Renault ZOE oder Mii electric (Test): Kleine Stromer ganz groß in puncto Umwelt?
Die Elektromobilität kommt in Fahrt. Kein Wunder, angesichts der kräftigen Förderprämien. Bis zu 9.000 Euro schießen Hersteller und Staat beim Kauf eines neuen E-Autos zu. Der Renault ZOE indes hat sich auch vor dem Geldsegen bereits einiger Beliebtheit erfreut. Der Mini von Seat, der Mii, stromert erst seit diesem Jahr. Wer das Stromern besser kann? Unser Test zieht den Vergleich.
Inhalte des Testberichts zum Modellvergleich:
Mii electric: wendiger City-Flitzer mit guter Rundumsicht
Wie schon beim Vergleich zwischen Renault ZOE und VW e-up! sei auch in diesem Test eingangs darauf verwiesen: Nimmt man es ganz genau, sind die beiden E-Autos keine unmittelbaren Konkurrenten. Der knapp 4,1 Meter lange Renault ZOE misst sich eigentlich mit vergleichbar großen Modellen wie: dem BMW i3, dem Opel Corsa-e, dem Peugeot e208 und dem Mini Cooper SE. Der gut 3,5 Meter lange Seat Mii electric hat es – neben seinen Markenkollegen, dem e-up! von VW sowie dem Citigo iV von Skoda und dem viertürigen Coupé der Daimler-Tochter Smart, dem EQ forfour, zu tun. Aufgrund der wenigen Modelle aber ist der Wettbewerb bei den Elektroautos noch lax – die üblichen Segmentgrenzen spielen demnach keine tragende Rolle. Außerdem bevorzugen beide für ihre schnurrenden und surrenden Streifzüge dasselbe Revier: die Stadt, den Ballungsraum. Für diesen scheint der Mii electric aufgrund seiner Größe besser geeignet. Beim ersten Einparkmanöver bestätigt er dieses Vorurteil gekonnt. Dank seines engen Wendekreises von 9,8 Metern, der auf dem kurzen Radstand von 2,42 Meter fußt, ist er buchstäblich im Handumdrehen eingeparkt. Die Kriechfunktion tut mit ihrem sanften Anfahren ihr Übriges.
Die Rundumsicht könnte im Seat dennoch besser sein; der akustische Einparkhelfer fürs Heck ist zumindest eine kleine Hilfe. Eine Rückfahrkamera bieten die Spanier – anders als die Mutter in Wolfsburg – nicht an. Und der Renault ZOE? Dessen Achsen stehen mit 2,59 Metern deutlich weiter auseinander. So wundert es nicht, dass sein Wendekreis mit 10,9 Metern um einiges raumgreifender ausfällt. Die Rundumsicht kann mit der des Mii ebenfalls nicht mithalten – dafür hat das kleine E-Auto von Renault eine Rückfahrkamera im Angebot. Das ist aber erst ab der mittleren “Experience“-Ausstattung greifbar: über das “Visio“-Paket. Im Topmodell “Intens” blickt die Kamera für uns ab Werk nach hinten. Noch besser: der Easy-Park-Assistent geht uns beim Einparken geschickt zur Hand. Diese technischen Spielereien haben naturgemäß ihren Preis – aber zu diesem Thema kommen wir noch. Bisher hält sich der Mii electric jedenfalls gut: aber kann er mit dem E-Meister ZOE auch beim Stromern mithalten?
Renault ZOE stromert kräftiger, lebendiger – aber nicht gewiefter
Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, gegen welchen ZOE-Motor der Mii electric antreten muss. Er selbst ist eine permanent-erregte Synchronmaschine, die – über ein komfortables 1-Gang-Automatikgetriebe – 83 PS und 212 Nm auf die Vorderräder stemmt (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,9 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Mit dieser Leistung schießt der nur 1,24 Tonnen schwere City-Stromer in weniger als 4 Sekunden von null auf Stadttempo – da haben viele schicke SUV der Kompaktklasse das Nachsehen. Tempo 100 erreichen wir in kaum mehr als 12 Sekunden; bei Tempo 130 lässt Seat den Antrieb auflaufen. Kurzum: Der Mii zieht als electric erfrischend kräftig an – deutlich schneller und lebendiger als bspw. mit den alten Benzinern. Gegen den neuen Topmotor des Renault ZOE, den R 135 mit 135 PS und 245 Nm Spitzendrehmoment, sieht er dennoch kein Land (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 17,7 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Der nimmt ihm im 0-50-Sprint eine halbe Sekunde ab, im 0-100-Sprint sogar fast drei Sekunden – obwohl er mit der 52 kWh großen Batterie 350 Kilo mehr auf die Waage bringt.
Der Vergleich mit dem R 110 des ZOE gestaltet sich indessen erheblich ausgeglichener (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 17,2 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Der schwächere fremderregte Synchronmotor des Franzosen leistet 108 PS und 225 Nm – sprich knapp 25 PS und 10 Nm mehr als der des Mii electric. Dafür muss er auch gut 200 Kilo mehr in Schwung bringen. Das Ergebnis: Der Antritt aus dem Stand auf 50 km/h dauert auf die Zehntelsekunde gleichlang wie im Seat; der Sprint auf 100 km/h gelingt rund eine halbe Sekunde schneller. In der Spitze darf der R 110 wie der R 135 fünf Stundenkilometer mehr auf den Tacho bringen als die Synchronmaschine des Mii. So viel zu den reinen Fahrleistungen. Bei einem Elektroauto zählt die reine Tempobolzerei aber weniger – Effizienz und Fahrkomfort fallen stärker ins Gewicht. Der Mii electric bietet in dieser Hinsicht einiges, konkret: vier über den zentralen Getriebewahlhebel wählbare E-Fahrmodi. Im D-Modus funktioniert er wie ein herkömmliches Auto – gehen wir vom Gas, beginnt der Seat zu segeln.
Renault mit mehr Reichweite & schnellerem Laden – Mii deutlich günstiger
Legen wir einen der drei Rekuperations-Modi D1, D2 und D3 ein, indem wir den Wahlhebel nach rechts oder links drücken, beginnt der Mii electric beim Vom-Gas-gehen mit dem Rekuperieren: in steigender Intensität. Ziehen wir den Wahlhebel nach hinten, fährt der Seat im B-Modus und rekuperiert mit maximaler Stärke: der Akku wir mit bis zu 40 kW geladen. Ein-Pedal-Fahren – das Stehenbleiben nur mit dem Gaspedal – beherrscht der kleine Spanier jedoch nicht. Anders als von Renault behauptet, kann das indessen auch der ZOE mit seinem jüngst eingeführten B-Modus nicht in allen Facetten; das Stehenbleiben etwa gelingt ihm mit dem Gaspedal allein nicht. Das Fazit: In dieser Disziplin sind die zwei kleinen Stromer ebenbürtig. Aber wie sieht es bei der Effizienz und der Reichweite aus? Effizienter ist der Mii electric, der in unserem Test auf 100 Kilometern im Schnitt um die 17 kWh aus dem Akku zieht. Der Renault ZOE braucht knapp 2 kWh mehr, um dieselbe Strecke zu schaffen. Angesichts der besseren Fahrleistung geht das in Ordnung.
Trotz der leichten Effizienzvorteile geht dem elektrischen Seat schneller die Energie aus als dem stromernden Renault. Der Grund ist klar – der ZOE hat eine größere Batterie: sie fasst 40 und auf Wunsch 52 kWh (Serie beim R 135). Der Akku des Mii electric ist rund 37 kWh groß. Mit anderen Worten: Mit einer Akkufüllung kommen wir mit dem Seat rund 210 Kilometer – im Renault sind es um die 300 bis 330. Zum Laden hat der ZOE ebenfalls einen heißeren Draht. An einer öffentlichen Schnellladestation lädt er mit bis zu 50 KW; der Seat mit bis zu 40 – einmal Aufladen bis 80% dauert so knapp weniger und ziemlich genau eine Stunde. Zuhause schafft der Renault dieselbe Übung mit bis zu 22 kW in ca. 3 Stunden und 40 Minuten; der Mii electric braucht knapp 20 Minuten länger. Apropos Laden: Auch in den Kofferraum lädt der ZOE mehr ein: konkret 338 bis 1.225 Liter verglichen mit den 251 bis 941 Litern des Mii. Das große Aber aber kommt zum Schluss: Seat verlangt für den Mii knapp 10.000 Euro weniger als Renault für seinen ZOE (in Abhängigkeit der Ausführung).
Technische Daten |
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---|---|---|
Seat Mii Electric | Renault ZOE | |
PS-Anzahl: | 83 PS | 108 PS bis 135 PS |
kW-Anzahl: | 61 kW | 79 kW bis 100 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | Frontantrieb |
Getriebeart: | Automatik | Automatik |
Kraftstoffart: | Elektro | Elektro |
Verbrauch (kombiniert): | 12,9 bis 12,9 kWh/100km | keine Angabe |
CO2-Emission: | 0 g/km | 0 g/km |
Effizienzklasse: | A+ | A+ bis + |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 20.202 Euro | ab 21.900 Euro |
Stand der Daten: | 25.09.2020 |
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Fazit zum Modellvergleich Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Auch im Test gegen den zweiten kleinen Stromer aus dem Hause VW behält der Renault ZOE die Oberhand. Er stromert schneller, länger und dynamischer; zudem offeriert er mehr Platz im Innenraum, mehr Volumen im Heck und die ausgefeilteren Extras. Der Seat Mii electric hält aber erstaunlich gut dagegen, teils ist er sogar ebenbürtig – obwohl er rund 10.000 Euro weniger kostet. Bei MeinAuto.de surrt der ZOE ab 22.183 Euro davon – 28% bzw. fast 8.400 Euro günstiger als die UVP. Der kleine Seat ist aktuell ausverkauft – er wird bei uns in Kürze aber wieder im Angebot sein: mit ähnlich lukrativen Nachlässen und vollem Umweltbonus samt Investitionsprämie.
5 von 5 Punkten
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