Citroën C4 Picasso im Test: Aufgefrischter Familienvan
Trotz seines berühmten Beinamens tut sich der Citroën C4 Picasso schwer, hierzulande Fuß zu fassen. Wer in Deutschland einen Van kauft, der entscheidet sich für einen Seat Altea, einen VW Golf Sportsvan, einen Opel Zafira Tourer, oder gleich einen VW Touran. Die Franzosen lassen aber nicht locker und schicken den C4 Picasso – ebenso wie seinen großen Bruder, den Grand C4 Picasso – jetzt runderneuert in den Ring. Ob die modellgepflegten Kompakt-Vans die bisherige Hackordnung ändern können? Im Test suchen wir mit dem C4 Picasso die Antwort.
Dreizylinder-Benziner jetzt auch mit 110 PS
Vorangetrieben werden wir bei dieser Suche von einem Neuzugang. Die Rede ist vom PureTech 110. Hinter dieser kryptischen Bezeichnung verbirgt sich der neue Einstiegsbenziner, ein direkt eingespritzter Reihen-Dreizylinder mit Turbolader, 1.199 cm³ Hubraum, 110 PS und einem maximalen Drehmoment von 205 Nm (ab 1.500 Touren). Der PureTech 110 erweitert als kleiner Bruder des PureTech 130, der bereits seit Anfang 2015 den Van antreibt, die Benziner-Palette nach unten – und er hilft, den Einstiegspreis markant zu drücken: Ein nicht gerade unwesentliches Verkaufsargument für ein kompaktes Familienauto. Der Preis sinkt nach der Liste von 21.640 auf 18.990 Euro. Zwar hinkt der Vergleich ein wenig, weil Citroën mit der Modellpflege auch die Ausstattungslinien etwas verändert hat. Trotzdem: Der C4 Picasso ist preislich deutlich attraktiver geworden und ist jetzt z.B. günstiger als der VW Golf Sportsvan.
Bleibt die Frage, welche Einbußen mit dem 110-PS-Benziner in Kauf zu nehmen sind. Keine dramatischen, wie wir feststellen. Der PureTech 110 beschleunigt den rund 1.350 Kilo schweren C4 Picasso durchaus engagiert: in knapp 13 Sekunden von 0 auf 100; und in der Spitze auf fast 190 km/h, wobei er auch in den Zwischensprints gut durchzieht. Außerdem läuft er für einen Dreizylinder erstaunlich ruhig. Natürlich fährt er sich nicht so lebendig wie der 1.000 Euro teurere PureTech 130 mit 130 PS (0-100 km/h in 11,23 Sekunden, Spitze 200 km/h); oder gar der vierzylindrige, 165 PS starke Topbenziner, der THP 165 (0-100 in 9,3 Sekunden, Spitze 210 km/h); aber: Für eine Familienkutsche hat der Neuling genug Dampf. Außerdem passt auch der Verbrauch: Wie seine Benzinbrüder ist er ab Werk mit einem Start&Stop-System ausgestattet und verbrennt laut Norm 5,1 Liter (115 Gramm CO2) bzw. 6,5 Liter im Test; der PureTech 130 braucht je nach Getriebe 5,1 bzw. 5,0 (115 bis 116g), der THP 165 5,6 bis 5,8 Liter(129-134g). Die bereits Ende 2014/Anfang 2015 erneuerten Diesel sind mit NEFZ-Verbräuchen zwischen 3,8 bis 4,4 Litern (99 bis 115 Gramm) zwar durchwegs sparsamer – aber auch um Einiges teurer. Der Basisdiesel, der 99 PS starke BlueHDi 100, kommt bspw. über 2.000 Euro teurer als der Basisbenziner.
Neue Technik und neue Ausstattung
So gesehen darf man durchaus sagen, dass der C4 Picasso mit dem PureTech 110 einen neuen Trumpf im Ärmel hat. Um die starke Kompakt-Van-Konkurrenz auszustechen, genügt das allerdings noch nicht. Ein guter Familienvan muss mehr können: er muss geräumig, anpassungsfähig, sicher und informationstechnisch auf der Höhe der Zeit sein. Letzteres soll das im Zuge der Modellpflege aufgefrischte Infotainment-System gewährleisten. Ab Werk – sprich in der „Start“- bzw. für den Basisdiesel in der „Live“-Ausstattung – besteht das aus einem MP3-fähigen Audiosystem mit 6 bzw. 2 Lautsprechern („Live“), einer Connecting-Box (Bluetooth-Freisprecheinrichtung und USB-Anschluss); sowie einem 7-Zoll-Touschscreen, der jetzt spürbar flotter auf Eingaben reagiert.
Ab der nächsthöheren Ausstattungslinie „Feel“ kann der Funktionsumfang über das „Connect Nav“-Paket für 990 Euro erweitert werden. Das System beherrscht dann auch die Sprachsteuerung, die Echtzeit-3D-Navigation und – über Mirror Screen – auch die Smartphone-Koppelung: und das durchaus gut. In den höheren Linien „Selection“ und „Shine“ sind diese Funktionen serienmäßig, und der Bildschirm wächst um 5 auf 12 Zoll. Wie bisher ist der C4 Picasso dabei bereits ab Werk – also jetzt in der umgetauften Basisausstattung „Start/Live“ (früher „Attraction“) – technisch passabel ausgestattet: U.a. mit einem Berganfahrassistenten, einer elektrischen Parkbremse, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegeln, LED-Tagfahrlichtern und Geschwindigkeitsregelanlage.
Picasso mit frischen Assistenten
Eine Klimaautomatik – eigentlich ein Muss in jedem Familienvan – bauen die Franzosen ab der nächsthöheren Ausstattung „Feel“ ein. Die digitalen Rundinstrumente hat Citroën weiter zentral über der Mittelkonsole positioniert, eine Eigenart, die für uns gewöhnungsbedürftig bleibt. Leichter gewöhnen wir uns an die dazugekommenen, meist hilfreichen Assistenten. Manchmal gehen sie einem freilich auf den Geist, aber das ist bei anderen Herstellern ebenso. Zu den neuen Aufpassern zählen bspw. der Pausenwarner („Coffee Brake“ Alarm), der Totwinkel- und der selbständige Einpark-Assistent. Die letzten beiden offerieren die Franzosen nur in der Topausstattung „Shine“. In der „Selection“-Linie gibt es diese und noch mehr im Drive-Assist-Paket für knapp 1.500 bzw. 1.900 Euro (u.a. mit Spurhalteassistent und Notbremssystem).
Kaum wesentlich gewandelt hat sich indessen – wie bei Modellpflegen üblich – die Optik. Hier ein wenig mehr Chrom, dort frische Farben und ein anderes Design für die Schürzen und Lichter: das war es im Grunde. Der ausgezeichnete Federungskomfort und das freigebige Raumangebot blieben ebenso erhalten; und auch das Stauraumvolumen hat sich nicht gewandelt – warum auch, war es doch schon bisher unter den Besten. Der 4,44 Meter lange C4 Picasso verstaut 537-1.709 Liter, der 4,60 sogar Grand C4 Picasso 645-1.913 Liter. Zum Vergleich: Der 4,38 lange C-Max von Ford schafft 471 bis 1.723 Liter, der 4,34 lange Sportsvan von VW 590 bis 1.520.
Technische Daten des Citroen C4 Picasso: | ||
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PS-Anzahl: | min. 99 PS | max. 165 PS |
kW-Anzahl: | min. 73 kW | max. 121 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,8 l/100km | max 5,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 99 g/km | max. 130 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 18.990 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Citroen C4 Picasso konfigurieren |
Fazit zum Citroen C4 Picasso Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Die Modellpflege hat den neuen Citroen C4 Picasso – schlicht und einfach gesagt – zu einem besseren Familienauto gemacht. Der frische Basisbenziner senkt den Preis und die laufenden Kosten, das moderne Infotainment sorgt für zeitgemäße Unterhaltung – und die neue Technik für mehr Sicherheit. Bei MeinAuto.de gibt es den modellgepflegten Kompaktvan jetzt ab 15.948 Euro, gut 3.700 Euro bzw. 19,8% unter dem Listenpreis. Die Langversion, der Grand C4 Picasso, startet ab 17.534 Euro.
4 von 5 Punkten
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