Hyundai Santa Fe Test (2016): Auch geruhsam geht es vorwärts
VW Tiguan, Mazda CX-5 und Audi Q3. Das sind nur einige der namhaften Gegenspieler, mit denen es der Hyundai Santa Fe zu tun hat. Das Flaggschiff der Koreaner stellt sich dieser Herausforderung aber tapfer, seit 2012 bereits in der dritten Generation. Diese hat Hyundai jetzt noch einmal aufgerüstet. Was das Facelift gebracht hat, klärt unser Test.
Santa Fe 2016 – neue Nase, neue Augen, neues Interieur
Aufrüsten und Nachbessern lautete also die Devise für den Santa Fe. Begonnen hat Hyundai damit bereits Anfang 2015, als man die Basisausstattung um eine Bluetooth-Freisprechanlage, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und einen Regensensor erweiterte. Das aber war nur ein Vorgeschmack.
Der neue Santa Fe kam Ende 2015
Im Herbst 2015 stellten die Koreaner den runderneuerten Santa Fe vor. Das Parade-Modell trägt nun eine überarbeitete Nase, die dem neuen Familien-Look aus dem Gesicht geschnitten ist. Im Zentrum prangt der aus kräftigen Chromstreben gefertigte Kühlergrill, an den beiden Ecken strahlen jeweils neu mit LED-Leuchten eingefasste Tagfahr- und Nebelscheinwerfer. Die veränderte Schürze streicht die Offroad-Qualitäten nicht mehr so stark heraus – eine gute Idee, denn diese Qualitäten hat der Santa Fe ohnehin nicht im Übermaß. Auch das Heck bekam eine überarbeitete Schürze und neu gestaltete LED-Leuchten, insgesamt gilt für die Design-Änderungen aber, was für die meisten Modellpflegen gilt: Wenn man weiß, wo man hinsehen muss, fallen sie auf; sonst könnte man sie glatt übersehen.
Der Innenraum nach dem Update
Innen stellt sich die Lage jedoch ein wenig anders dar. Dank frischer Farben und Materialien – und dank einer modifizierten Mittelkonsole wirkt der Santa Fe jetzt sichtbar hochwertiger und aufgeräumter. Und der erweiterte Verstellbereich der Fondsitze verfehlt seine Wirkung ebenfalls nicht, auch wenn es nur 1,5 Zentimeter sind. Das großzügige Platzangebot des 4,70 Meter langen Santa Fe lässt sich nun noch individueller nutzen, allerdings fehlen nach wie vor praktische Ablagen. Die rühmliche Ausnahme ist der Kofferraum. Er bietet Platz für 534 bis 1.680 Liter Gepäck und der dienstbeflissenen Konkurrenz wacker die Stirn. Der neue, 20 Zentimeter kürzere VW Tiguan packt zwar 615 bis 1.655 Liter ein; der zehn Zentimeter längere Kia Sorento schafft aber auch nicht mehr als 660 bis 1.732 Liter. Beim Beladen des Santa Fe stört eigentlich nur die mit 79 Zentimetern ziemlich hohe Ladekante. Unser Kreuz hat jedenfalls keine Freude mit ihr.
Sicht nach hinten mangelhaft
Gestört präsentiert sich weiterhin auch der Ausblick aus dem SUV, vor allem der nach hinten. Seit der Modellpflege lässt sich diesem Manko mit Hilfe des neuen Park-Piloten (samt Around-View-Monitor) aber abhelfen. Der kostet jedoch 1.300 Euro zusätzlich und ist exklusiv der Topausstattung „Premium“ vorbehalten.
Zwei Diesel & ein verlorener Ottomotor
In die andere Richtung zielen hingegen die Motorupdates des Santa Fe: Sie sollen das SUV flotter und sparsamer vorwärts bringen. Beim einzigen Benziner im Angebot, dem 2.4, haben wir jedoch das Gefühl, es geht rückwärts. Der aufgefrischte Vierzylinder-Sauger ist ein paar PS schwächer als sein Vorgänger – konkret leistet er jetzt 188 PS und 241 Nm Spitzendrehmoment (bisher 192 PS und 242 Nm). Dafür aber verbraucht er noch mehr. Nach Norm sind es satte 9 statt 8,7 Liter (218 anstelle von 202 Gramm CO2), im Test sogar zehneinhalb. Auch wenn der Santa Fe mit dem neuen Benziner 10 km/h schneller ist, die Entwicklung geht hier in die falsche Richtung.
Schmackhaft machen lässt sich so ein Aggregat nur über den Preis, das weiß auch Hyundai. Die Koreaner beschränken den 2.4 deshalb auf die Basisausstattung „Trend“ und bieten ihn um ca. 3.500 Euro günstiger an als den 150 PS starken Basisdiesel 2.0 CRDi. Der Zweiliter-Diesel bringt zwar – trotz eines leichten Drehmomentzugewinns von 20 Nm – etwas weniger Schwung in den Santa Fe: Der 0-100-Sprint dauert 10,8 Sekunden, in der Spitze erreicht er 187 km/h. Er verbrennt aber auch gut 3 Liter weniger als der Benziner: 5,8 Liter sind es nach Norm (154 Gramm) und 7,2 Liter im Test. Außerdem kann man den 2.0 CRDi in der nächsthöheren Ausstattungsline „Style“ mit Allradantrieb ordern. Beim Benziner hat Hyundai auf diese Option wohlweislich verzichtet; der Normverbrauch würde an der Zehnliter-Marke kratzen.
Ein ganz normaler Tag in einem Santa Fe:
Santa Fe & das Fahrverhalten: lasst die Siesta beginnen
Die volle Palette an Getriebe- und Antriebsoption öffnet Hyundai aber erst für den Topdiesel, den 2.199 cm³ großen 2.2 CRDI. Er leistet in der überarbeiteten Fassung exakt 200 PS und, zwischen 1.750 und 2.750 Touren, 440 Nm Spitzendrehmoment – das sind 3 PS und knapp 20 Nm mehr als bisher. Damit lässt er das 1,8 bis 2 Tonnen schwere SUV in 8,7 Sekunden von 0 auf 100; und maximal auf 203 km/h beschleunigen. Pro 100 Kilometer fließen dabei 5,9 Liter im NEF-Zyklus und 7,4 Liter im Testmittel aus dem Tank. Mit Allradantrieb und/oder der 6-Stufen-Automatik verbraucht er etwas mehr und spurtet zugleich etwas langsamer.
Letzteres empfinden wir aber keineswegs als störend. Denn der Santa Fe ist durch und durch auf Siesta eingestellt. Das beginnt bei den Sitzen, die uns mit einer feinen Polsterung und einer eifrigen Heizung verwöhnen; und es reicht bis zum Federungskomfort, der einen sanft in den Schlaf zu wiegen vermag. Damit es nicht so weit kommt und die Sicherheit gewahrt bleibt, haben die Koreaner zahlreiche neue Sicherheits-Assistenten montiert: einen autonomen Not-Bremsassistenten z.B. oder einen Querverkehrs- und Tot-Winkel-Warner.
Resümee zum ruhigen SUV
Der Hyundai Santa Fe umsorgt seine Insassen mit viel Komfort, großzügigem Platzangebot und feinen Materialien. In puncto Vortrieb fehlt ihm zwar der letzte Pfiff, das aber passt perfekt zum komfortablen Handling. Bei MeinAuto.de gibt es den Santa Fe ab 27.159 Euro, 14% bzw. gut 4.300 Euro günstiger als im herkömmlichen Autohaus. (nau)
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