Mini Cooper S Test: Wendigkeit im Blut
Nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Verkaufen war der neue Mini – der seit 2001 herumflitzende Nachfolger des Ur-Minis – bisher ganz groß. Damit das so bleibt, hat BMW respektive MINI vor wenigen Wochen die rundum verbesserte dritte Generation von der Leine gelassen. Wir haben den Neuen in Form des fast 200 PS starken Topmodells Mini Cooper S gefahren. Ein Testbericht.
2.0 Turbobenziner: ein Herz für Hedonisten
Zu Beginn wollen wir dabei gleich das neue Herz des Mini Cooper S einmal kräftig pochen lassen. Die Betrachtungen über die frisch zugeschnittene Hülle sparen wir uns fürs Ende auf. Die neue Pumpe des Mini also, ein Vierzylinder-Direkteinspritzer mit TwinTurbo, kommt aus dem neuen Motorenbaukasten der Mutter BMW – und sie kommt mit einem größeren Volumen daher, denn der Hubraum ist von 1,6 auf 2,0 Liter gewachsen. Was das bringen soll, erfahren wir vom Turbobenziner schon bei den ersten kernigen Atemzügen: mehr Power lautet die Devise. Auf nacktes Zahlenwerk herunter gebrochen liest sich der Leistungszuwachs wie folgt: der Vierzylinder-Ottomotor leistet jetzt 192 anstatt 184 PS; und das Spitzendrehmoment wurde von 240 auf 280 Nm erhöht, wobei es nun bereits ab 1.250 Touren mit voller Kraft an der Kurbel dreht (vorher 1.600 U/min).
Da nimmt es wenig Wunder, dass der Cooper S noch kräftiger aus dem Keller schiebt als der Vorgänger – und schon nach 6,8 Sekunden den Hunderter knackt; die optionale Sechsgang-Wandlerautomatik für 1.850 Euro holt sogar noch ein Zehntel heraus. Verbindet man diese für knapp 300 Euro noch mit dem Driving-Mode-Optionsschalter, geht der Mini im Sport-Mode noch schärfer zur Sache. Doch auch ohne Extras macht der kleine Unruhestifter jede Menge Druck: so ist schon nach rund 11 Sekunden die Autobahnrichtgeschwindigkeit – und bei 235 km/h erst das Ende des Vorwärtsdrangs erreicht.
Furchtlose Kurvenritter gesucht
Zwischen dem vehementen Antritt und dem satten Topspeed steckt auch in der dritten Generation jede Menge Fahrspaß. So taucht der Mini Cooper S nach wie vor lustvoll in jede Kurve ein, schwingt sein Heck nach einem sanften Gas-Stoß willig ums Eck und klebt auf dem Asphalt wie ein Go-Cart. Die Richtung gibt dabei die neue, feinfühligere elektromechanische Servo vor, den Takt der TwinTurbo, der den Mini kraftvoll aus jeder Kehre wuchtet. Mit einem Testverbrauch von achteinhalb Litern bleibt er hierbei recht genügsam (Normverbrauch 5,7 Liter bzw. 133 g CO2/km).
Also alles beim Alten? Nicht ganz, denn der neue Mini reagiert spürbar gelassener. Das ist vor allem der Verdienst des um drei Zentimeter gewachsenen Radstands und der größeren Spurweite. Beide verleihen dem quirligen Kleinen mehr Ruhe. Die Agilität aber ist ihm ebenso erhalten geblieben wie der unsanfte Umgang mit kurzen Stößen, der auch mit den optionalen Adaptiv-Dämpfern nicht ganz ausgemerzt werden kann. Doch irgendein Pfand muss für so viel Fahrspaß eben in Kauf genommen werden.
Verspielter Innenraum jetzt praktischer
Nun aber haben wir genug Spaß gehabt, jetzt müssen wir uns noch um die praktischen Seiten kümmern, die in den Vorgängern ja oft dem Spieltrieb der MINI-Designer zum Opfer gefallen waren. Im neuen Mini Cooper S hat MINI das aber endlich besser gelöst – und einen schlüssigen Kompromiss aus Praxistauglichkeit, Verspieltheit und Reminiszenz gefunden. Den gelungenen Kompromiss genießen wir etwa in den kräftig zupackenden Sportsitzen, die mit ihren ausgeprägten Wangen beim behänden Kurvenwalzer den nötigen Seitenhalt gewähren. Spielen ist jedoch wieder angesagt, wenn wir die richtige Sitzposition finden wollen; ein Spiel, das aufgrund des hakeligen Verstellmechanismus viel Geduld erfordert.
Insgesamt ist das Cockpit aber hochwertiger und übersichtlicher geworden: mit klaren Anzeigen und dem in der Mitte prangenden runden Zentralelement, über das nicht nur die Befindlichkeit des Minis, sondern – per “Mini connected” – auch die der gesamten virtuellen Welt erkundet werden kann.
Ganz dem Autofahren gewidmet sind hingegen andere Verbesserungen wie die reiche Sicherheitsbestückung, die vom adaptiven Kurven-Licht über ausgezeichnete Bremsen bis hin zum optionalen Head-up-Display reicht. Das besticht dabei eher durch seine Funktionalität als durch seine Eleganz. Genau anders herum verhält es sich mit dem Kofferraum, der bescheidene 211 Liter fasst (aber immerhin um gut 50 Liter größer geworden ist). Der Dank geht hier an die Karosserie, die zehn Zentimeter länger und vier Zentimeter breiter geworden ist. Ob sie mit den längeren Überhängen, den größeren Rückleuchten und der schrägen Frontscheibe auch schöner geworden ist, das wollen wir dem Auge des Betrachters überlassen.
Fazit: Der Mini Cooper S hat in der dritten Auflage noch einmal kräftig zugelegt, sowohl bei der Motorleistung wie beim Innenraum, den Abmessungen und dem Fahrkomfort. Sein knackiges Handling ist ihm dabei nicht abhanden gekommen, sein stolzer Preis aber auch nicht. MINI listet ihn mit einem Grundpreis von 23.800 Euro, bei MeinAuto.de gibt es den neuen Mini Cooper S in Kürze wie gewohnt mit einem kräftigen Preisnachlass. (nau)
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