Der neue Toyota Auris im Test: leicht, aerodynamisch und effizient
Der Toyota Auris hat im Jahr 2007 das schwere Erbe des Corolla – immerhin das meistverkaufte Auto der Welt – angetreten. Seit wenigen Tagen zieht nun der 2. Jahrgang in Deutschland seine Kreise. Wie sich der neue Toyota Auris dabei anstellt, haben wir uns in einem Test angesehen.
Neue Optik – Fokus aerodynamische Effizienz
Mehr Leben, mehr Emotion, mehr Dynamik, das sind die Vorgaben, die der Chef des japanischen Autogiganten, Akio Toyoda, für die neuen Modelle ausgegeben hat. Den ersten Versuch, diese Devise in die automobile Tat umzusetzen, haben die Designer jetzt mit dem neue Toyota Auris vorgestellt – ein Versuch, der gleich in mehrerlei Hinsicht gelungen ist.
Zunächst sieht der kompakte Japaner dank des tiefer gezogenen, zweigeteilten Kühlergrills und der ausgeprägten Stufenheckpartie schlicht schnittiger und moderner aus. Design- und Konstruktionselemente wie die schmalere Stirnfläche, die gleich um 55 Millimeter geschrumpfte Bauhöhe und der tieferer Schwerpunkt machen den Auris aber auch tatsächlich schnittiger, wie der neue CW-Wert von 0,28 beweist.
In Verbindung mit dem starken Gewichtsverlust – maximal sind es 85 kg zum Vorgänger – und den effizienteren Motoren konnten Toyotas Ingenieure damit gleich auch den Treibstoffverbrauch um mehr als 10% verringern.
Der tiefere Schwerpunkt und das geringere Gewicht wirken sich zudem äußerst positiv auf das Handling des Auris aus. Vor allem in den Kurven präsentiert er sich stabiler als sein Vorgänger, obwohl er weicher gefedert ist. Verbessert wurde auch die Lenkung, die jetzt die Richtungsanweisungen rascher an die Vorderachse weitergibt. Auch in dieser Disziplin hat Toyota also das Ziel von mehr Sportlichkeit und Agilität erreicht.
Die Antriebe – alt bewährtes klug verbessert
Abgespeckt hat der Toyota Auris des Weiteren bei der Zahl der verfügbaren Motoren; übrig geblieben sind jeweils zwei Otto- und Dieselmotoren sowie ein Hybridaggregat.
Bei den Benzinern des Auris handelt es sich um Reihen-Vierzylinder mit Saugrohreinspritzung: Namentlich sind dies der 1.33 Dual-VVT-i mit 99 PS, 128 Nm maximalem Drehmoment und 5,5 Litern Normverbrauch; und der 1,6 Liter Vierzylinder mit 132 PS, 160 Nm Drehmoment und einem Durchschnittsverbrauch von 5,9 Litern.
Die Ottomotoren laufen selbst in höheren Drehzahlregionen ruhig und kultiviert. In diesen Regionen müssen sie allerdings auch gefahren werden, wenn es mit Schwung vorangehen soll. Der stärkere Benziner schafft es dann aber immerhin, den Auris in knapp 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.
Naht- und stufenlos tut er dies mit dem neuen “Multidrive S Getriebe”, dass die Kraft ohne Unterbrechung auf die Vorderräder überträgt und exklusiv für den 1,6-Liter-Benziner verfügbar ist.
Zum Benzinerpaar des Auris gesellen sich die vierzylindrigen Diesel-Zwillinge, die mit Common-Rail-Einspritzung und Turbolader zu Werke gehen. Der kleine Selbstzünder (1.4 D-4D) leistet 90 PS und 205 Nm bei 1800–2800 U/min. Der Topdiesel, der 2.0 D-4D, schafft hingegen 124 PS und zwischen 1.600–2.000 U/min 310 Nm.
Dass das maximale Drehmoment bereits im Drehzahlkeller abrufbar ist, verhilft den Dieselaggregaten gemeinsam mit der knackigen Sechsgang-Schaltung zu einem kräftigen Durchzug bei mäßiger Geräuschentwicklung. Der Topdiesel verbraucht dabei 4,3 Liter im Drittelmix (beim Vorgänger waren es noch 5,2), knapp 6 waren es bei unserer Testfahrt – immer noch recht ordentlich.
Mitverantwortlich für den geringen Verbrauch ist die serienmäßige Start-Stopp-Automatik, die auch in der Hybrid-Version zum Einsatz kommt. Hier kombinieren die Japaner einen 4-Zylinder-Benziner (99 PS, 142 Nm) mit einem 82 PS starken Elektromotor, der Auris Hybrid schafft damit 180 km/h Spitze und verbraucht bescheidene 3,9 Liter.
Genügend Platz, aufgefrischter Innenraum
Neues hat sich Toyota für den Auris schließlich auch im Innenraum einfallen lassen. So bietet der kompakte Japaner trotz der verringerten Bauhöhe den Insassen sowohl vorne wie hinten genügend Platz. Der Kofferraum ist überdies leicht angewachsen, auf 360 Liter, wobei jetzt auch der Hybrid diesen Platz zur Verfügung stellt.
Ein Opfer der optischen und aerodynamischen Optimierung ist allerdings die Heckscheibe geworden. Mit ihrem mickrigen Format schränkt sie die Sicht nach hinten ein, Abhilfe schafft hier nur die Rückfahrkamera.
Auris-Besitzer in spe dürfen sich zudem darüber freuen, dass Toyota die billigen Plastikmaterialien im Innenraum in den wohlverdienten Ruhestand geschickt und ab Werk durch aufgeschäumte Oberflächen ersetzt hat. Große Emotionen versprüht der Innenraum aber immer noch sehr sparsam.
Mehr Emotionen weckt da schon der Preis. Bei MeinAuto.de gibt es den neuen Toyota Auris bereits ab 12.456 Euro und mit maximal 26,3% Rabatt. (nau)