Peugeot Boxer Kombi 333 L2H2 Allure Test (2015): der Nutzfahrzeug-Klassiker startet neu durch
Das Wort Klassiker wird in unseren Tagen gern überstrapaziert. Den Peugeot Boxer dürfen wir aber mit Fug und Recht als echten Nutzfahrzeug-Klassiker bezeichnen. Gut 20 Jahren ist er auf dem Markt und Peugeot hat bisher fast eine Million Exemplare abgesetzt. Seit Herbst 2014 rollt die dritte Generation vom Fließband. Wir haben den neuen Boxer in der für den Personentransport ausgelegten Kombi-Version getestet – und zwar in Form des Boxer Kombi 333 L2H2 Allure.
Boxer Kombi: ein Groß-Container auf vier Rädern
Ausgewiesene Peugeot-Nutzfahrzeugexperten mögen bei der Bezeichnung Peugeot Boxer Kombi 333 L2H2 Allure sofort wissen, womit sie es zu tun haben. Für alle anderen aber ist der ebenso nüchterne wie kryptische Name ein Rätsel. Bevor wir losstarten, heißt es also entschlüsseln. Wofür der Zusatz Kombi steht, wissen wir gottlob schon. Er verweist auf die Varianten, die vornehmlich für den Transport von Fahrgästen ausgelegt sind. Für wie viele Personen, das hängt beim Boxer von der Ausstattungslinie ab. In der Basisausstattung „Active“ ist der Kombi ein 6-Sitzer, in der von uns getesteten „Allure“-Ausstattung ein 9-Sitzer. Die Zahl der Sitzplätze ist jedoch unabhängig von der Länge und Höhe des Fahrzeugs, zwei Maße, die mit den Buchstaben L und H bezeichnet werden. Die Kombination „L2H2“ bedeutet dabei: Der Boxer Kombi ist mit einem Hochdach (H2) und mit einem mittleren Radstand von 3,45 Metern unterwegs. Was aber heißt das konkret? Fahrzeughöhe und -länge wachsen – und zwar beträchtlich. Ist die L1H1-Basisversion bei einem Radstand von exakt 300 Zentimetern 4,96 Meter lang und 2,25 Meter hoch, misst die L2H2-Version 5,41 auf 2,52 Meter.
Das sind wahrlich beeindruckende Maße, führt man sich etwa vor Augen, dass der nützliche Löwe damit fast so groß ist wie ein 20-Fuß-Schiffscontainer, in den immerhin 10.000 Jeans passen. So viel Platz hat der Boxer Kombi L2H2 zwar nicht, aber trotzdem: von Platzmangel kann keine Rede sein. Sowohl vorne auf der zweisitzigen Beifahrerbank wie in den drei Einzelsitzen von Reihe zwei und drei kann man sich selbst mit zwei Metern Körperlänge nach Lust und Laune ausbreiten. Der Weg zu diesem Sitzvergnügen führt hinten durch eine Schiebetür, die so groß ist wie ein Scheunentor. Einziges Hindernis ist die hohe Schwelle, eine Barriere, die mit der 600 Euro teuren zusätzlichen Trittstufe im Peugeot Konfigurator aber einfach aus dem Weg geräumt werden kann.
2.0 Diesel: 130 Pferde für bis zu 3,3 Tonnen Last
Damit sind wir im Innenraum des Peugeot Boxer Kombi angelangt. Der präsentiert sich dezidiert funktional – Liebhaber von geschäumten Oberflächen und Lederbezügen kommen nicht auf ihre Kosten. Dafür aber Freunde einer einfachen, schnörkellosen Bedienung. Und auch der Komfort kommt im Test des Peugeot Boxer Kombi nicht zu kurz, vor allem nicht in der „Allure“-Ausstattung. Hier sorgt eine Audioanlage mit CD- und MP3-Player für die akustische Untermalung und eine Zusatzheizung hinten für angenehme Temperaturen. Die allumfassende Klimaautomatik kostet jedoch weitere 1.750 Euro extra. Ebenfalls nur gegen Aufpreis erhältlich sind der gefederte Fahrersitz und das Lederlenkrad. Serienmäßig liefert Peugeot hingegen die eingeschränkte Sicht, die fahrerische Herausforderung bei einem Stadtbesuch und die dazugehörige Lotterie bei der Parkplatzsuche aus. Entschädigt wird der Peugeot-Boxer-Kombi-Besitzer mit einem luxuriös großen Laderaum. Selbst bei voller Personenbesetzung lassen sich 1.710 Liter Gepäck verstauen. Die Rücksitze können zwar nicht ganz umgeklappt werden, was die Variabilität etwas einschränkt. Bei 3.400 Litern Gesamtvolumen bzw. einer – im Falle des 333 L2H2 Allure – maximalen Zuladung von 1.043 Kilo ist das aber nicht mehr als eine Randnotiz.
Apropos Gewicht des Boxer
Das gibt uns die Gelegenheit, auf den letzten Zusatz in der Modellbezeichnung einzugehen: die Zahl 333. Sie ist ein Hinweis auf das zulässige Gesamtgewicht, beim 333 sind es 3.300 Kilo (die Versionen 330 darf 3, die Version 435 3,5 Tonnen zuladen). Damit wissen wir nun auch, dass der Motor des Boxer Kombi ganz schön zu schleppen hat. Peugeot hält zwei Dieselaggregate aus seiner Motoren-Palette dieser Aufgabe gewachsen, namentlich der 2.0 l BlueHDi 110 und der 2.0 l BlueHDi 130. Wir haben den stärkeren der beiden Zweiliter-Turbodiesel getestet, den 2.0 l BlueHDi mit 130 PS und 350 Nm. Der erledigt seine Antriebsarbeit zufriedenstellend, zu einem Sprinter macht er den Boxer Kombi jedoch nicht (Höchstgeschwindigkeit 148 km/h). Wichtiger ist aber die Effizienz – und die passt: Dank des grundlegend überarbeiteten Einspritzsystems konnte der Normverbrauch auf 6 Liter bzw. 158 Gramm CO2 gesenkt werden. Im Test brauchen wir 7,4 Liter.
Fahrverhalten: sicher aber nicht besonders komfortabel
Gut schlägt sich der Peugeot Boxer Kombi schließlich auch in puncto Sicherheit und – mit Einschränkungen – in Bezug auf das Fahrverhalten. Trotz der verstärkten Karosserie und neuer Stoßdämpferlager bietet der Transporter seinen Fahrgästen nämlich nur mäßigen Federungskomfort. Die Innengeräusche und die Bremsleistung konnten in der dritten Generation zwar verbessert werden, herausragend sind sie weiterhin nicht, wie z.B. der Bremsweg von rund 45 Metern aus Tempo 100 zeigt. Dafür wird der Boxer Kombi bereits ab Werk mit einer ganzen Reihe von Sicherheitshelfern ausgeliefert: vom Reifendrucksensor über den Notbremsassistenten bis hin zur Load-Adaptive-Control, bei der sich ABS und ESP der Ladung anpassen. Optional sind u.a. ein Spurhalteassistent und eine Traktionskontrolle erhältlich.
Fazit zum Peugeot Kombi
Der Peugeot Boxer Kombi aus der großen Peugeot Boxer Modellfamilie überzeugt auch in Generation 3 mit seinem riesigen Platzangebot, seiner hohen Sicherheit und seinem niedrigen Verbrauch. Beim Komfort und der Fahrleistung gibt es indes noch Verbesserungsspielraum. Beim Neuwagenkauf bei MeinAuto.de startet der Boxer Kombi 333 L2H2 2.0 BlueHDi Allure mit dem 130 PS starken Zweiliterdiesel ab 24.403 Euro, das ist um satte 42% respektive gut 17.000 Euro günstiger als beim Händler ums Eck. (nau)
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