVD-Laufwerk hinzu. Ebenfalls zu einem Bündel geschnürt wird schließlich das letzte rabattierte „Clever“-Paket namens „Licht & Sicht“. Es lässt – für einen Preis von 750 Euro – die neuen Doppel-Hauptscheinwerfer ebenso in LEDs erstrahlen wie die Tagfahrlichter, die Kennzeichenbeleuchtung und die Heckleuchten. Die Leuchtstärke und -Weite der Hauptscheinwerfer wird automatisch der Fahrsituation angepasst; von selbst arbeitet auch die Schweinwerfer-Reinigungsanlage. Den Blinker muss man allerdings noch immer selbst betätigen, dafür wurde er in die Nebelscheinwerfer integriert.
Integriert hat Skoda in den Octavia Combi Clever auch zahlreiche Assistenz-Systeme. Ab Werk bspw. eine Müdigkeitserkennung, eine Multikollisionsbremse und den neuen Frontradar-Assistent mit personenerkennender City-Notbremsfunktion. Andere frisch hinzugekommene Systeme wie den Totwinkelwarner, den Spurhalte- oder den adaptiven Abstands-Assistenten gibt es gegen Aufpreis: entweder einzeln oder im Paket. Viele der Komfortextras gehören indessen wieder zur Serienausstattung. Zu nennen sind hier vor allem die beheizbaren Vordersitze, die ebenfalls beheizbaren und elektrisch einklappbaren Außenspiegel und der variable Ladeboden mit Taschenlampe; zudem das Multifunktionslenkrad, die Klimaautomatik und die feinen Sitzbezüge im speziellen Clever-Design. Edle Alu-Dekoreinlagen und schicke Leichtmetallfelgen, in diesem Fall im 17-Zoll-Format, sorgen dafür, dass auch die Optik des Sondermodells stimmt.
Octavia Combi Clever ohne Motorenextras
Damit haben wir alle zusätzlichen Extras des Octavia Combi Clever ausgetestet. Die Motoren sind dieselben wie die im Standard-Sortiment. Das heißt es stehen fünfzehn Antriebsvarianten zur Wahl, acht Benziner und sieben Diesel. Auch drei Versionen mit Allradantrieb sind erhältlich, namentlich der 1.8 TSI mit 180 PS (Kraftstoffverbrauch: 6,6 Liter auf 100 km, 154 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D); sowie der 150 PS starke 2.0 TDI mit manuellem 6-Gang und automatischem 7-Gang-DSG (Kraftstoffverbrauch: 4,8/5,0 Liter auf 100 km, 126/130 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Der technisch modernste Motor ist sicherlich der neue 1,5 Liter Vierzylinder-Benziner 1.5 TSI Evo mit 150 PS (Kraftstoffverbrauch 6-Gang/7-Gang-DSG: 5,1/5,0 Liter auf 100 km, 116/115 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Dank Hochdruck-Einspritzung, variabler Turbolader-Geometrie, speziellen Kolbenführungen, einer modernisierten Zylinderabschaltung und mehr dergleichen Raffinessen konnte der Verbrauch deutlich gesenkt werden. Die Fahrleistungen wissen mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 220 Stundenkilometern und einer Zeit für den Null-hundert-Sprint in rund acht Sekunden dennoch zu überzeugen.
Eines aber fehlt uns: eine Antriebsalternative. Der Octavia Combi g-tec mit dem Erdgasmotor 1.2 TSI G-Tec hat es leider nicht ins modellgepflegte Motorensortiment geschafft. Der interessante Dieselersatz fehlt somit auch im Sondermodell. Dafür bietet Skoda für das „Clever“-Modell das neue adaptive Fahrwerk (DCC) mit Fahrprofilauswahl an (920 Euro). Es macht den Riesenkombi spürbar geschmeidiger – insbesondere bei geringer Transportlast. Die bisherige Agilität bleibt ihm erhalten. Einziger Nachteil: Das anpassungsfähige Fahrwerk baut Skoda nur bei den Motoren ab 150 PS ein, denn nur bei ihnen kommt hinten einer Mehrlenkerachse zum Einsatz.
Technische Daten des Skoda Octavia Combi Clever: | ||
---|---|---|
PS-Anzahl: | min. 86 PS | max. 180 PS |
kW-Anzahl: | min. 63 kW | max. 132 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder DSG-Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,9 l/100km | max 6,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 102 g/km | max. 154 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 22.830 Euro | |
Stand der Daten: | 21.12.2017 |
Konkurrenzmodelle
In unserem Autohaus finden Sie nur deutsche Neuwagen. Ein Kombi wie der Octavia ist dabei nicht alleine. Drei Alternativen sind: Der Ford Focus Turnier ab 11.745 Euro und 43,6% Neuwagen Rabatt; der VW Golf Variant ab 16.804 Euro und 24,7%, oder der Seat Leon ST ab 12.398 Euro und 39,8%. Zusätzlich zu den Rabatten dürfen wir Ihnen zahlreiche Möglichkeiten der Finanzierung anbieten, etwa unser attraktives Autoleasing.
Fazit zum Skoda Octavia Combi Clever Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Skoda hat für den Octavia Combi Clever ein cleveres Paket geschnürt. Im Test konnte es vor allem mit den Multimedia-, Design- und Sicherheits-Extras punkten. Bei den Motoren wird alles geboten, was das Octavia-Sortiment hergibt. Nur ein alternativer Antrieb fehlt. Bei MeinAuto.de kostet das Sondermodell ab 11.440 Euro, das ist 42,1% bzw. gut 7.800 Euro günstiger als beim Hersteller.
5 von 5 Punkten