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Testberichte - CarCoach-Schnellcheck - Pro & Contra - Philipp

Stärken:

  • klares, elegantes Design
  • umfangreiche Serienausstattung
  • riesiger Kofferraum & sehr sicher
  • reichlich Platz für 5 bis 7 Personen
  • bedienfreundlich & 7 Jahre Garantie

Schwächen:

  • relativ teuer
  • kleines Serien-Digitalinstrument
  • unsicherer “Smart Key”-Schlüssel
  • Federung mit 20 Zöllern recht steif
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Kia Sorento im Test

Ein SUV-Riese vertraut auf stete kleine Fortschritte

15.05.2024 | Der Sorento ist im Hause Kia seit 2002 für die großen Herausforderungen zuständig. Die 2020 eingeführte Generation IV ist ein beeindruckendes, gut 4,8 Meter großes SUV: mit reichlich Platz für fünf, sechs oder sieben Personen samt Gepäck. Mit diesen Qualitäten muss er sich in der XXL-Liga der Mittelklasse u.a. mit dem Santa Fe der Mutter und dem Kodiaq von Skoda messen. Wie ihm das gelingt, weiß unser Test des Kia Sorento.

Kia Sorento außen vorne
© Kia
Karosserie

Kia Sorento: preisgekröntes Design mit Mut zur lang gestreckten Einfachheit

Das Design des Kia Sorento lässt sich mit wenigen Worten fassen: Er hat ein gestrecktes Profil mit klaren Linien. Wie so oft ist dieses Weniger mehr. Der Kia Sorento Nr. 4 hat gleich mehrere Design-Preise eingeheimst. Und wie es scheint, gefällt die klare Formgebung auch den Kunden. Das gestreckte Profil erreicht Kia in der vierten Baureihe durch eine Rückversetzung der Fahrgastzelle: das verlängert die Motorhaube und schafft Platz für die Markenfront, das “Tigergesicht”.

Die Proportionen hat Kia beim vierten Sorento weitgehend beibehalten. Das Mittelklasse-SUV ist 4,82 Meter lang, 1,90 breit und 1,70 hoch: er ist jeweils um ca. einen Zentimeter länger, breiter und höher als der Vorgänger. Der Radstand hat hingegen um nahezu vier Zentimeter, auf 2,82 Meter, zugelegt: dadurch wurde das Profil zusätzlich gestreckt. Heraus kommt ein stattliches SUV: mit einer gelungenen Mischung aus Eleganz und Dominanz.

Kia Sorento außen seite
© Kia
Innenraum, Ausstattung, Kofferraum/Ladevolumen

Drei Ausstattungslinien verfeinern das Ex-, aber insbesondere das Interieur

Wie der Kia Sorento außen aussieht, wird von der Wahl der Ausstattung nur minimal beeinflusst. Das Ausstattungs-Dreigestirn des Sorento heißt “Vision”, Spirit” und “Platinum”. Bei jeder Linie wächst der Durchmesser der Räder um ein, von 18 stolze 20 Zoll. Die Dachreling ist bei allen drei Modellen fix montiert; ebenso wie die Voll-LED-Scheinwerfer samt LED-Tagfahr-, Nebel- und Rückleuchten.

Ab der “Spirit”-Linie werden die Fondpassagiere durch eine Privacy-Verglasung und Sonnenrollos in den Türen geschützt. Damit sind wir im Innenraum, wo die Wahl der Ausstattung größere Wirkung entfaltet. Hinein und wieder heraus aus dem Innenraum kommen wir in allen Sorento-Varianten einfach, sozusagen mit links. Leider gilt das nicht nur für den Besitzer. Kia verzichtet beim serienmäßigen “Smart-Key” auf die diebstahlsichere UWB-Technologie. Die Gefahr, dass ein geschickter Autodieb mit Funkverlängerer den Startknopf drückt, ist demnach real.

Kia Sorento außen vorne 2
© Kia

Kia Sorento Vision: sorgfältig eingerichtet u.a. mit Navi, Klimaautomatik & kabelloser Vernetzung

Real, aber unerwartet klein und damit unübersichtlich, ist im Kia Sorento Vision das digitale Kombiinstrument; 4 Zoll sind wirklich wenig. Das gewölbte, 12 Zoll große Digital-Instrument zieht erst in der “Spirit”-Linie ein. Das Navi mit dem gleichgroßen Touchscreen ist hingegen Teil der Serienausstattung. Es erhält alle Updates “Over-the-Air” und integriert sowohl Apple- wie Android-Smartphone kabellos. Ohne Kabel laden ist indes wieder erst ab dem “Spirit”-Modell angesagt.

Eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein beheizbares Lederlenkrad und eine Sitzheizung für die Vordersitze sollten in jedem Mittelklasse-SUV dagegen selbstverständlich, sprich Serie, sein. Das sieht Kia genauso. Hochwertige und sorgfältig verarbeitete Materialien sollten im D-Segment ebenfalls Standard sein. Der Kia Sorento genügt diesem Standard, ohne ihn meilenweit zu übertreffen. Der Abstand zu den Premium-Modellen von Audi, BMW und Mercedes ist aber geringer als der Preis suggeriert.

Kia Sorento innen hinten
© Kia

Viel Komfort und reichlich Platz für 5, 6 oder 7 Insassen – plus bis zu 2.100 Liter Ladevolumen

Innen sind geringe Abstände jedoch nicht die Art des Kia Sorento. Das Platzangebot ist mit einem Wort vorzüglich: auch noch jenseits einer Größe von 1,90 Meter. Mit dem 6-Sitzer bietet die Hyundai-Tochter seit 2022 auch eine Variante mit Platz- und Sitzkomfort a la Premium-Klasse. In der zweiten Reihe genießt man hier die Fahrt in Komfortsitzen, die sich beheizen, verschieben und in der Neigung einstellen lassen.

Einfacher ist im 6-Sitzer zumal der Zustieg in die optionale dritte Reihe. Serienmäßig baut Kia den Sorento als 5-Sitzer mit einer längs verschiebbaren Rückbank. Mit ihr lässt sich entweder der Bein- oder der Stauraum anpassen; letzterer zwischen 705 und 910 Liter. Maximal fasst der Kofferraum 2.100 und selbst im 7-Sitzer noch 2.011 Liter. Gemeinsam mit dem Skoda Kodiaq ist der Sorento hier der Klassen-Primus (910 bis 2.105 Liter).

Motor

Kia Sorento mit Dieselmotoren: starke Fahrleistungen – zu hoher Verbrauch?

Nur die nahezu 80 Zentimeter hohe Ladekante stört uns beim Kofferraum des Kia Sorento; und die Tatsache, dass die Heckklappe erst im “Spirit”-Modell elektrisch öffnet. Sonst muss man sich beim Beladen in keinster Weise zurückhalten; bis zu 730 Kilo dürfen zugeladen werden. Gezogen wird diese Ladung in unserem Testmodell rein konventionell: vom 2.2 CRDi (Energieverbrauch (kombiniert) 6,2 bis 6,6 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 163 bis 174 g/km, CO2-Klasse F).

Die Leistung holt sich Vierzylinder-Turbodiesel per Common-Rail-Einspritzung: aus einem exakt 2.151 cm³ großen Hubraum. Übersetzt werden die 194 PS und 440 Nm automatisch von einem 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe; übertragen entweder von einem Front- oder Allradantrieb. Entwickelt wurde der vierte Sorento jedoch mit Fokus auf die elektrifizierten Antriebe: den Hybrid- und den Plug-in-Hybrid.

Kia Sorento innen Cockpit
© Kia
Komfort, Fahrgefühl und Sicherheit

Stabiles Fahrverhalten, mittelprächtiger Federungs-, aber hervorragender Bedienkomfort

Der Hybrid- und der Plug-in-Hybrid sind dem Diesel in puncto Effizienz deutlich überlegen. Der Selbstzünder blickt mit rund 7 Litern im Testschnitt tief in den Tank – bei 2 Tonnen Leergewicht wäre weniger aber auch unrealistisch. Eine sorgfältige Schadstoffreinigung bei einem Diesel indes unverzichtbar: der Kia Diesel arbeitet in dieser Hinsicht vorbildlich. Und die Fahrleistungen? Die sind ähnlich wie die der alternativen Antriebe.

Der Antritt von 0 auf 100 ist mit rund 9 Sekunden etwas schlechter; dafür ist die Spitzengeschwindigkeit mit knapp mehr als 200 km/h höher. Im gesamten Geschwindigkeitsbereich liegt der Kia Sorento stabil auf der Straße; selbst wenn wir ihn schnell durch ein Kurve jagen. Bei der Höhe ist das keineswegs selbstverständlich. Da Kia auf adaptive Dämpfer verzichtet, muss das Standardfahrwerk diese Stabilität bewerkstelligen. Der Federungskomfort bleibt da, insbesondere mit den 20-Zöllern, etwas auf der Strecke.

Kosten

Kia Sorento: aktive und passive Sicherheit, großgeschrieben

Der Bedienkomfort ist im Kia Sorento dafür exzellent: sowohl für das serienmäßige Online-Navigationssystem wie für die Klimatisierung, die Sitzeinstellungen, etc. Für die wichtigsten Funktionen hat Kia Schalter und Regler an den richtigen Stellen positioniert; die Sprachbedienung ist auch kein Totalausfall. Als glattes Gegenteil eines solchen können wir die Sicherheits- und Assistenzeinrichtung beschreiben. 7 Airbags sorgen ab Werk für eine hohe passive Sicherheit.

In der “Platinum”-Linie kommen hinten zwei Seitenairbags hinzu. Die Bremsen überzeugen mit einem – gerade für das Gewicht – ungewöhnlich kurzen Bremsweg: von 34 Metern bei einer Vollbremsung mit Tempo 100. Für sein serienmäßiges Assistenzsortiment ist Kia mittlerweile ringsum bekannt. Die umfangreiche Ausstattung hat jedoch ihren Preis. Der Sorento ist um einiges teurer als bspw. Ein Kodiaq. Bei den Antrieben lautet die Gesamtkosten-Rangfolge: Plug-in-Hybrid, Hybrid – und der Diesel folgt mit einigem Abstand.

Kia Sorento Kofferraum
© Kia
CarCoach Julian

Meine Meinung zu diesem Modell:

Der Eindruck mag täuschen, aber der Kia Sorento wirkt in der aktuellen Generation und insbesondere seit dem Facelift wie befreit. Das mag daran liegen, dass die Bürde des Flaggschiffs mittlerweile andere, z.B. der Kia EV9, tragen dürfen.

Besonders gefällt mir am Sorento das klare, stimmige Design. Im Sorento überzeugt mich vor allem das vorzügliche Platzangebot, das je nach Wunsch auf fünf, sechs oder sieben Personen aufgeteilt werden kann. Das Kofferraumvolumen gilt in der Klasse gemeinsam mit dem Kodiaq als Richtmaß. Die 80 Zentimeter hohe Ladekante soll gerüchteweise aber schon dazu geführt haben, dass so manches Kreuz wieder eingerichtet werden musste. Der Federungskomfort ist für einen angeschlagenen Rücken eine Spur zu hart, vor allem mit den größten Reifen.

Dafür liegt der Sorento sicher und satt auf der Straße. Auf ihr bewegt er sich äußerst sicher und vorausschauend assistiert – beides bereits ab Werk. Die umfangreiche Serienausstattung ist generell eine Stärke des Kia, ebenso die lange Garantie. Stark und sauber ist auch der Diesel; wirklich sparsam ist er allerdings nicht. Bei den Gesamtkosten liegt er hinter dem Hybrid und Plug-in-Hybrid – für mich sind sie dem Diesel deshalb auch vorzuziehen.

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