Audi A6 Limousine im Test (2018): Was kann die neue 5. Generation?
Mit dem neuen A6 will Audi noch höher hinaus. Optisch und technisch inspiriert durch die Flaggschiffe A8 und A7 versucht der „6er“ nicht nur die Mitbewerber aus der eigenen Klasse auszustechen: den 5er BMW etwa und die Mercedes E-Klasse. Er möchte auch der S-Klasse und dem 7er BMW Konkurrenz machen. Mit welchen Qualitäten und Aussichten, das darf uns im Test die Audi A6 Limousine vorführen. Ein Testbericht.
Inhalte des Testberichts zum Audi A6 Limousine
A6 mit dem digitalen Touch der Zukunft
Selbstvertrauen kann sich aus vielen Quellen speisen: den eigenen Leistungen, der eigenen Herkunft; oder aus beiden. Beim neuen A6 gründet das offenkundige Selbstbewusstsein sicherlich in der hohen Abstammung. Die A6 Limousine der oberen Mittelklasse baut auf der zweiten Generation von VWs modularem Längsbaukasten auf. Der wurde von Audi entwickelt und dient dem Porsche Cayenne, dem VW Touareg sowie dem Q5, Q7 und A8 als Grundlage. Die Besonderheit ist der längs zur Fahrtrichtung eingebaute Antrieb. Anders als bei quer installierten Motoren erzeugen die Antriebsmomente keine störenden Wankbewegungen. Das Resultat: Eine unvergleichliche Laufruhe, die jeder Kompaktklassen-Lenker als oberklassig empfindet – und die jeder Oberklasse-Fahrer in den unteren Segmenten sehnlichst vermisst. Der Wechsel von der ersten auf die zweite Generation spendiert der fünften A6 Limousine außerdem frische Abmessungen. Die Abweichungen vom Vorgänger liegen jedoch im Bereich weniger Zentimeter; bspw. misst der A6 V längs 4,94 statt 4,92 Meter. Das Kofferraumvolumen bleibt mit 530 Liter unverändert – und auf Augenhöhe des 5er BMWs respektive der E-Klasse (530 bzw. 540 Liter). Wer mehr hochwohlgeborenen Stauraum sucht, der bekommt ihn ab Ende des Jahres im Kombi A6 Avant.
Spürbar mehr Beinfreiheit bietet die neue Limousine schon jetzt. Audi verspricht ein Plus von 12 Millimetern – unsere Kniegelenke knacksen begeistert. Ansonsten ist innen wie außen vieles neu; und einiges beim Alten geblieben. Zu den Novitäten zählt das Design, dem man das Selbstvertrauen ansieht. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger wirkt die edle Limousine durchtrainierter, sportlicher. Jeder Bereich der Karosserie ist kräftiger modelliert, seien es die Seitenkästen, die Motorhaube, die Nase mit dem breiten und tiefer positionierten Kühlergrill; oder die Lufteinlässe. Als gewünschter Sekundäreffekt der Diät sinkt der cw-Wert auf hervorragende 0,24. Das hilft beim Spritsparen und dabei, die Fahrgeräusche weiter zu dämpfen. In Kombination mit der optionalen Akustikverglasung zieht im A6 eine oberklassige, fast gespenstische Ruhe ein. Oberklassig präsentiert sich zudem das neue Bediensystem „MMI touch response“, das ab Werk zwei Touchscreens zur Bedienung anbietet: Einen auf der Konsole des Mitteltunnels, über den u.a. die Klimaanlage und die wichtigsten Fahrzeugfunktionen gesteuert werden.
A6 startet mit drei Dreiliter-V6-Motoren
Der zweite Touchscreen – je nach gewählter Multimedia-Navi-Ausführung unterschiedlich groß – fungiert als Schaltzentrale für das Infotainment. Beide Bedienfelder können frei konfiguriert und personalisiert werden, vergleichbar der freien App-Konfiguration moderner Smartphones. Der Clou für uns ist die neue „response“-Funktion, die akustisch und haptisch jeden Touchbefehl signalisiert (wie stark und laut lässt sich konfigurieren). Wer vom Wischen dennoch nichts wissen will, kann selbstredend mit dem A6 reden; das MMI-System versteht natürliche Sprachbefehle. Fast von selbst versteht sich mittlerweile, dass die neue A6 Limousine als dritten Bildschirm optional das „virtual cockpit“ im Sortiment führt; die digitale Instrumenten-Anzeige löst hier in Voll-HD auf. Bei Audi ebenfalls selbstverständlich ist ein in puncto Material- und Verarbeitungsqualität makelloses Interieur. Einen bleibenden Eindruck haben bei uns die Individualkontur-Sitze hinterlassen, bei denen sich die Wangen pneumatisch auf den jeweiligen Benutzer einstellen. Mit ihnen verliert jede Langstrecken-Reise ihren Schrecken.
Bevor die Dieselmotoren ihren Schrecken wieder verlieren, muss Audi allerdings noch viel Überzeugungsarbeit leisten. Beim Vorgänger hat man mehrere Einrichtungen zur Abgasmanipulation installiert. Sie gingen so weit, dass sich die Ingolstädter erst kürzlich genötigt sahen, die Produktion zu stoppen. Die Tatsache, dass andere Hersteller ähnlich verfahren, spendet nur schwachen Trost. Die neue Motorengeneration sollte eher zur Vertrauensbildung angetan sein – weniger aufgrund der neuen Bezeichnungen, sondern wegen des alternativen technischen Ansatzes. Denn alle A6-Motoren werden als Mild-Hybrid-Antriebe in die Arbeit entlassen. Konkret bedeutet das: Den Triebwerken assistiert ein Lithium-Ionen-Akku, der von einem Riemen-Startergeneration in einem 12- bzw. 48-Volt-System be- und entladen wird (4- bzw. 6-Zylinder). Die Mithilfe bezieht sich nicht auf die Antriebsarbeit, sondern exklusiv auf die Versorgung der energiehungrigen Bordelektronik: z.B. beim so genannte Segeln zwischen 55 und 160 km/h. Das spart im Idealfall 0,7 Liter pro 100 Kilometer.
Viel Luft für die Langstrecke
Zur Premiere tritt die A6 Limousine mit den drei V6-Aggregaten des Portfolios an. Zwei dieser Dreiliter-Maschinen nutzen Dieselkraftstoff: der 45 TDI mit 231 PS und 500 Nm (noch keine Normverbrauchsangaben) sowie der 50 TDI mit 286 PS und 620 Nm (Kraftstoffverbrauch: 5,8 Liter auf 100 km, 150g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Der dritte im Bunde ist der 55 TFSI, ein Dreiliter-Turbobenziner mit 340 PS und 500 Nm (Kraftstoffverbrauch: 7,1 Liter auf 100 km, 161g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Alle drei Motoren erfüllen die übernächste Normhürde 6d-temp und geben ihre Leistung über ein automatisiertes Getriebe an alle vier Räder ab. Bei den Selbstzündern übernimmt das die Achtstufen „tiptronic“. Die Wandler-Automatik kommuniziert mit dem quattro-Antrieb über ein Mittendifferential oder optional über ein Sportdifferential: höchst harmonisch, wie wir höchst erfreut erfahren durften. Die Siebengang „S tronic“ – sie ist dem V6-TFSI als Doppelkupplungsgetriebe zur Seite gestellt – bedient über die ultra-Technologie nur dann alle vier Räder, wenn der Grip fehlt. Das spart Benzin, ist in der Zusammenarbeit aber weniger sanftmütig.
Dem Fahrverhalten der fünften A6 Limousine kann man hingegen auf keinen Fall einen fehlenden Sanftmut attestieren – unabhängig davon, für welches Fahrwerk sich der Kunde entscheidet. Bereits das Basisfahrwerk schafft den Spagat zwischen sportlicher Agilität und luxuriösem Komfort. Noch überzeugender gelingt das dem zehn Millimeter tiefer gelegten Fahrwerk mit Dämpferreglung, dessen Spreizung Audi erweitert hat. Das noch einmal zehn Millimeter tiefer gelegte Sportfahrwerk betont die dynamische Seite des Oberklasslers, das Fahrwerk mit der Luftfederung „adaptive air suspension“ eher die luxuriös-sanfte; unter der Regie der letzteren werden selbst 21-Zöller handzahm. Dafür, dass der A6 nicht zu zahm wird, sorgt auf Wunsch eine Dynamik-Allradlenkung. Sie bringt das Gegensatzpaar Wendigkeit und Stabilität unter einen Nenner. An Unterstützung fehlt es dabei nicht. Fast 40 Assistenzsysteme offeriert Audi, viele kommen direkt aus Oberklasse. Summa summarum: Business-Klasse der Spitzenklasse.
Technische Daten des Audi A6 Limousine: | ||
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PS-Anzahl: | min. 286 PS | max. 340 PS |
kW-Anzahl: | min. 210 kW | max. 250 kW |
Antriebsart: | 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 5,6 l/100km | max 6,8 l/100km |
CO2-Emission: | min. 146 g/km | max. 155 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (B, C und D Temp) (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 58.050 Euro | |
Stand der Daten: | 05.06.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Audi A6 Limousine Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Die Audi A6 Limousine tritt sportlich und selbstbewusst auf. Das Vertrauen speist sich einerseits aus den vielen technischen Zugaben, die aus der Oberklasse stammen. Andererseits verdient es sich der A6 mit seiner eigenen Leistung selbst – ob im Bereich der Innenausstattung, der Fahrdynamik oder des Fahrkomforts. Gut so, denn in der Business-Class zählt die Leistung, weniger die Herkunft. Eine Qualität, die auch S-Klasse- und BMW-7er-Kunden überzeugen könnte. Auf MeinAuto.de gleitet die Limousine ab 48.770 Euro von dannen, 19,8% respektive über 11.800 günstiger als gelistet.
5 von 5 Punkten
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