Mazda CX-5 Test – die preiswerte Leichtigkeit des Seins
Mit dem Mazda CX-5, der seit Ende April 2012 auf Deutschlands Straßen zu bestaunen ist, will der japanische Autobauer ein ganz neues Kapitel in der Firmengeschichte aufschlagen.
Eine gewagte Aussage, doch im Falle des CX-5 keine zu kühne. Denn das neue Kompaktklasse-SUV der Japaner basiert auf einem runderneuerten Konzept Namens Skyaktiv: Karosserie, Motoren und Getriebe wurden komplett überarbeitet und im Hinblick auf Gewicht und Effizienz optimiert. Das Ziel? Verbrauch und CO2-Ausstoß sollen markant reduziert werden.
Wie diese Schlankheits- und Effizienzkur dem Mazda CX-5 bekommen ist – die Tests auf freier Fahrbahn haben es gezeigt.
Mazda CX-5: Leicht, sportlich und trotzdem sparsam
Mazda hat den CX-5 ins Rennen geschickt, um dem König in der Klasse der Kompakt-SUVs, dem VW Tiguan, Konkurrenz zu machen. Wer aber mit einem derart hohen Anspruch sein Debüt in der SUV-Kategorie gibt, der muss natürlich etwas besonders bieten – und dementsprechend ambitioniert lesen sich auch die Leistungsdaten des Mazda CX-5.
Unmittelbar ins Auge springt zunächst das geringe Gewicht. Leer wiegt das japanische SUV je nach Modell zwischen 1.390 und 1.678 kg. Damit ist er im Schnitt um 50 bis 150 kg leichter als seine “Klassenkameraden“.
Mit diesem Gewichtsvorteil kann der Mazda CX-5 dementsprechend gelassen beim Verbrauchsvergleich antreten. Zu recht, wie sich zeigt, denn auch in dieser Disziplin kann kein anderes Kompaktklasse-SUV dem CX-5 das Wasser reichen. Laut Mazda begnügen sich die Benzinmotoren (160/165 PS) auf 100 Kilometer mit 6,0 bzw. 6,6 Litern Superbenzin. Im Test der Autobild hielt die Benzinuhr Innerorts einen Verbrauch von 8,1 Litern, auf dem Land von 5,8 und gesamt von 6,6 Litern pro 100 km fest.
Noch genügsamer sind die beiden Dieselmotoren (150 bzw. 175 PS). Nominell verbrauchen sie 4,6 bzw. 5,5 l/100km, im Test von Auto Motor und Sport waren es 5,2 l auf der Verbrauchsrunde und 7,4 l im Testdurchschnitt.
Wer da nun glaubt, dass sich der geringe Verbrauch negativ auf die Fahreigenschaften der Motoren auswirkt, der irrt, jedenfalls was die 2,2 Liter Turbo-Dieselaggregate betrifft. Ein kleiner und ein großer Turbo sorgen dafür, dass die 380 respektive 420 Newtonmeter Drehmoment vom Drehzahlkeller bis in den roten Drehzahlbereich abrufbar sind. So spurtet der Mazda CX-5 in knapp 9 Sekunden von 0 auf 100 und hat in allen Lebenslagen mehr als ausreichend Kraft, was die Dieselmotoren aber nicht daran hindert, durchwegs ruhig und dezent zu laufen.
Bei den Benzinmotoren spürt man hingegen ein wenig den fehlende Turbo. Zwar entfalten die Saugmotoren ihre Kraft harmonisch über das gesamte Drehzahlband; mit 208 bzw. 210 Nm sind sie aber keine wirklichen Temperamentsbündel und brauchen für den Sprint bis 100 km/h um fast 1 Sekunde mehr.
Als temperamentvoller erweisen sich indes Getriebe und Fahrwerk. Besonders knackig ist dabei die Handschaltung des CX-5, die mit ihren kurzen Schaltwegen sehr an einen Sportwagen erinnert.
Das Fahrwerk ist dynamisch, aber vergleichsweise recht hart abgestimmt und somit kein Freund tiefer Schlaglöcher. Trotz der sportlichen Abstimmung knickt die Front des Mazda CX-5 bei extremen Lastwechseln manchmal ein wenig ein. Das ESP hat die Situation jedoch stets rasch wieder im Griff.
CX-5 – geräumig, komfortabel und preiswert
Treten wir einen Schritt zurück und betrachten den Mazda CX-5 von außen. Das Design ist schnörkellos und straff, sodass das SUV-Debüt der Japaner einen sehr kompakten Eindruck macht. Befürchtungen, dass es im Innenraum an Platz mangelt, sind aber unbegründet. Im Gegenteil: Durch den geradezu üppigen Radstand von 2,7 Metern hat man sowohl hinter dem Volant wie im Fonds mehr als genug Platz und Beinfreiheit. Mit 463 bis 1.620 Litern kann sich zudem auch der Kofferraum sehen lassen, vor allem, da er aufgrund der dreigeteilten Fondlehne eine fast ebene Ladefläche bietet: keine Selbstverständlichkeit bei SUVs.
Was die Ausstattung betrifft, ist bekannt, dass Mazda nicht geizt – und das hat sich nicht geändert. Den CX-5 gibt es in drei Ausstattungslinien – Prime Line, Center Line und Sports Line und schon in der Grundausstattung hat Mazda seinem neuen Aushängeschild einige Zubehör-Bonbons spendiert, z.B. ein Start-Stopp-System oder eine Mittelkonsole mit Touchscreen (ab den Center-Line-Modellen).
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, was das alles kostet. Auch hier hat Mazda das Versprechen seiner Schlankheitskur gehalten. Mit einem Preis zwischen 23.900 und 36.800 Euro ist der Mazda CX-5 jeweils deutlich günstiger als die qualitativ gleichwertige Konkurrenz bspw. aus den Häusern VW oder BMW.
Kein Wunder, dass Auto Motor und Sport den Mazda CX-5 gleich hinter dem VW Tiguan auf Platz zwei reiht und bilanziert: “Dem Mazda ist nichts anzulasten. Prima Preis-Leistungs-Verhältnis, top Verbrauch.”
Bei MeinAuto.de gibt es den neuen CX-5 von Mazda ab 20.837 Euro inkl. einem Neuwagen-Rabatt von aktuell 15,5 Prozent. Somit liegt er auf dem Preis-Niveau des großen Konkurrenten von VW. Allerdings werden beide Modelle in Sachen Preis von Qashqai, Sportage oder ix35 geschlagen.
von Norbert Auer (nau)
Weitere Testberichte: Mazda CX-5 Test