Audi A5 Sportback im Test (2017): vier Türen zum großen Coupé-Glück?
Der Sportback war in der ersten Generation die beliebteste Variante des an sich nicht gerade unbeliebten Audi A5. Wie es scheint, kam die Mischung aus der Sachlichkeit eines Kombis und dem Temperament eines Sportwagens besonders gut an. Anfang 2017 – knapp ein halbes Jahr nach dem zweitürige A5 Coupé – geht der viertürige Sportback nun in die zweite Runde. Ob er erneut das Zeug zum A5-Zugpferd hat, lesen Sie im Test.
Mehr Platz und noch mehr Qualität
Optisch scheint das viertürige Coupé wieder alle Anlagen für eine Vorreiterrolle mitzubringen. Wir jedenfalls haben den Eindruck: Die Proportionen des Sportpack stimmen noch besser als die des echten Coupés. Dieser Eindruck ist freilich subjektiv. Objektiv indessen sind die Änderungen in den Abmessungen. Wie beim Design kann man auch hier eher von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung als von einem bahnbrechenden Neuentwurf sprechen. Die Baulänge und der Radstand sind beide um ein paar Zentimeter gewachsen, der Überhang vorne wurde ein paar Zentimeter gekürzt. Der A5 Sportback misst jetzt 4,73 Meter in der Länge, 1,84 in der Breite und 1,39 in der Höhe. Der nunmehr 2,82 Meter weite Radstand sorgt dafür, dass das Platzangebot im viertürigen Coupé selbst im Fond kaum noch beschnitten wird. Das Kofferraumvolumen ist mit 480 bis 1.300 Liter fast gleich groß wie das des Sportback I – und identisch mit dem des großen Konkurrenten, des BMW 4er Gran Coupé (480 bis 1.300 Liter).
Wer aber in den vollen Genuss des neuen Interieurs kommen will, der muss sich ans Volant setzen. In puncto Qualität, Präzision, Komposition und Ergonomie haben sich die Ingolstädter im A5 Sportback wieder einmal selbst übertroffen. Da gibt es nichts zu raunzen, um es bayrisch zu sagen – da kann man bloß staunen. Zu Bestaunen gibt es unter anderem auch das volldigitale „virtual cockpit“, das auf einem knapp 30 Zentimeter weiten TFT-Bildschirm die klassischen Rundinstrumente durch verschiedenste Digitalinstrumente ersetzt. Einziger leichter Kritikpunkt. Es kostet 500 Euro extra, was beim Grundpreis jedoch kaum ins Gewicht fällt. Kurz zusammengefasst heißt das: Innen reißt einen der neue A5 Sportback vom Hocker.
Nur der V6 des S5 weckt große Emotionen
Die Motoren der zweiten Generation sind dazu hingegen kaum in der Lage sind – mit einer Ausnahme, dem Dreiliter-Kraftwerk des S5. In diesem V6 steckt Emotion, Leidenschaft und Kraft: kurzum all das, was man von einem Coupé-Motor erwartet. der 3.0 TFSI hat mit seinen 356 PS und 500 Nm leichtes Spiel mit den rund 1.700 Kilo des Viertürers. Kernig röhrend drückt er sie – natürlich mit Allradantrieb – in weniger als 5 Sekunden über die Hundertermarke. Auch darüber hinaus liefert der Kraftmeier Druck ohne Ende – bis er bei Tempo 250 von der Elektronik eingebremst wird. Perfekt unterstützt wird er dabei von der nagelneuen 8-Gang-Tiptronic, die ganz ohne die Ruckler eines herkömmlichen Doppelkupplunsgetriebes auskommt. Natürlich hat so viel Emotion ihren Preis, sowohl an der Tankstelle wie im Verkaufsraum. Laut Normprüfstand kommt der Dreiliter-Benziner auf einen Verbrauch von 7,3 Litern (bzw. 166g CO2); im Test knacken wir ohne Weiteres den 9er. Und der Preis? Da überspringt der S5 Sportback locker die 60.000-Euro-Grenze. Mit Vernunft hat der S5 wenig am Hut – zum Glück. Besser zur Grundidee des viertürigen Coupés passen aber die restlichen Motoren im Sortiment: Zwei Benziner in vier und drei Diesel in acht Konfigurationen.
Die sachliche Seite des A5 Sportback wird besonders von den Dieselmotoren betont, vor allem vom Vorzeigesparmodell, dem 2.0 TDI ultra. Der Zweiliterdiesel leistet – ebenso wie der normale 2.0 TDI – 190 PS und 400 Nm: er wird jedoch früher gezügelt. In der Spitze ist beim 2.0 TDI ultra bei 210 km/h Schluss, der 2.0 TDI kommt auf bis zu 235 km/h. Dafür hat die Sparvariante beim Verbrauch die Nase vorn: Im Normfall mit 4,1 (108g) statt 4,4 Litern (114g), im Testmittel mit rund fünfeinhalb zu ca. sechs Litern. Der ultra-Diesel kann wie der 2.0 TDI entweder an eine manuelle 6-Gangschaltung oder an die 7-Gang-Automatik geknüpft werden; Allradantrieb bieten die Ingolstädter für ihn aber keinen. Den zweiten A5-Diesel, den Dreiliter-V6-Motor mit 218 PS, gibt es sowohl mit wie ohne Allrad und mit Handschalt- oder Automatikgetriebe. Die brillante 8-Gang-Stronic koppelt Audi jedoch nur mit der 272 PS und 600 Nm starken Spitzenvariante des 3.0 TDI. Die konnten wir leider noch nicht testet. Die 0-100-Zeit von 5,3 Sekunden lässt aber die Hoffnung aufkeimen, dass noch in einem zweiten A5-Motor die Leidenschaft köchelt.
A5 Sportback II -noch dynamischer und autonomer
Damit soll die Leistung der beiden Benziner nicht geschmälert werden. Sowohl der 2.0 TFSI mit 190 PS wie der mit 252 PS sind exzellente Motoren, denen es wahrlich nicht an Kraft fehlt. Die Standardsprintzeiten von 7,2 bzw. 5,8 Sekunden belegen das. Aber der letzte Funke Emotion will bei ihnen eben nicht überspringen. Sie bewegen sich stets im vernünftigen Rahmen, auch was den Verbrauch betrifft (5,6 bzw. 5,9 Liter). Gerade diese Ausgewogenheit aber macht sie vielleicht zu den idealen Antrieben für das viertürige Coupé.
Diese zeichnet nämlich auch das Fahrverhalten des A5 Sportback II aus. Wie schon der Vorgänger überzeugt das Coupé zunächst mit einem souveränen Federungskomfort – und zwar nicht erst mit den 980 Euro teuren Adaptiv-Dämpfern. Neu ist indessen der zusätzliche Schuss Dynamik, der sich im geringeren Hang zum Untersteuern äußert. Wer mit dem neuen, fast 2 Zentner leichteren Sportback eine kurvenreiche Passstraße findet, der kann sich glücklich schätzen – zurücklehnen und genießen. Der Genuss wird dabei bereits ab Werk in fünf verschiedenen Fahrmodi gereicht. Dass der Ingolstädter im Stau bis Tempo 65 weitgehend selbst fahren und eigenständig Gefahren ausweichen kann (dank des Stau- und Ausweichassistenten, die Teil des rund 1.600 Euro teuren Assistenzpakets „Tour“ sind), finden wir trotzdem gut. Denn das ewige Stop-and-go ist keine Übung, aus der sich positive Emotionen ziehen ließen. Das kann also getrost die emotionslose Elektronik übernehmen.
Technische Daten des Audi A5 Sportback: | ||
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PS-Anzahl: | min. 190 PS | max. 354 PS |
kW-Anzahl: | min. 140 kW | max. 260 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell, DSG oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 7,3 l/100km |
CO2-Emission: | min. 106 g/km | max. 166 g/km |
Effizienzklasse: | min. C | max. A+ |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 37.800 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Audi A5 Sportback konfigurieren |
Fazit zum Audi A5 Sportback Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Audi A5 Sportback II macht alles noch eine Spur besser als der Vorgänger. Er fährt sich dynamischer, präsentiert sich innen noch edler respektive modernen – und ist in puncto Assistenz und Infotainment wieder topaktuell. Bei MeinAuto.de legt der A5 Sportback ab 31.926 Euro los, gut 17% bzw. fast 6.500 Euro günstiger als vom Hersteller empfohlen.
5 von 5 Punkten
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