Seat Léon ST Cupra Test: ab geht die Löwenpost
Das Praktische mit dem Angenehmen verbinden: das ist eine Kunst, die nur wenigen gegeben ist. Die spanische VW-Tochter Seat behauptet aber, sie wisse, wie es geht. Man müsse nur den Leon ST, sprich den Leon Kombi, mit einer der beiden Sport-Spielarten Cupra kombinieren. Seit März 2015 nun ist diese Empfehlung mehr als ein frommer Wunsch, sie ist bestell- und fahrbare Realität. Wie sich diese fährt, durften wir in einer zügigen Ausfahrt mit dem neuen Seat Leon ST Cupra testen.
Cupra 265 oder 280: die Qual der Wahl
Die neuen Cupra-ST-Varianten umfassen dabei – wie schon beim dreitürigen SC und bei der fünftürigen Limousine – weit mehr als bloß zwei kraftvolle Turbobenziner. Nichtsdestoweniger aber sind die beiden Zweilitermaschinen das Herz, ohne das der Cupra kein Cupra wäre. Welcher der beiden „Ottonen“ nun der echte, wahre Cupra ist, das können in diesem Fall keine Genealogen entscheiden – das ist und bleibt Geschmackssache: denn groß sind die Unterschiede nicht. Der Cupra 265 bspw. holt aus den 4 insgesamt 1.984 Kubikzentimetern großen Zylindern 265 PS heraus, der Cupra 280 packt lediglich 15 PS mehr drauf. Das maximale Drehmoment ist bei beiden mit 350 Nm sogar identisch, nur liegt es im Cupra 265 zwischen 1.750 und 5.300 Touren an – im Cupra 280 zwischen 1.750 und 5.600. Wie bei den Leistungsdaten sind auch die Unterschiede in den Fahrleistungen kaum wahrnehmbar. Wohlgemerkt liegt die Betonung hier auf den Unterschieden. Die absolute Leistung der Cupra-Motoren hinterlässt nämlich unweigerlich einen tiefen Eindruck – denn der Leon ST Cupra ist kein zahmer Löwe, sondern vielmehr eine kraftvolle Wildkatze, deren Temperament in beiden Ausführungen bei Tempo 250 gedrosselt werden muss. Bis dahin aber macht keiner der beiden Turbobenziner den Eindruck, als würde ihm bald der Saft ausgehen: jedes Mal, wenn wir aufs Gas steigen, erhalten wir mit Nachdruck eine Antwort.
Das beginnt schon im Leerlauf, in dem sich die beiden Cupras bereits vielversprechend zu Wort melden. Und das setzt sich beim Beschleunigungsrennen fort, das der Cupra 280 um eine Radlänge gewinnt: mit der 6-Gang-Handschaltung schafft er den null-hundert-Sprint in 6,1 Sekunden, der Cupra 265 braucht eine Zehntelsekunde länger. Die im Segment der kompakten Sport-Kombis ohnehin dünn gesäte Konkurrenz muss da hilflos die Waffen strecken. Der Skoda Octavia Combi RS durchbricht die Hunderter-Schallmauer zum Beispiel erst eine ewige Sekunde später – und selbst der Golf GTI Performance kommt mit dem spanischen Kombi nicht mit, obwohl der Motor in der Grundstruktur derselbe ist. Die verstärkten Pleuelstangen und der größere Turbo in den Cupra-Motoren machen jedoch den feinen Unterschied.
ST Cupra: wendig und trittsicher wie eine Katze
Die Cupras aber können sogar noch schneller. Kombiniert mit dem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe spurten sie noch eine Zehntelsekunde flotter von 0 auf 100 km/h. Ob das den Aufpreis von 1.700 Euro wert ist? Wohl kaum – doch die Automatik hat mehr zu bieten: sie macht den Leon ST Cupra bspw. auch ein paar Tropfen sparsamer. Der Normverbrauch sinkt dabei von 6,8 auf 6,6 Liter, der CO2-Ausstoß von 158 auf 154 Gramm; auch der Testverbrauch ist ebenfalls geringer (9 anstatt 9,3 Liter).
Die 6-Gang-Automatik ist also auf jeden Fall eine Sünde wert – und bei der Wahl zwischen den beiden Cupra-Varianten muss letztlich der Bauch respektive die Geldbörse entscheiden. Der Leon ST Cupra 280 kostet immerhin 1.300 Euro mehr als der 265er. Mit Vernunft betrachtet spricht also vieles für den Turbobenziner mit 265 PS – doch wer will bei einem solchen Auto schon vernünftig sein? Jedenfalls niemand, der den Seat Leon ST Cupra bereits gefahren ist. Denn der bringt dank des serienmäßigen Sportfahrwerks, der Mehrlenker-Hinterachse, der neuen Progressiv-Lenkung und des Vorderachs-Differentials seine Kraft so souverän und behände auf die Straße, als wäre er ein waschechter Allrad-Kombi. Insbesondere das Differential beeindruckt: es sorgt nicht nur durchwegs für genügend Haftung, es hält den ST Cupra auch präzise auf der Spur.
Der Sportler kommt komfortabel durch den Alltag
Ab Werk verbaut Seat im Leon ST Cupra aber auch Extras, die der Sicherheit und dem Komfort dienen, so etwa die hellen LED-Scheinwerfer, die eifrig zupackenden Alcantara-Sportsitze; oder das adaptive Fahrwerk. Letzteres stellt sicher, dass der Kombi – trotz serienmäßiger 18- bzw. 19-Zoll-Reifen – auf Wunsch so komfortabel federt, wie man es von einem Familienkombi erwarten darf. Die Rückenwirbel des Nachwuchses werden also nicht unnötig auf die Probe gestellt – und der kann sich dank des großzügigen Raumangebots auf der Rückbank auch unbeschwert austoben. Und zu guter Letzt hat im sportlichen Kombi auch noch viel Gepäck Platz. Exakt sind es 587 bis 1.470 Liter, womit der Cupra auf dem Niveau eines Opel Astra Sports Tourer (500 bis 1.550 Liter) und eines Ford Focus Turnier (490 bis 1.516 Liter) schleppt. An die Konkurrenz aus dem eigenen Hause, den Skoda Octavia Combi und den neuen Golf Variant, reicht der flotte Spanier hier allerdings nicht ganz heran.
Fazit: Der neue Seat Leon ST Cupra schafft virtuos den Spagat zwischen Alltag und Vergnügen. Er bietet viel Platz und Komfort für die Familie – und er macht mit seinem unwiderstehlichen Antritt und seiner souveränen Agilität sehr viel Spaß. Bei MeinAuto.de startet der Seat Leon ST Cupra ab 24.445 Euro durch. (nau)
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