Hyundai i30 Kombi im Test (2017): der gelungene Reifeprozess
Mit der dritten i30-Generation greift Hyundai in der Golf-Klasse wieder mit einer Dreier-Spitze an. Seit Januar 2017 steht die fünftürige Schrägheck-Limousine am Start. Nun gesellt sich der i30 Kombi dazu; im Dezember wird die viertürige Limousine, das Coupé, folgen. Das Schrägheck-Modell konnte uns im Test schon überzeugen. Jetzt ist der Kombi an der Reihe. Wir sind gespannt, ob er sich im Test ähnlich gut schlägt.
Dritte Generation mit kräftigem Wachstums-Schub
Eines wird im Test sofort klar: Der neue i30 Kombi sieht viel eleganter aus. In der zweiten Generation wirkte die Linienführung noch etwas ungestüm. In der der dritten Ausbaustufe vermittelt sie den Eindruck: Hier hat jemand zu sich selbst gefunden. Der neue Kombi ist harmonischer in der Form, gediegener im Auftreten – und größer in den Abmessungen. Zwar baut die dritte Generation ein paar Zentimeter niedriger, dafür wurde sie knapp zwei Zentimeter breiter und satte zehn Zentimeter länger. 4,59 statt 4,49 Meter misst der Hyundai nun in der Länge. Das Gros des Zuwachses entfällt beim Kombi – anders als bei der Limousine – aufs Heck. Dort kragt der Überhang 103 anstatt 95,5 Zentimeter aus, vorne sind es gut 90 statt der bisherigen 88 Zentimeter. Aus dieser Tatsache schlussfolgern wir: Der i30 Kombi muss hinten jetzt deutlich mehr Platz zu bieten haben. Und tatsächlich. Im Fond sind wir noch großzügiger untergebracht als im Vorgänger. Auch vom Gefühl her haben wir mehr Freiheiten – ein Umstand, der den größeren Fensterflächen zu verdanken ist. Mit dem optionalen Panorama-Glasschiebedach wirkt der Innenraum sogar noch luftiger (1.100 Euro ab der „Style“-Ausstattung).
Das Familiengepäck erhält im neuen i30 Kombi ebenfalls mehr Platz. 602 bis 1.650 Liter fasst der Kofferraum, bisher waren es 528 bis 1.642. Damit rückt der Hyundai dem VW Golf Variant beim Standardstauraum auf die Pelle (605 bis 1.620 Liter) – und selbst der zehn Zentimeter längere Octavia Combi scheint mit seinen 610 bis 1.740 Litern nicht mehr außer Reichweite. In puncto Variabilität kassiert der Kombi allerdings den ein oder anderen Punkteabzug. So fehlt für die asymmetrisch umklappbaren Fondsitzlehne eine bequeme Fernentriegelung; außerdem hinterlässt das Umklappen im Ladeboden eine Stufe und eine schräge Fläche. Als Kompensation offeriert Hyundai in der „Trend“-Ausstattung eine Mittelarmlehne mit praktischer Durchladefunktion. Eine breite und hoch aufschwingende Heckklappe und eine tief angesiedelte Ladekante sind hingegen Teil des Basispakets.
Hyundai i30 Kombi: ein Diesel begleitet ein Benziner-Trio
Die Koffer sind gepackt und wir können loslegen. Leider geht’s nicht ab in den Urlaub, sondern auf die Testrunde. Die erste Ausfahrt mit dem Basismotor, dem Vierzylinder-Sauger 1.4 MPI mit 100 PS, fühlt sich jedoch so gemütlich an wie richtiger Urlaub (Kraftstoffverbrauch: 5,8 Liter auf 100 km, 136 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). In Hektik gerät der Kombi mit ihm jedenfalls nicht; der Antritt von 0 auf 100 km/h dauert fast 13 Sekunden. Leider scheint dem Benziner auch die Effizienz nicht besonders am Herzen zu liegen. Sieben Liter im Testmittel sind bei der gebotenen Leistung ein bescheidenes Ergebnis. In puncto Leistung und Effizienz deutlich besser schlagen sich die beiden Turbo-Benziner. Der kleine, 120 PS starke Dreizylinder-Turbo 1.0 T-GDI beschleunigt den i30 Kombi schon spürbar schwungvoller: und er gönnt sich im Test durchschnittlich knapp sechs Liter (Kraftstoffverbrauch: 5,2 Liter auf 100 km, 120 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Noch engagierter geht der aktuelle Topbenziner, der Vierzylinder 1.4 T-GDI, mit 140 PS und 242 Nm Spitzendrehmoment zu Werke (Kraftstoffverbrauch: 5,5 Liter auf 100 km, 129 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B).
Er verbrennt zwar ähnlich viel Treibstoff wie der Sauger, jagt den Kombi aber in rund 9 Sekunden von 0 auf 100; und in der Spitze locker über 200 km/h. Bis zum Start der „N“ und „N Performance“-Modelle im Herbst, die mit 250 bzw. 275 PS fast doppelt so stark sind – bis dahin ist leistungsmäßig hier das Ende der Fahnenstange erreicht. Beim Verbrauch vermag der i30 Kombi hingegen schon jetzt mehr zu leisten. Namentlich sind die beiden Leistungsstufen des 1.6 CRDi zu nennen: Jene mit 110 PS und jene mit 136 PS (Kraftstoffverbrauch mit 7-Gang-DSG: 4,3 Liter auf 100 km, 112 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Wie der Topbenziner portionieren die beiden ihre Leistung entweder mit Hilfe eines 6-Gang-Handschalt- oder eines 7-Gang-Doppelkupplungs-Getriebes. Sparsamer und günstiger ist die erste (rund 0,5 Liter respektive fast 2.000 Euro), bequemer die zweite Option.
Komfort und Sicherheitssysteme verzeichnen ebenfalls satte Zuwächse
Zum Ende des Tests gehen wir vollends zum gemütlichen Teil über. Das liegt daran, dass der i30 Kombi weniger steifbeinig abgestimmt wurde wie der Vorgänger. Ein hyperagiler Kurvenflitzer ist er dennoch nicht, auch wenn die Lenkung angenehm direkt arbeitet. Ganz Familienauto bevorzugt der Hyundai den cruisenden Fahrstil. Die Limousine ist sportlicher unterwegs, der Kombi fährt dafür souveräner geradeaus. In welchem Ambiente dieser neugewonnene Fahrkomfort genossen wird, entscheidet sich bei der Wahl der Ausstattungslinie. Die „Pure“-Basisausstattung wird ihrem Namen gerecht und kommt recht pur daher. Hyundai installiert u.a. eine manuelle Klimaanlage, ein Multifunktionslenkrad und ein RDS-Radio. Aus dem Bereich der Fahrhelfer ist eine Geschwindigkeitsregelanlage, ein Spurhalteassistent, eine Müdigkeitserkennung und eine Notbremsfunktion an Bord. Zusätzliche Assistenten oder Pakete werden hier nicht angeboten.
Ab den Linien „Select“ und „Trend“ kann man sich bei der Auswahl hingegen so richtig austoben. Viele Extras werden praktischerweise gleich im Paket angeboten, z.B. das Sicherheits- und Funktionspaket. Das eine enthält für 650 Euro einen autonomen Notbremsassistenten, der bis Tempo 180 funktioniert (bei Fußgängern bis 64 km/h); und einen Knieairbag. Das andere fügt der Ausstattung für 450 Euro eine Lendenwirbelstütze, eine Einparkhilfe fürs Heck und ein Lederlenkrad hinzu. Voll-LED-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlichtern offerieren die Südkoreaner ab der „Trend“-Linie für 900 Euro. In deren Zubehörliste findet ich überdies das Navigationspaket, das den Kombi für 1.300 Euro mit den wichtigsten Multimedia-Features ausstattet (8-Zoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Live Services, Verkehrszeichenerkennung). Das Digitalpaket packt noch eine kabellose Ladefunktion und eine Rückfahrkamera drauf. Bei so manchem Konkurrenten allerdings gibt es die letzten beiden Extras günstiger.
Technische Daten des Hyundai i30: | ||
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PS-Anzahl: | min. 95 PS | max. 140 PS |
kW-Anzahl: | min. 70 kW | max. 103 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder DSG | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,6 l/100km | max 5,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 95 g/km | max. 130 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 17.450 Euro | |
Stand der Daten: | 12.09.2017 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Hyundai i30 Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Hyundai setzt mit dem neuen i30 Kombi das fort, was man mit der Limousine begonnen hat. Die neue Generation ist sicherer, komfortabler, schneller und moderner geworden. Der Kombi bietet zudem viel Platz und sehr viel Stauraum. Bei MeinAuto.de gibt es den Hyundai ab 14.559 Euro, sprich gut 3.400 Euro bzw. 19,6% günstiger als im Autohaus ums Eck.
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