BMW 5er Test: Concierge an Bord
Mit neuen Motoren und kleinen optischen Änderungen hat BMW die neue 5er-Reihe ausgestattet. Besonders die Konturen des GT wurden dabei geglättet.
Cw-Wert auf 0,25 gesenkt
Das Hauptaugenmerk beim Segmentführer in der oberen Mittelklasse lag aber auf leistungsstärkeren und effizienteren Motoren. Der 550i erhielt zum Beispiel zehn Prozent mehr PS und kommt nun auf 450 PS, zugleich wurde der Verbrauch um 17 Prozent auf 8,6 Liter gesenkt. Der Vorgänger benötigte noch knapp zwei Liter mehr. Zugleich konnten die Ingenieure und Designer den Cw-Wert der Limousine von 0,28 auf 0,25 senken. Dafür wurden Frontschürze, Radhäuser sowie Felgen und Unterboden optimiert.
Optimiert wurde auch das zuvor doch arg präsente Heck des GT. Die Kritik an dem klobigen Hinterteil hatten sich die Münchner zu Herzen genommen und nun einen besseren Abschluss hergestellt. Durch die optischen Veränderungen können sich die neuen Besitzer über mehr Platz im Kofferraum freuen. Das Volumen stieg um 60 Liter auf nunmehr 500 Liter an. Trotz der optischen Optimierung bleibt die Sicht nach hinten beschränkt und der Einsatz einer Rückfahrkamera sollte in die Überlegungen miteinbezogen werden.
5er fährt im Stau autonom
Neben den optischen Veränderungen und Sparmaßnahmen erhielt der 5er, der als klassische Businesslimousine gilt und zumeist als Geschäftswagen geordert wird, neue Fahrassistenzsysteme. Mit dem 1990 Euro teuren “Driving Assistant Plus” wird dem Geschäftsmann die Zeit im Stau erleichtert. Bis Tempo 40 lenkt der 5er selbstständig und hält die Spur sowie den Abstand zum Vordermann. Bis Tempo 210 sorgt eine aktive Geschwindigkeitsregelung mit Auffahrwarnung und Abbremsfunktion für die nötige Sicherheit.
Selbstverständlich dürfen Spurwechsel- und Einparkassistent mit Nachtsichtsystem und integrierter Wärmebildkamera nicht fehlen. Als Schmankerl bieten die Münchner zudem einen so genannten Concierge-Service. Mit einem Anruf beim BMW Call Center wird die Suche nach dem nächsten Geldautomaten oder Apotheke erleichtert. Dafür muss aber zuvor das Navigationspaket Connected Drive für 3300 Euro geordert werden, das mit dem Smartphone vernetzt werden kann und eine Vielzahl von Apps bereithält.
Kraftvoller Sechszylinder-Diesel
Die Assistenzsysteme sind natürlich nur das Sahnehäubchen im Komfortbereich. Denn der 5er hat im fahrerischen Bereich nichts von seinem Luxus verloren. Äußerst kraftvoll verliefen die ersten Testkilometer mit dem 258 PS starken 530d, der ab 51.500 Euro im Schaufenster steht.
560 Newtonmeter, die zwischen 1500 und 300 Kurbelwellenumdrehungen zur Verfügung stehen treiben den Dreiliter-Turbodiesel innerhalb von 5,8 Sekunden in den dreistelligen km/h-Bereich. Bei Tempo 250 muss der Sechszylinder die linke Autobahnspur räumen – mehr als ausreichend.
Neue Einstiegsmotorisierung
Trotz der Sportlichkeit ist gerade die Langstrecke das Metier der 5er-Baureihe. Zwar kann das Fahrwerk per Tastendruck auf die Kurvenhatz der Landstraße eingestellt werden, doch die 1785 Kilogramm schwere Limousine bevorzugt lange Autobahnfahrten. Rund 7,3 Liter benötigte der 530d auf 100 Kilometern, laut EU-Zyklus sollten es durchschnittlich 5,3 Liter sein.
Sparsamer geht es deshalb bei der neuen Einstiegsmotorisierung zu. So verfügt der 518d über 143 PS und soll sich mit 4,5 Litern begnügen. Dank 360 Newtonmetern bleibt dennoch eine gewisse Sportlichkeit vorhanden. Und die 39.900 Euro für die Limousine von BMW sind auch für manchen Geschäftsmann leichter zu finanzieren.
von Frank Mertens / in Kooperation mit Automagazin Autogazette