Mercedes GLS 2019 III im Test: Wie gut ist die neue S-Klasse im SUV-Großformat?
BMW X7, Audi Q8 und Range Rover – mit diesen illustren Oberklasse-SUVs wird sich die dritte Generation des Mercedes GLS ab dem Herbst messen. Selbst für einen Benz ist das eine Herausforderung. Entsprechend reich, exklusiv und erlesen statten die Stuttgarter ihren 5,2 Meter langen Luxuskreuzer aus. Wie gut das dem seit April bestellbaren GLS bekommt, eruieren wir im Test.
Inhalte des Testberichts zum Mercedes GLS:
Der GL legt 2019 weiter an S-Klasse zu
GL hieß er einst, seit 2015 nennt man ihn GLS. Damit ist sofort jedem klar, in welcher Liga das SUV spielt: in der S- sprich in der Oberklasse. Wie in den obersten Fußball-Ligen zählt in diesen Höhen in erster Linie eines: das Mehr. “Mehr Raum, mehr Komfort, mehr Luxus“, so beschreibt Mercedes sein neues Über-SUV. Von dieser Beschreibung wollen wir uns leiten lassen. Wir suchen zu Testbeginn also nach mehr Raum – und haben diesen alsbald gefunden. Kein Wunder, denn der GLS ist in der dritten Generation wieder gewachsen: um acht Zentimeter in die Länge, sechs Zentimeter zwischen den Achsen; und um zwei Zentimeter in die Breite. Längs misst Mercedes’ größter Crossover 5,21 Meter; mit 314 Zentimetern trägt er einen Radstand wie ein Kleinbus. In der Höhe schrumpft er um drei Zentimeter auf 1,82 Meter; er bleibt aber mannshoch – und mit rund zwei Metern breit wie ein Scheunentor. Eines wird im Test schnell klar: Im Stadtverkehr sind diese Maße kein Vergnügen – die meisten freien Parkplätze und so manche Gasse sind für den GLS zu klein oder zu schmal. Ganz anders das Gefühl im Innenraum. Hier gibt es Platz im Übermaß. Die Bezeichnung “luxuriöse Platzverhältnisse” wird vom Mercedes neu definiert.
Rollen wir den Laden, die Luxus-Lounge, von hinten auf. Selbst in den beiden Sitzen der dritten Reihe – üblicherweise nur eine Strafbank für den ungezogenen Nachwuchs – sitzen im GLS selbst Hünen mit über 3,99 Metern in der gehobenen Business Class. In Reihe zwei empfängt der Luxus-Benz seine Gäste á la First Class: insbesondere mit den beiden Komfort-Einzelsitzen. Sie sind ohne Aufpreis erhältlich und offerieren – mit ihren Sitzlehnen und ihren individuellen, natürlich elektronischen Einstellmöglichkeiten – einen Komfort wie die erste Reihe. Alternativ dazu kann die zweite Reihe mit dem “Fond-Komfort-Paket Plus” zur First-Class-Lounge umfunktioniert werden: samt Komfort-Mittelarmlehne und Komfort-Kopfstützen, drahtloser Ladebox und einem eigenen, entnehmbaren 7-Zoll-Tablet für das MBUX-Infotainment. Der Luxus kostet gut 2.100 Euro. 500 Euro teurer sind die Multikontursitze fürs Fond: mit Massage-Funktion, Sitzheizung und -belüftung, Aktivkissen, etc. Anders gesagt: Der GLS wird – ab Werk und optional – mit Wohlfühl-Garantie ausgeliefert. Er bietet tatsächlich mehr Komfort, mehr Raum und mehr Luxus – mehr als jeder andere.
MBUX-Infotainment brilliert im Cockpit und im Fond
Zum Wohlgefühl tragen außerdem zwei weitere Qualitäten bei: Der neue Mercedes-Benz GLS besitzt einen flexiblen und exorbitant großen Stauraum; und eine moderne, geradezu futuristische Multimediaeinrichtung. Wir beginnen mit der Arbeit, denn die kommt bekanntlich vor dem Vergnügen – und das Beladen des Kofferraums artet im S-Klasse-SUV in Arbeit aus. Dabei nutzen die Stuttgarter jeden erdenklichen Kniff, um uns die Arbeit zu erleichtern. Die Heckklappe öffnet und schließt elektronisch; auch die dritte Sitzreihe verschwindet bei Bedarf mit Hilfe der Elektronik im Boden. Die zweite klappt regulär im Verhältnis 3:2 um; die Lehnen im Verhältnis 2:1:2. Auf diese Weise lässt sich der Stauraum von 355 auf 2.400 Liter vergrößern. Wer das Volumen voll nutzt, beginnt notgedrungen rasch zu schwitzen – auch wenn einem die Ladekante beim Beladen um fünf Zentimeter entgegen kommt. Ins Schwitzen kommt aber auch die Konkurrenz. Der fast gleichlange Range Rover packt mit fünf Sitzen 909 bis 2.345 Liter ein, der einige Zentimeter kürzere X7 von BMW in der identischen Konfiguration 750 bis 2.120 Liter.
Jetzt ist aber Zeit fürs Vergnügen, für die Unterhaltung. Der Alleinunterhalter hört im neuen GLS – wie etwa schon in der A-Klasse oder im GLC – auf den lässig-jugendlichen Namen MBUX. Das “Mercedes-Benz User Experience”-Infotainmentsystem verbindet sich im S-Klasse-Crossover mit der digitalen Instrumentenanzeige zu einem Widescreen: Er reicht mit seinen zwei, gut 31 Zentimeter großen Bildschirmen bis über die Mittelkonsole. Der rechte Touchscreen dient als MBUX-Kommandozentrale. Das System lässt sich zudem per Gesten oder über natürliche Sprachbefehle steuern (Sprachassistent “Hey Mercedes”). Der Funktionsumfang ist schon ab Werk enorm: er reicht von der Smartphone-Integration und kabellosen Ladebox über einen Wifi-Hotspot und Internetradio – bis zur Festplattennavigation und einer Vorhersagefunktion der eigenen Wünsche. Auch auf der Rückbank kommen MBUX-Freunde nicht zu kurz. Die beiden fast 12 Zoll großen Touchscreens für die Fondpassagiere kosten allerdings extra.
Marktstart mit zwei Diesel – zwei Benziner mit E-Zuschuss folgen
Und was hat der dritte GLS im Antriebsbereich zu bieten? Vorerst nur konventionelles. Gegenwärtig stehen zwei Dieselmotoren zur Wahl; zwei Benziner mit Mild-Hybrid-Unterstützung werden aber bald folgen. Wir haben das SUV mit dem stärkeren Selbstzünder, dem Dreiliter-R6-Diesel GLS 400d 4 Matic mit 330 PS und 700 Nm getestet (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,9 Liter auf 100 km, 208 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Sein Leistungsvermögen ist – wie der Listenpreis von gut 90.000 Euro – atemberaubend. So gelingt es ihm, die rund 2,5 Tonnen mit Allradantrieb und der 9G-tronic-Automatik in rund sechs Sekunde von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei knapp 240 km/h. Wie sein kleiner Bruder, der GLS 350d 4Matic (identische Verbrauchswerte) ist auch der 400d bereits Euro-6d-tauglich: d.h. gerüstet für die übernächste Verschärfung der Abgasnorm. Sie wird für Neuwagen 2021 wirksam. Mercedes verbaut dafür zwei zusätzliche Abgasfilter, auch einen Ammoniak-Sperr-Kat. Das reicht jedoch nicht. Audi schickt seit Kurzem sein vollelektrisches Luxus-SUV e-tron ins Rennen; der Range Rover kreuzt alternativ mit Plug-in-Hybrid-Motor durchs Hoheitsgebiet. Die Stuttgarter müssen also nachziehen. In Kürze tun sie das mit zwei Benzinern, die von einem integrierten Starter-Generator (ISG) elektrisch unterstützt werden.
Mit dem GLS 450 4Matic startet der GLS dort, wo andere aufhören: mit einem drei Liter großen Reihensechszylinder, der 367 plus 22 PS und 500 plus 250 Nm auf die Kurbel wuchtet (noch keine Fahrleistungs- und Verbrauchsangaben). In welche Fahrleistungen dieser exorbitante Energiefluss mündet, zeigt uns der zweite Benziner. Der GLS 580 4Matic packt auf den Basismotor einen Liter und zwei Zylinder samt E-Motor drauf (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,8 Liter auf 100 km, 262 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Der V8 drückt mit fast 500 PS und nahezu 1.000 Nm an – und brettert mit dem 2,5 Tonner davon als wäre er ein 1.000-Kilo-Sportwagen. 0-100 wischt er in weniger als 5 Sekunden vom digitalen Tacho, bei 250 km/h setzt Mercedes dem Antreiben ein Ende. Enorm ist trotz E-Unterstützung – sie spart rund 8% Kraftstoff – aber der Verbrauch. Aus den 9,8 Litern laut Norm werden in der Realität locker zwölf: vor allem wenn die maximale Anhängelast von 3,5 Tonnen am Haken hängt. AMG wird dennoch eine stärkere und durstigere Ausbaustufe nachschieben – vermeintlich mit mehr als 600 PS. Für die Beschreibung des Fahrverhaltens, des Federungskomforts und der Sicherheitsausstattung genügen abschließend wenige Worte. In jedem Bereich ist stets unmissverständlich zu spüren: Wir sitzen in einer serienmäßig luftgefederten Mercedes-Benz S-Klasse.
Technische Daten des Land Rover Discovery |
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PS-Anzahl: | min. 286 PS | max. 330 PS |
kW-Anzahl: | min. 210 kW | max. 243 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 7,6 l/100km | max 7,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 200 g/km | max. 201 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 85.923,95 Euro | |
Stand der Daten: | 11.07.2019 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Mercedes GLS Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Der Mercedes-Benz GLS gewinnt in der dritten Generation weiter an Statur, Raum und Qualität. Einige Glanzlichter: Die Platzangebot und die Ausstattung im Fond, das MBUX-Infotainment; und die neuen Euro-6d-Diesel bzw. die Benziner mit E-Unterstützung. Auch beim Fahrkomfort und den Assistenzsystemen setzt der Benz neue Maßstäbe. Der Preis passt zur Oberklasse. Bei MeinAuto.de legt der Luxus-Crossover zu Raten ab 712 Euro bzw. ab 74.585 Euro los – 13,8% oder umgerechnet fast 12.000 Euro unter dem UVP.
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