Ford C-Max Test: sportlicher Praktiker
2003 ist Ford mit dem C-Max erfolgreich in das Segment der Kompaktvans eingestiegen. Nach dem Motto „Wer rastet, der rostet“ ließen die Autobauer aus Michigan Ende 2010 dann die zweite Generation folgen: mit neuen Motoren, verfeinertem Design und einer umfangreichen Sicherheitsausstattung. Unser Test zeigt, was die Neuauflage des C-Max drauf hat.
Raumangebot: anpassungsfähig und praktisch
Gehen wir gleich in medias res – und schwingen wir uns hinter das Steuer des Ford C-Max. Dort empfangen uns – zur Freude von Bandscheiben und Gesäßmuskeln – ausgenommen komfortabel gepolsterte Sitze, die den Rück auch seitlich fest umfassen. Insbesondere bei zügiger Kurvenfahrt eine Qualität, die wir rasch zu schätzen lernen.
Nach dem wohligen Empfang wird uns beim Blick auf das Armaturenbrett allerdings ein wenig mulmig. Vor allem die Mittelkonsole verwirrt mit ihren verschiedenförmigen, teils undefinierten Knöpfen – und auch das Lenkrad ist mit allerlei Bedienelementen unnötig überfrachtet.
Ansonsten weiß das Cockpit aber mit einer angenehmen Ergonomie und gut lesbaren Anzeigeinstrumenten zu gefallen. Die Verarbeitung ist sauber, die verwendeten Materialien von guter Qualität, wenn auch nicht auf dem Niveau der Konkurrenz von VW.
Doch ein Minivan, der etwas auf sich hält, muss nicht unbedingt blitzschön, sondern vor allem geräumig und praktisch sein. Und da kann der Ford C-Max voll punkten: Falls nur 2 Personen auf der Rückbank Platz nehmen, lässt sich etwa durch das Verschieben der äußeren Sitze im Handumdrehen mehr Ellenbogen- und Beinfreiheit schaffen (Sitzsystem „Komfort“).
Die drei Einzelsitze können zudem sehr einfach in alle erdenklichen Positionen geklappt oder geschoben werden, sodass der Gepäckraum je nach Bedarf zwischen 471 und 1.723 Litern fasst. Mit einer zulässigen Beladung von 632 Kilogramm präsentiert sich der C-Max außerdem als richtiger Packesel.
Motorisierung: lebendig und sparsam
So viel Transportvermögen erfordert selbstredend eine entsprechende Motorisierung. Bei den Dieselaggregaten hat der C-Max-Fahrer die Wahl zwischen 1,6 und 2 Litern Hubraum. Die kleineren Selbstzünder kommen dabei mit 4 Zylindern und 8 Ventilen daher und haben 95 oder 115 PS und 230 oder 270 Nm Drehmoment. Dank Start-Stopp-System und gut abgestimmter 6-Gang-Schaltung verbrauchen sie im Drittelmix nur 4,3 Liter Dieselkraftstoff.
Bei den 2,0-l-TDCi-Motoren (4 Zylinder, 16 Ventile) reicht das Angebot von 115 bis 163 PS und 300 bis 340 Nm Drehmoment. Da selbiges bereits bei niedrigen Drehzahlen anliegt, fahren sich die Zweiliterdiesel besonders agil, ohne dabei aber als Krawallmacher aufzufallen. Je nach Getriebeart schluckt der C-Max 4,9 bis 5,5 Liter Diesel.
Bei den Ottomotoren kommen die potentiellen Kunden in den Genuss einer grundlegend neuen Motorentechnologie, gemeint sind die vielgepriesenen EcoBoost-Triebwerke. Diese arbeiten mit Niedrigdruck-Turbolader, Direkteinspritzung und variabler Ventilsteuerung – und zeichnen sich durch eine kultivierte Laufruhe und ein ausgezeichnetes Verhältnis von Leistung und Verbrauch aus.
Als Einsteiger in die EcoBoost-Welt offeriert Ford im C-Max zwei besonders sparsame und quirlige Reihendreizylinder mit einem Liter Hubraum und 100 bzw. 125 PS. Wer nach mehr Vortrieb trachtet, der wird bei einem der beiden EcoBoost-Vierzylinder fündig: Sie schöpfen aus 1,6 Litern Hubraum 150 oder gar stattliche 182 PS und legen schon ab 1.600 Touren ein maximales Drehmoment von 240 Newtonmetern an (270 bei aktiven Overboost).
Kombiniert mit Start-Stopp-Automatik und einem knackigen 6-Gang-Getriebe geht es so in unter 9 Sekunden von 0 auf 100 und – laut Ford – mit knapp 6 Litern über eine Strecke 100 Kilometern. Wer allerdings den temperamentvollen Reizen dieser Ottomotoren verfällt, sollte mit etwas mehr als 8 Litern rechnen.
Weniger aufsehenerregend, aber nichtsdestoweniger grundsolide verrichten schließlich auch die vier Varianten des 1.6 Duratec Turbobenzinders ihre Arbeit, wobei eine davon als Autogas-Hybridvariante ausgeführt ist.
Fahrverhalten: komfortabel und agil
Doch lässt sich die Lebendigkeit der Motoren auch auf die Straße übertragen? Ja, darf hier mit einem vergnügten Lächeln geantwortet werden: Fords kompakte Großraumlimousine macht richtig Spaß. Zu verdanken ist das nicht zuletzt der elektromechanische Servolenkung, dem straff abgestimmten Fahrwerk; und den feinfühlig eingreifenden elektronischen Fahrhilfen, etwa dem Torque-Vectoring-Control-System, das – ab der höchsten Ausstattungslinie Titanium – serienmäßig mit variabler Kraftverteilung für beißende Traktion sorgt.
Fords Ingenieure haben, bei aller Konzentration auf die Sportlichkeit, aber die Kernaufgabe des C-Max nicht aus den Augen verloren: Der Familienvan kann trotz des straffen Fahrwerks auf ausreichend Federungsreserven zurückgreifen.
Abgerundet wird das Gesamtpaket des neuen C-Max mit einer Bestnote im unabhängigen Euro NCAP-Crashtest 2010 (5 von 5 Sterne) und mit einem familienfreundlichen Preis. Über MeinAuto.de gibt es den C-Max bereits ab 12.081 Euro und mit bis zu 35,2% Rabatt. (nau)
Auch beim C-Max stellt sich die Frage, welche Alternativen gibt es zu dem getesteten Fahrzeug? Nicht nur VW oder Opel spielen da mit, sondern auch die Franzosen Citroen, Peugeot und Renault sowie die asiatischen Autobauer von Mazda, Kia oder Hyundai. So gibt es zahlreiche alternative Neuwagen. So haben wir nun Vans oder Minivans mit einem Preis von bis zu 25.000 rausgesucht: Zu den Alternativen des Ford