Nissan Pulsar 1.6 DIG-T Test: Sehen, aber nicht gesehen werden
Der neue Nissan Pulsar, er ist ein exklusives Produkt, so exklusiv wie ein Pulsar am Sternenhimmel. Exklusiv dürfen wir den kompakten Nissan nennen, weil es ihn nur in Europa gibt. In Russland heißt er Tiida, wobei der wiederum nicht mit den in Asien und Arabien verkauften Nissan Tiida-Modellen verwechselt werden darf (denn die bauen auf einer älteren Version auf). Doch zurück nach Europa, zurück zum Pulsar. Ob er gegen die VW Golfs und die Opels Astras bestehen kann? Wir haben es mit dem 190 PS starken Turbobenziner 1.6 DIG-T getestet.
1.6 DIG-T: mehr Strahlkraft für den Pulsar
Der 1.6 DIG-T ist seines Zeichens nicht nur der jüngste Zugang in der nicht gerade prall gefüllten Pulsar-Motorenpalette, er ist auch der mit Abstand stärkste Motor im Angebot. Alternativ werkelt entweder der 115 PS starke 1.2 DIG-T Turbobenziner oder der 110 PS starke 1.5 dCi Turbodiesel unter der Haube: wobei beide nicht besonders umtriebig sind. Der neue, 1,6 Liter große Vierzylinder-Turbobenziner soll dem Pulsar nun mehr Kraft verleihen, damit die Kompaktklassenkonkurrenz nicht auf und davonfährt. Ausgestattet ist er zu diesem Zwecke mit 190 PS und einem Spitzendrehmoment von 240 Nm, das zwischen 2.000 und 4.000 Touren anliegt. Ein Sechsgang-Getriebe filetiert die Leistung in harmonisch portionierte Häppchen, allein der Schalthebel hakt manchmal, was den Vorwärtsdrang des Turbobenziners für einen Moment bremsen kann. Auf Dauer aber lässt er sich nicht aufhalten: Nach nur 7,7 Sekunden etwa überquert der 1.6 DIG-T bereits die Hundertermarke und auf der Autobahn drängt er sich in der dritten Spur mit bis zu 217 km/h an der Konkurrenz vorbei. Es geht also voran mit dem 1.6 DIG-T, ein wenig kultivierter dürfe er nach unserem Dafürhalten aber zu Werke gehen.
Doch insgesamt läuft der Turbobenziner durchwegs rund und hält sich auch in puncto Trinkverhalten halbwegs zurück. Die 6 Liter (138 g CO2) Normverbrauch lesen sich zwar happig, allerdings ist der 1.6 DIG-T einer der wenigen Ottomotoren, die in der Praxis recht nahe an die Normwerte heran schnuppern. 6,6 Liter beträgt der Durchschnittsverbrauch im Test.
Pulsar: komfortabel gefedert, gut bestückt
Trotzdem ist der 1.6 DIG-T nicht zwangsläufig die beste Wahl. So ist er etwa erst in der zweithöchsten Ausstattung “N-Tec” erhältlich und zudem 3.000 Euro teurer als der 1.2 DIG-T – und 1.000 Euro teurer als der 1.5 dCi. Hinzu kommen noch die deutlich höheren Unterhaltskosten aufgrund der höheren Steuern, der höheren Kaskoeinstufung und damit der höheren Versicherungsprämie. Der vernünftigere Benziner ist sicherlich der 1.2 DIG-T. Er macht mit seinen 115 PS und 190 Nm zwar nicht so viel Spaß, aber er beschleunigt den Pulsar immerhin in 10,7s von 0 auf 100 und in der Spitze auf 190 km/h. Mehr braucht es im Alltag nicht, und der Verzicht hat auch den Vorteil, dass der Motor weniger Benzin verbraucht: 5 Liter bzw. 117 Gramm CO2 verkündet die Norm, 5,5 Liter der Bordcomputer nach dem Test. Der gemächliche Charakter des 1.2 DIG-T passt überdies auch besser zum Charakter des Pulsar-Fahrwerks, das ganz auf Komfort und Bequemlichkeit getrimmt ist.
Der Griff zum Topbenziner und damit zu den höheren Ausstattungen hat jedoch auch seine Vorteile. In der Topausstattung “Tekna” sind bspw. bereits ab Werk einige sinnvolle Extras verbaut, unter anderem die LED-Scheinwerfer, bequeme Ledersitze und das “Technology Paket”. Enthalten sind in diesem u.a. der sehr hilfreiche Spurhalte-, der Tote-Winkel-Assistent und auch die 360-Grad-Kamera (“Around View Monitor”). Letzterer hört sich zwar sehr praktisch an, in der Praxis sind die gelieferten Bilder insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen aber so mäßig, dass man sich besser auf sein Gefühl verlässt. Oder auf seine Augen, denn der Pulsar offeriert dem Lenker eine heutzutage ungewohnt gute Aussicht, den hohen Scheiben und dünnen Säulen sei Dank.
Innenraum: Verarbeitung gut, Platzangebot hervorragend
Lassen sie uns hier ein kurzes Zwischenfazit ziehen: Die Motoren des Pulsar sind gut, das Fahrwerk komfortabel, die Ausstattung reichhaltig – so weit so gewöhnlich, würden wir sagen. Das gute Mittelmaß wird die Massen aber kaum dazu bewegen, nach den Sternen, konkret dem Pulsar, zu greifen. Gibt es also irgendetwas, was den Japaner von den anderen Kompakten abhebt? Dass Nissan das kann, sieht man ja beim Juke und beim Qashqai. Die Optik, so viel ist klar, die sticht nicht heraus. Die Maße aber, sie sind etwas Besonderes. Der kompakte Nissan ist nämlich 4,39 Meter lang und hält zwischen den Achsen einen Abstand von 2,7 Metern – der Golf VII misst z.B. nur 4,26 Meter und kommt auf einen Radstand von 2,64 Meter. Die Konsequenz. Der Pulsar bietet innen Platz im Kompaktklassenübermaß, sowohl für den Fahrer wie für die Fahrgäste im Fond. Und der Kofferraum muss dafür nicht beschnitten werden: 385 bis 1.395 Liter nimmt er auf, deutlich mehr als etwa der eines Audi A3 Sportback (380 – 1.220 Liter), eines Golf VII (380 – 1.270) oder eines Opel Astra (370 – 1.210).
Resümee: Der neue Nissan Pulsar überstrahlt beim Platzangebot die vereinte Kompaktklassenkonkurrenz. In den anderen Aspekten ist er aber nur gutes Mittelmaß. Ob das reicht, um gegen die große Konkurrenz anzukommen, muss sich weisen. Bei MeinAuto.de startet der Pulsar mit dem 190 PS starken 1.6 DIG-T z.B. ab 19.645 Euro, also 23,8% bzw. fast 6.000 Euro unter dem unverbindlichen Verkaufspreis. Das Basismodell gibt es bei bereits ab 14.307 Euro. (nau)
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