Nissan NV300 Kastenwagen im Test (2018): der Lastenträger unter den 3-Tonner-Varianten
In einem ersten Allround-Test durften wir in Nissans jüngsten Kleintransporter aus der 3-Tonnen-Klasse hinein schnuppern: sowohl in den NV300 Kastenwagen wie in die Variante mit Doppelkabine für bis zu 6; und den Kombi für maximal 9 Personen. Heute wollen wir uns dem Bruder des Opel Vivaro und Renault Trafic ausführlich widmen. Im Test darf der Kastenwagen zeigen, was er – als ausgewiesenes Arbeitstier, wie Nissan sagt – auf dem Kasten hat.
Inhalte des Testberichts zum Nissan NV300 Kastenwagen:
Nissan Kastenwagen: zwei Gewichts-Klassen, Längen & Höhen
Die erste Frage im Test ist die nach der Wahl der Karosserieform. Weshalb der Kastenwagen? Weil er für uns den Nutzfahrzeug-Charakter eines Kleintransporters am besten repräsentiert. Frage Nummer zwei dreht sich um den nüchternen Titel des Primastar-Nachfolgers – auf den ersten Blick ein Rückschritt. Auf den zweiten passt die Nüchternheit und Direktheit kongenial zum Einsatzzweck. Hinter dem Kürzel NV300 verbergen sich die Wesensmerkmale des Japaners: der Hersteller Nissan hinter dem N, die Fahrzeugart Van hinter dem V – und die 3-Tonnen-Gewichtsklasse hinter der Zahl 300. Ist das Namensgeheimnis einmal geklärt, weiß man sofort, womit man es zu tun hat. Oder doch nicht? Schon, aber nicht exakt, wie sich bei genauerer Betrachtung herausstellt. Bei der Tonnage-Klasse beginnt sich das Angebot zu spreizen. Die Autobauer aus Yokohama liefern den Nissan NV300 Kastenwagen in den Klassen 2,7 und 2,9 aus. Die erste ist auf ein Gesamtgeweicht von maximal 2.820 Kilo limitiert, die zweite auf eines von 3.070. Kurzum: Die Tonnage-Klassifizierung und die Einstufung unter die 3-Tonner sind mit einem Körnchen Salz zu verstehen: als ein grobes Mittelmaß. Doch weiter im Text, weiter im Test.
Basierend auf dieser Zweiteilung fächert sich das Kastenwagen-Sortiment auf. Wie bei Midsize-Transportern gewohnt, kann der Nissan NV300 in verschiedenen Längen und Bauhöhen geordert werden. Für den Kastenwagen stehen die Länge L1 mit 5,0 und die Länge L2 mit 5,4 Metern zur Wahl; der Radstand misst dort 301 und hier 350 Zentimeter. Diese Längen können frei mit den beiden Höhen H1 und H2 kombiniert werden (3,997 bzw. 2,48 Meter). Wobei, vollkommen frei ist die Kombinationsmöglichkeit nicht. Die Version aus der 2,7-Tonnen-Klasse gibt es ausschließlich in den Standardabmessungen L1H1. Dessen ungeachtet, sehen wir uns als nächstes an, wie sich die Längen und Höhen auf die Transporteigenschaften auswirken. Beginnen wir mit dem Laderaumvolumen. Das reicht von 5,2m³ für den NV300-L1H1 bis zu 8,6 m³ bei der Ausführung L2H2. Die Laderaumlänge variiert dabei von 2,54 bis 2,94 Meter; mit der optionalen Trennwandklappe lässt sie sich für sperrige Gegenstände wie Rohre auf 3,75 bzw. 4,15 Meter verlängern. Die Laderaumhöhe misst im H1- 139 und im H2-Modell 190 Zentimeter; die Breite in allen Kastenwagen-Varianten zwischen den Radkästen 1,27 und maximal 1,66 Meter.
Breite Türen, niedrige Ladekanten & optionaler Sicherungsausbau
Dieser Zahlensalat sagt für sich genommen wenig aus. Lassen sie uns deshalb konkret werden. Selbst in der kleinsten Ausbaustufe können wir den Nissan NV300 problemlos mit drei vollbeladenen, handelsüblichen Euro-3-Paletten beladen. Über welchen Weg, bleibt uns überlassen: denn jede Tür ist dem Beladenden wohlwollend gesinnt. Über die serienmäßige, 1 auf 1,3 Meter große rechte Schiebetür bekommen wir die Europaletten ebenso einfach in den Laderaum wie über das optionale linke Gegenstück. Der Königsweg führt über die zweiflügelige Hecktür, die ab Werk 1,30 Meter breit ist und 180° weit öffnet; gegen Aufpreis gehen die Flügel bis zur Seitenwand, sprich 250° weit, auf. Die Ladekante liegt hinten mit 55 Zentimetern zudem so tief wie bei kaum einem anderen Kleintransporter – ein Entgegenkommen, das wir nach den Be- und Entlade-Runden des Tests zu schätzen wissen. Die Arbeit aber ist noch nicht getan, das Ladegut muss zuerst entsprechend gesichert werden.
In der Standard-Konfiguration statten die Japaner ihren mittelgroßen Kleintransporter mit insgesamt 18 Verzurrösen aus, die an den halbhoch verkleideten Wänden und im Boden angebracht sind. Die Trennwand mit ihrer optionalen Ladelucke haben wir erwähnt – übergangen haben wir bisher das Scharnier an der Hecktür, mit dem die hintere Tür in offenem Zustand arretiert werden kann: wenn die Ladung einmal überlang ist. Für 1.300 Euro offeriert Nissan außerdem einen fixfertigen Ladungssicherungsausbau des Spezialisten Sortimo. Er staffiert das Heckabteil mit einem 9 Millimeter starken, kratz-, wasser- sowie rutschfesten Holzboden aus; zusätzlich mit speziellen Sicherungsschienen und -Koffern sowie mehreren Zurrpunkten und einer robusten Wandverkleidung. Nach diesem Vollausbau schränkt nur noch die maximale Nutzlast die Ladekapazität ein – auch wenn diese Schranke mit 1,2 Tonnen sehr kulant gesetzt ist.
NV300 KaWa – zwei kraftvollen Motoren und drei Ausstattungen
Gezogen wird die Maximal-Nutzlast vom zweistärksten Diesel im Quartett, dem 1.6 dCi 125 mit 125 PS und 320 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,9 Liter auf 100 km und 178 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Wie bei seinem stärkeren Kollegen – dem 1.6 dCi 145 mit 340 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,9 Liter auf 100 km, 178 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B) – presst ein Twin-Turbo Zusatzleistung aus den vier Zylindern: namentlich mehr Drehmoment bei niedrigen und mehr PS bei hohen Drehzahlen. Das soll die Laufruhe und vor allem die Effizienz steigern. Wie das Testmittel zeigt, geht diese Rechnung mit rund acht Litern – trotz Start-Stopp-System – nur bedingt auf. Die bessere Wahl sind die Twin-Turbo-Exemplare dennoch. Denn den beiden schwächeren Single-Turbo-Selbstzündern 1.6 dCi 95 und 1.6 dCi 120 geht vollbepackt gelegentlich die Puste aus. (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,5/6,7 Liter auf 100 km und 170/174 g/km CO2). Aber wir sollten nicht zu vorlaut sein: beim Beladen haben wir geschnaubt wie alte Jahrmarkts-Gäule.
Nach solchen Anstrengungen tut eine kurze Sitzpause wohl. Gelegenheit dazu finden wir im Führerhaus, das Nissan in den drei Ausstattungen „Eco“, „Pro“ und „Comfort“ einrichtet. Wichtigstes Möbel im Basismodell ist der Fahrersitz, der dank der straffen Polsterung, der Lendenwirbelstütze und der Armlehnen zu Recht den Beinamen „Komfort“ trägt. Die Beifahrer müssen sich mit einer Sitzbank begnügen, die in der „Pro“-Line umgeklappt und zu einem Staufach respektive einer PC-Ablage umfunktioniert werden kann. In der höchsten Ausstattung „Comfort“ kommt mit dem „Cool & Sound“-Paket Stimmung auf. Möglich macht dies das serienmäßige DAB+-CD-Radio mit seiner Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Für den Alleinunterhalter – das Navi „NissanConnect“ mit 7-Zoll-Touchscreen, Audio-Streaming und Smartphone-Integration – müssen indes 600 Euro investiert werden. Dafür ist in der Topausstattung mit Topdiesel das „Fahrer-Assistenz-Paket Plus“ fix installiert, das sich aus Nebelscheinwerfern, einem Licht- und Regensensor, einer Rückfahrkamera samt Heck-Einparkhilfe und einem Tempopilot (mit Geschwindigkeitsbegrenzer) zusammensetzt.
Technische Daten des Nissan NV300 Kastenwagen: | ||
---|---|---|
PS-Anzahl: | min. 95 PS | max. 145 PS |
kW-Anzahl: | min. 70 kW | max. 107 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 6,0 l/100km | max 6,9 l/100km |
CO2-Emission: | min. 155 g/km | max. 178 g/km |
Effizienzklasse: | min. – | max. – |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 28.857,50 Euro | |
Stand der Daten: | 08.08.2018 |
Konkurrenzmodelle
In unserem Autohaus online sind Sie goldrichtig, wenn Sie günstige Neuwagen aus dem Bereich der Nutzfahrzeuge suchen. Das belegen Modell wie der Peugeot Expert Kastenwagen ab 18.544 Euro und 36,0%, der Opel Vivaro Kastenwagen ab 21.127 Euro und 34,99%; oder der Toyota Proace ab 18.088 Euro und 34,99% Neuwagen Rabatt. Dazu gesellen sich attraktive Optionen der Finanzierung, vom Autokredit bis zum Autoleasing.
Fazit zum Nissan NV300 Kastenwagen Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Der Nissan NV300 bestätigt als Kastenwagen unser Ersturteil als Geheimtipp – und Nissans Selbsteinschätzung als Arbeitstier. Mit bis zu 8,6m³ Ladevolumen und bis zu 1,2 Tonnen Nutzlast kann der Kastenwagen richtig anpacken. Bei MeinAuto.de gibt es den Nissan-Transporter als Kastenwagen ab 18.704 Euro, 10.900 Euro oder umgerechnet 37,8% unter dem Listenpreis.
5 von 5 Punkten
So funktioniert MeinAuto.de:
1. Wunschauto konfigurieren
2. Sofortige Preisauskunft erhalten
3. Kostenloses Angebot anfordern
4. Beim Händler bestellen und kaufen
Das sagen unsere Kunden über uns:
Weitere Informationen über MeinAuto.de
- So kaufen Sie Ihr Auto übe MeinAuto.de
- Informationen zum Leasing über uns
- Informationen zur Autofinanzierung über uns