BMW i3 Test: Schritt in die elektrische Zukunft
BMW betritt im November die vollelektrische Mobilität. Dabei bieten die Münchner den i3 fast schon Kampfpreis im Elektro-Segment an. Ein erster Test zeigt einige Vor- und Nachteile des Elektroautos aus München.
BMW i3 ab 34.950 Euro
Für um die 40.000 Euro war der i3 erwartet worden, schon ab 34.950 Euro wird der Viersitzer in den Schaufenstern stehen – immer noch viel Geld, aber laut dem Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer so attraktiv eingepreist, dass die Nachfrage nach Elektromodellen in Deutschland steigen werde, allerdings in kleinen Schritten.
Der vier Meter lange i3, der in seiner Form an einen Mini-Van erinnert, wird also eine Art Vorreiterrolle einnehmen, auch wenn schon zahlreiche Elektrofahrzeuge zum Teil schon lange auf dem Markt sind. Wie der Mini Clubman öffnen die Türen gegenläufig, allerdings auf beiden Seiten.
Türen öffnen gegenläufig
Um das Gewicht zu reduzieren besteht die Karosserie des i3 aus einer aus Karbonteilen geklebten Karosserie. Zudem wurden Alu- statt Stahlschrauben verwendet, der Instrumententräger ist aus Magnesium-Druckguss, die Mittelkonsole aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Somit kommt das Auto auf gerade mal 1200 Kilogramm.
Den Eindruck des Minivan-Charakters verstärkt die hohe Sitzposition, die deshalb gewählt wurde, da die Batterie unter dem Boden fast die gesamte Fläche des Radstandes von 2,57 Metern einnimmt und dank der 230 Kilogramm für einen niedrigen Schwerpunkt des 1,58 Meter hohen Fahrzeugs sorgt. Somit wird die nötige Agilität gefördert, die der i3 auch umsetzt.
In 7,2 Sekunden auf 100 km/h
Der an der Hinterachse platzierte Hybrid-Synchronmotor mit integrierter Leistungselektronik, Ladegerät und Generatorfunktion zur Rekuperation verfügt über 125 kW / 170 PS sowie einem Drehmoment von 250 Newtonmetern. Da diese ab der ersten Kurbelwellenumdrehung zur Verfügung stehen, wird sich der i3 an den Ampeln der Städte schnell durchsetzen. 7,2 Sekunden soll es laut BMW dauern, ehe die 100 km/h erreicht werden – und das auf leisen Sohlen.
Denn ab rund 60 km/h ist außer dem Abrollgeräusch der Leichtlaufreifen und dem Fahrtwind fast nichts zu hören. Gemeinsam mit der elektrisch unterstützten Lenkung garantiert der i3 einen entspannten Fahrspaß, den selbst ein Slalomkurs nicht stören kann, sodass auch der so genannte Elchtest rausch- und ruckelfrei absolviert wird.
Range Extender folgt
Stark eingebremst wird der i3 aber dann, wenn der Fuß das Fahrpedal verlässt. Dann beginnt die Phase der Rekuperation und speist aus der Bewegungsenergie viel Strom. Die Verzögerung, die dadurch entsteht, macht das Bremspedal fast schon überflüssig. Dafür steigt die Reichweite an, die BMW zwischen 130 und 160 Kilometer angibt. Wird die Tour im EcoPro+-Modus zurückgelegt schafft der i3 gar 200 Kilometer.
Wer trotzdem Angst hat, eine der von BMW bis Ende des Jahres 2500 installierten Ladepunkte zu verpassen, muss sich noch etwas gedulden. Denn die Münchner werden das Angebot des i3 bald um einen Range Extender erweitern. Als so genannter Reichweiten-Verlängerer fungiert dann ein kleiner – im Heck des Wagens installierter Benziner aus der Motorrad-Sparte – als Generator für die Stromversorgung.
von Axel F. Busse / in Kooperation mit Automagazin Autogazette