Peugeot 208 Test (2016): für den Aufschwung gerüstet
Der Peugeot 208 trat 2012 ein schweres Erbe an. Seine Vorgänger, nicht zuletzt der Peugeot 205 und 206, waren allesamt echte Verkaufsschlager. Doch der 208 ließ sich davon nicht einbremsen und zog den Konzern in Deutschland lange fast alleine. Zuletzt aber war der Verkauf etwas ins Stocken geraten. Im Frühjahr 2015 gab es für den Leitlöwen deshalb eine Modellpflege. Was die gebracht hat, zeigt unser Test.
Modellpflege: neue Farben und mehr Individualität
Würden wir uns bei diesem Bericht nur auf oberflächliche Betrachtungen einlassen, dann wären wir rasch fertig. Am Erscheinungsbild des Peugeot 208 hat sich wenig getan, zumindest ab Werk. Die hinteren Schweinwerfer erhielten eine frische, dreidimensionale Lichtsignatur, am Tag und ab der „Active“-Ausstattung leuchtet der kleine Peugeot jetzt außerdem mit LED-Tagfahrlichtern den Weg. Wer vom 208 außen mehr Individualität erwartet, der kann ihn jetzt aber mit einigen neuen Designpaketen aufpeppen. Die Pakete „Menthol White“ und „Lime Yellow“, die den Kühlergrill entweder mit weiß oder zitronengelb lackierten Elementen verzieren, eignen sich besonders für mutige Paradiesvögel.
Die beiden neuen Strukturlackierungen „Ice Grey“ oder „Ice Silver“ für 680 Euro sind indes ein völlig neuer Blickfang. Details wie diese verraten es: Der kleine Franzose richtet sich vor allem an eine junge, coole Käuferschicht; oder eben an Ältere, die jung geblieben sind. Die sind dann auch in der Lage, das neue „Mirror Screen“-System, das den Smartphone-Bildschirm auf den Touchscreen spiegelt, in vollem Umfang zu nutzen. Der Bildschirm ist ab der „Active“-Ausstattung serienmäßig, die „Mirror Screen“-Funktion beherrscht der 208er erst in der Topausstattung „Allure“. Und was hat der Peugeot sonst noch zu bieten? Ab Werk liefern die Franzosen den 3,97 Meter langen 208 vorne mit einem überraschend großzügigen Platzangebot aus. Zum Teil verdankt er das dem weiterhin gewöhnungsbedürftig kleinen Lenkrad. An die mäßige Verarbeitung können wir uns indessen nicht gewöhnen, schon eher an das großzügige Stauraumvolumen. 285 bis 1.076 Liter bringt der 208 unter, der gleichlange VW Polo schafft nur 280 bis 952 Liter, das Schwestermodell von Citroen, der C3, 300 bis 1.000; der Hyundai i20 lässt sogar 326 bis 1.042 verschwinden.
Lebendiger Turbobenziner & zwei neue, sparsame Turbodiesel
Mehr getan hat sich im Zuge der Modellpflege bei den Motoren: kein Wunder, soll der 208 doch für einen Aufschwung sorgen. In der Basisausstattung „Access“, in der u.a. ABS, ESP, sechs Airbags, und ein Tempomat Serie sind, sorgt allerdings weiterhin ein Altbekannter, der Einliter-Saugmotor 68 VTi mit drei Zylindern, für Schwung – wenn auch nicht für besonders viel: Bei knapp 160 km/h verlassen den Kleinen die Kräfte. Mit 4,3 Litern (99 Gramm CO2) ist er nach Norm zwar sehr sparsam, im Test braucht er im Schnitt aber rund 6 Liter. Gleich ergeht es uns mit dem zweiten Sauger, dem 82 VTi, der es immerhin auf eine Spitzengeschwindigkeit von 175 km/h bringt. 6,5 Liter im Testmittel sind dafür aber zu üppig. Gut, dass Peugeot nun nachgelegt hat, und zwar in Form des PureTech 110. Der Dreizylinder-Reihenmotor stemmt dank Turboaufladung 205 Nm Drehmoment auf die Kurbel und kommt mit seinen 110 PS auf eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h. Für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 braucht er knapp 10 Sekunden, das macht in einem Kleinwagen schon etwas her. Nach Norm verbraucht er dabei gleichviel wie der 82 VTi, sprich 4,5 Liter (103 Gramm), im Test kommen wir mit 5,7 Litern aus.
Allerdings muss man für den flotten Dreizylinder tiefer in die Tasche greifen. Ihn gibt es zum einen erst ab der Topausstattung „Allure“; und zum anderen kostet er knapp 1.800 Euro mehr als der stärkere Sauger. Für uns ist er diesen Aufpreis aber wert, zumal für den Turbobenziner auch spricht, dass nur er mit der neuen Sechsstufen-Wandlerautomatik von Aisin zu haben ist. Sie wechselt für 1.250 Euro Aufpreis die Gänge automatisch, ruck-zuck und trotzdem seidenweich. Der Verbrauch steigt allerdings um 0,3 Liter.
Video-Vorstellung des neuen 208er:
Kleiner Löwe: flink und sicher
Wer den Verbrauch akribisch im Blick hat und mit dem 208 häufig längere Strecken zurücklegen will, der darf sich über die beiden neuen Sparmeister im Motorenportfolio, die beiden turbogeladenen Vierzylinder-Common-Rail-Diesel, freuen. Der BlueHDi 100 beschleunigt den Kleinwagen mit seinen 99 PS und 254 Nm Drehmoment auf 187 km/h; und er soll nicht mehr als 3 Liter (79 Gramm) brauchen. Im Test schluckt er viereinhalb Liter, da kann man trotzdem nicht meckern. Einen halben Liter mehr verbrennt der BlueHDi 120, der den 208 mit 120 PS und 300 Nm jedoch spürbar flotter anschiebt, z.B. in 9,4 Sekunden von 0 auf 100.
Mit dem Tempo weiß der Peugeot 208 auch einiges anzufangen, vor allem in den Kurven. So wendig wie er ist kaum ein anderer Kleinwagen unterwegs. Die Lenkung dürfte trotzdem eine Spur direkter sein, damit man auch den Geradeauslauf besser im Griff hätte. Gut im Griff hat der 208 nun aber die Sicherheit. Auffahrunfälle verhindert der City-Notbremshelfer „Active City Brake“ (300 Euro), Parkschäden die Einparkhilfe samt Rückfahrkamera.
Fazit zum Franzosen
Der Peugeot 208 hat im Zuge der Frischzellenkur viel Energie getankt. Neue Designpakete sorgen für einen pfiffigeren Auftritt, frische Motoren für mehr Schwung und einen geringeren Verbrauch. Bei MeinAuto.de gibt es den 208 als Dreitürer ab 10.743 Euro, das sind 19,5% bzw. knapp 2.500 Euro weniger als beim herkömmlichen Autohändler; der Fünftürer startet mit einem Preis von 11.347 Euro. (nau)
In unserem Autohaus online finden Sie neben dem 208 zahlreiche weitere günstige Kleinwagen. Den Hyundai i20 ab 9.393 Euro und 26,5% Neuwagen Rabatt etwa; den VW Polo ab 9.721 Euro und 25,7% oder den Fiat 500 ab 9.243 Euro und 30,2% Nachlass. Auch bei der Autofinanzierung haben Sie eine große Auswahl – vom günstigen Autokredit bis zum Auto Leasing für Gewerbekunden.