Opel Adam 1.4 LPG im Test (2018): Ein Adam mit Autogas?
Mit dem Gewöhnlichem, Braven und Eintönigen hat der Opel Adam wenig am Hut. Ein Antrieb, in dessen Zylindern ein alternativer Kraftstoff verbrannt wird, sollte deshalb ganz im Sinne des Adam – und in dem des Erfinders sein: Der Adam wurde nach dem Firmengründer Adam Opel benannt. Ob der 1.4 LPG Vierzylinder, der neben gewöhnlichem Benzin bevorzugt flüssiges Autogas inhaliert, für den VW-up- und Fiat 500-Gegner tatsächlich eine gute Wahl ist? Die Antwort lesen Sie im Testbericht:
1.4 LPG Ecotec: ein Nebenprodukt fährt & bewährt sich
Das alternativ betriebene Aggregat des kleinen City-Flitzers Opel Adam – es hört auf die Bezeichnung 1.4 Ecotec LPG und leistet 87 PS sowie maximal 125 bzw. 130 Nm: Je nachdem, welcher Kraftstoff verwendet wird (Kraftstoffverbrauch Benzin/Autogas: 5,4/6,7 Liter auf 100 km, 125/109 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C/B). Die beiden Optionen heißen handelsübliches Benzin und Autogas, kurz LPG (liquefied pertroleum gas). Beide Kraftstoffe sind eng miteinander verwandt. Autogas besteht hauptsächlich aus Butan und Propan – zwei gasförmige Nebenprodukte, die beim Raffinieren von Rohöl anfallen. Das fördert als eines seiner edleren Endprodukte wiederum Benzin hervor. Neben den Unterschieden in der Herstellung weichen die zwei fossilen Kraftstoffe auch in ihren physikalischen Eigenschaften voneinander ab. LPG ist leichter und enthält pro Liter weniger Energie. Dafür weist es eine höhere Klopffestigkeit auf, weshalb es kontrollierter verbrennt und den Motor ruhiger laufen lässt. Das Gas wird beim Abfackeln aber heißer: Opel hat die Ventile und Zylinderköpfe des bivalenten 1.4 LPG entsprechend angepasst.
Was aber bedeutet das für die Fahrleistungen des kleinen Opels? Der 1,4 Liter große Vierzylinder-Sauger beschleunigt den rund 1.200 Kilo schweren Adam im Benzin-Betrieb in knapp 13 Sekunden von 0 auf 100 km/h; im Autogasbetrieb nimmt er sich dafür ein paar Zehntelsekunden mehr Zeit. In der Spitze reicht die Energie jeweils für fast 180 km/h. Kurz gesagt: Schneller muss ein Stadtauto nicht sein. Die größte Differenz zwischen den Kraftstoffen spüren wir beim Durchbeschleunigen in den höheren Gängen der manuellen 5-Gang-Box. Im vierten Gang schlägt sich das LPG noch gut, im fünften verliert es beim Beschleunigen von 80 auf 120 km/h fast zwei Sekunden. Erfreulich ist, dass sich die Geschwindigkeitsdaten im LPG-Modelle ab Werk bequem von der digitalen Geschwindigkeitsanzeige ablesen lassen. Nett wäre es naturgemäß, wenn dem Sauger wie im Mokka X ein Turbolader auf die Sprünge hülfe. Denn der 140 PS starke, turbogeladene Schwester-Antrieb bringt das fünf Zentner schwerer SUV aus dem Stand in weniger als 10 Sekunden auf Tempo 100.
Autogas: günstiger geht’s nicht
Notwendig sind solche Sprinteinlagen für einen Stadtfloh wie den Adam nicht. Wichtiger ist, dass der Vierzylinder mit LPG insbesondere im Drehzahlkeller ruhiger läuft als mit Benzin – ein Ausbund an Laufruhe ist er aber weder mit Benzin noch mit Autogas. Und was spricht noch für den 1.4 LPG? Die geringeren Kosten und der geringere Schadstoff-Ausstoß. Dass der Adam mit Autogas am günstigsten fährt, ist nicht unmittelbar einsichtig. Zum einen kostet er mit dem bivalenten 1.4 LPG 1.900 Euro mehr als mit dem herkömmlichen 87-PS-Benziner 1.4. Zum anderen braucht er um ein Viertel mehr Kraftstoff. Trotzdem bewegt sich der kleine Opel mit dem 1.4 LPG so günstig wie mit keinem anderen Adam-Motor. Der Hautgrund: LPG kostet halb so viel wie Benzin, aktuell im Schnitt 0,66 statt 1,37 Euro pro Liter. Bereinigt um die Differenz im Energiegehalt sind es 0,70 Euro/Liter statt 1,37 Euro/Liter. Rechnen wir alle Kosten – von den Sprit- über die Versicherungs- und Wartungskosten – ein, ist der Autogasantrieb schon bei einer Laufleistung von 10.000 Kilometern im Jahr die günstigste Option. Das liegt insbesondere daran, dass Autogas steuerlich begünstigt wird – ein Vorteil, der bis Ende 2022 vorhält.
Die Idee hinter dieser Vergünstigung: Die Verbrennungsrückstände des verflüssigten Autogases belasten die Umwelt weniger. Stickoxide verringern sich gegenüber Benzin auf ein Fünftel, unverbrannte Kohlenwasserstoffe um die Hälfte; Schwefeldioxide und Rußpartikel um 90% – und CO2 immerhin um 10- 15% – trotz des erwähnten Mehrverbrauchs. Die finanziellen und ökologischen Vorzüge werden indes nur schlagend, wenn der LPG-Adam auch eifrig im Autogas-Betrieb gefahren wird. Abgesehen vom Startvorgang, bei dem der Motor Benzin braucht (ca. 0,5 Liter/100 Kilometer), steht dem kaum Etwas im Wege. Das einzige Hindernis ist die begrenzte Reichweite. Der 35-Liter-Benzintank reicht in der Praxis knapp 600 Kilometer. Der in der Reserveradmulde installierte LPG-Tank, der ebenfalls 35 Liter fasst, ist indessen nach weniger als 400 Kilometer leer. Die Schuld trifft den besagten Mehrverbrauch und die Tatsache, dass der Tank nur zu 80% gefüllt werden kann – mehr lässt das Tanksystem nicht zu.
Adam-LPG legt im Alltag keine Steine in den Weg
Bei 7.000 Autogas-Tankstellen – das sind halb so viele wie für Benzin – wird diese Einschränkung im täglichen Gebrauch jedoch zu keinem ernstzunehmenden Hindernis. Nämliches dürfen wir übers Tanken berichten. Das ist keine Hexerei: Adapter ansetzen, Tankpistole einführen und arretieren; Start-Knopf drücken – und am Ende die Pistole mit ein wenig Abstand wieder herausziehen. Fertig. Nach wenigen Tankstopps ist dieser Vorgang Routine wie das Tanken von Benzin. So gesehen ist die geringe Reichweite auch ein Vorteil: Man kommt nicht aus der Übung. Aber auch darüber hinaus stellt uns die Autogas-Variante im Test keine nennenswerten Hürden in den Weg. Bei der Auswahl der Ausstattungen muss man mit sechs der zehn Linien vorlieb nehmen – das ist bei den anderen Aggregaten ebenso. Den bivalente LPG-Motor gibt es für die Linien „Jam“ und „Glam“, „Slam“ und „Black Jack“, „Unlimited“ und „Open Air“. Das Stauraumangebot bleibt – anders als bspw. bei den Erdgas-Antrieben – wie es ist: mit 170 bis 663 Litern sehr knapp. Eine Verknappung, die man vom MINI 3-Türer (211 bis 731) und vom Fiat 500 (185 bis 550 Liter) kennt.
Die erlaubte Zuladung sinkt um 8 Kilo – das ist auch bei einem Maximum von lediglich 350 Kilo nicht der Rede wert. Für die meisten ebenfalls leicht zu verkraften dürfte der Umstand sein, dass der Autogas-Adam ohne Sportfahrwerk auskommen muss. Ein großer Autobahn-Bolzer und Kurven-Tiger ist der kleine Rüsselsheimer ohnehin nicht. Er federt lieber bequem und schleicht wendig durch das Gassen– und Autogewirr der City. Zu den weiteren Stärken zählen die vielen Individualisierungsmöglichkeiten, die einfache Bedienung sowie das reichhaltige Konnektivitäts- und Assistenzsystem-Angebot. Der Autogas-Antrieb stört den Genuss dieser Qualitäten in keinster Weise – aufgrund der zu erwartenden Einsparungen schafft er im Budget sogar Platz für das ein oder andere zusätzliche Extra.
Technische Daten des Opel Adam LPG: | ||
---|---|---|
PS-Anzahl: | min. 87 PS | max. 87 PS |
kW-Anzahl: | min. 64 kW | max. 64 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin und Autogas | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 6,6 l/100km | max 6,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 119 g/km | max. 119 g/km |
Effizienzklasse: | min. C | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 16.900 Euro | |
Stand der Daten: | 02.05.2018 |
Konkurrenzmodelle
Hohe Rabatte bekommen Sie in unserem Autohaus online auf alle unsere Neuwagen. Naturgemäß fallen darunter auch all unsere Kleinst- und Kleinwagen – etwa der VW up! ab 8.184 Euro und 21,6%, der Skoda Citigo ab 7.788 Euro und 27,4%, oder der Suzuki Celerio ab 7.890 Euro und 23,8% Neuwagen Rabatt. Ebenfalls sehr attraktiv ist unsere Auswahl im Bereich der Finanzierung, die vom niedrig verzinsten Autokredite bis zum flexiblen Auto Leasing reicht.
Fazit zum Opel Adam LPG Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Opel Adam LPG ist – trotz seines vergleichsweise hohen Preises – in Betrieb und Haltung die günstigste Variante im prallgefüllten Adam-Stall. Außerdem läuft der Autogasmotor sauberer als alle anderen Antrieb. Dass wir mit ihm sechs Mal tanken mussten, während beim Benziner vier Tankfüllungen genügten, hat uns kaum gestört. Bei MeinAuto.de gast der kleine LPG-Opel ab 12.810 Euro an, knapp 3.400 Euro bzw. 21,7% unter dem Listenpreis; mit herkömmlichen Motoren startet der Adam ab 10.115 Euro und 22,0% Rabatt.
5 von 5 Punkten
So funktioniert MeinAuto.de:
1. Wunschauto konfigurieren
2. Sofortige Preisauskunft erhalten
3. Kostenloses Angebot anfordern
4. Beim Händler bestellen und kaufen