Hyundai i20 Coupé 1.4 Style Test (2015): Hyundais Kleiner nun auch als Dreitürer
Hyundai hätte das neue i20 Coupé schlicht Dreitürer nennen können. Die Südkoreaner aber entschieden sich für den Zusatz Coupé. Das klingt sportlicher und exklusiver. Spötter behaupten, damit wolle Hyundai nur den – im Vergleich zum fünftürigen Kleinwagen – höheren Grundpreis von 500 Euro rechtfertigen. Ob wirklich nicht mehr dahinter steckt? Wir haben es getestet.
Coupé – schnittigere Form, unveränderter Raum
Hyundai hätte es sich wie gesagt leicht machen können. Einfach die beiden hinteren Türen des Hyundai i20 Fünftürer weglassen – und fertig wäre er gewesen, der i20 Dreitürer. In Seoul hat man sich aber für einen anderen Weg entschieden: Man hat den Dreitürer in ein neues Blechkleid gesteckt. Die Unterschiede in der Form wirken dabei in natura noch prägnanter als im Prospekt, zumindest auf uns. Die seitlichen Sicken gehen tiefer, die Front wirkt durch das auf dem Bauch liegende Kühlergrill-Hexagonal stromlinienförmiger – und das Heck ist merklich schnittiger. Die um 25 Millimeter nach unten gezogene Dachlinie fällt ab der rückversetzten B-Säule außerdem stark ab und scheint auf den ersten Blick – dank der schmalen, schwarzen Einlage – über dem Heck zu schweben: natürlich ist das nur ein optischer Trick.
Ganz real sind indessen die beinahe unveränderten Platzverhältnisse im Innenraum. Vorne mag das weniger überraschen, im Fond hätten wir uns durch die abgesenkte Dachlinie und das engere Heck jedoch Einbußen erwartet. Die suchen wir vergebens, was in dem Fall ja nichts Schlechtes ist. Wenn man es einmal durch den nicht allzu großen Spalt zwischen vorgeklappten Vordersitzen und größeren Vordertüren auf die Rückbank geschafft hat: dann sitzt man hier bis 1,8 Meter Körperlänge recht bequem. Für Kleinwagenverhältnisse, versteht sich. Viel Spielraum bleibt zum Dach und nach vorne nicht, aber es reicht. Da macht sich der Längenzuwachs der zweiten Generation bezahlt (Länge Coupé 4,05, Radstand 2,57 Meter).
Der luftige Eindruck mag dabei durch das Panorama-Glasschiebedach verstärkt worden sein, mit dem unser Testwagen bestückt war. Es kostet in der getesteten „Style“-Ausstattungsvariante 1.200, sonst 1.350 Euro extra. Ein sorgfältig verarbeitetes Interieur, das dank der ein oder anderen Chromeinlage und des beheizbaren Lederlenkrads eine Spur mehr Exklusivität erhält, ziert das Hyundai i20 Coupé hingegen schon ab Werk.
1.4 Benziner: auch ohne Zusatzdruck engagiert?
Exklusiver macht das Coupé auch die erwähnte „Style“-Ausstattung, die 1.950 Euro mehr kostet als die „Trend“-Basisausstattung. Dafür gibt es unter anderem: verchromte Türgriffe, zwei Lautsprecher hinten, einen Regen- und einen Lichtsensor, eine hochauflösende Anzeige, eine Klimaautomatik und 17- anstatt 16-Zoll-Felgen. Außerdem kommen nur „Style“-Kunden in den Genuss, das Coupé mit dem 1.000 bis 1.900 Euro teuren Premium-Paket veredeln zu dürfen. Wieso Genuss? Weil nur in diesem Paket die Rückfahrkamera enthalten ist, die das Einparken im Angesicht der winzigen Hecklucke erträglich macht (die serienmäßigen Parksensoren hinten und vorne helfen da nur bedingt). Und Da wir gerade beim Heck sind. Der Kofferraum ist mit 336 Litern standardmäßig 10 Liter größer als der des Fünftürers, bei umgelegter Rückbank mit 1.011 Litern hingegen rund 30 Liter kleiner. Mit einem Opel Corsa – 285 bis 1.090 – und einem VW Polo – 280 bis 952 Liter – kann der kleine Koreaner diesbezüglich jedenfalls ohne Weiteres mithalten.
Doch gilt das auch für den Motor? Beim Blick auf das Datenblatt des 1.4 Benziners hatten wir daran unsere Zweifel: 100 PS, gerade einmal 134 Nm bei 3.500 Touren – mehr kann der 1.368 cm³ große Vierzylindersauger nicht verbuchen. Aber: der Sauger zieht das 1.085 kg schwere i20 Coupé überraschend engagiert vom Fleck. 11,6 Sekunden für den null-hundert-Sprint und 184 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit verursachen zwar keine Adrenalin-Schübe – für einen kleinen Stadtflitzer aber reicht das allemal. Das liegt auch daran, dass Hyundai den Sauger an ein 6-Gang-Getriebe koppelt, noch immer eine Rarität in der Kleinwagenklasse. Die Sechsgang-Box hakt zwar ein wenig, doch sie macht dem 1.4 Beine und hilft auch, den Verbrauch im Rahmen zu halten: 5,5 Liter bzw. 127 Gramm CO2 sind es laut Norm, 6,4 im Testmittel.
i20 als ausgewogenes Coupé
Auf die optionale, 1.100 Euro teure Viergang-Automatik kann man da getrost verzichten. Sie bringt keinen Komfortgewinn, dafür treibt sie den Verbrauch um rund einen Liter nach oben. Dem i20 Coupé selbst mangelt es nicht an Komfort. Hyundai hat es sehr neutral und nicht Übergebühr agil und straff abgestimmt. Die Lenkung könnte einen Hauch mehr Feingefühl vertragen – aber das mag auch am mangelnden Feingefühl des Testes gelegen haben.
Resümee zum Hyundai
Das Hyundai i20 Coupé sieht nicht nur chic aus, es ist innen eleganter als die Limousine. Das Platzangebot leidet darunter nicht und der 1.4 Benziner kann mit seiner Leistung überraschen. Bei MeinAuto.de startet das neue i20 Coupé Style mit dem 1.4 bei einem Preis von 14.507 Euro, das sind fast 4.500 Euro bzw. 25% unter dem unverbindlichen Verkaufspreis. (nau)
Jahreswagen gibt es in unserem Autohaus online übrigens nicht, sondern ausschließlich Neuwagen mit hohen Rabatten. So finden sie bei uns z.B. den neuen Fiat 500 ab 9.633 Euro und 27% Neuwagen Rabatt; oder den VW Polo Lounge ab 11.987 Euro und 25,4%, oder den Opel Corsa ab 9.624 Euro und 23,8%. Bei der Autofinanzierung haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen attraktiven Varianten: etwa einem niedrig verzinsten Autokredit oder – als Gewerbekunde – einem vorteilhaften Auto Leasing.