Alfa Romeo Giulietta 2017: Facelift-Akt, die Zweite
Romeo e Giulia, Romeo und Julia – diese Paarung liefert Stoff für große Dramen. Aber auch die kleine Julia, die Giulietta, ist für das ein oder andere Zuverlässigkeits-Dramolett gut, wie die TÜV-Statistik offenbart. Bevor die nächste Generation der Schönen 2018 verzögert startet, haben die Turiner bei der Giulietta III noch einmal nachgebessert. Was die zweite Modellpflege der Kompaktlimousine bringt, lesen Sie in unserem Testbericht.
Facelift strafft die Nase und die Ausstattungslinien
Die 2010 lancierte dritte Generation von Alfas Kompaktklassen-Limousine stellt die Liebe des glühenden Giulietta-Verehrers gelegentlich auf die Probe. Ein launisches Start-Stopp-System, eine widerspenstige Heckklappe oder ein sprunghaftes Radio, die Stimmungsschwankungen der kompakten Schönheit haben mehrere Facetten. Aber was wäre die Leidenschaft ohne Höhen und Tiefen? Dennoch sollte die Grundstimmung zwischen Auto und Fahrer positiv sein. Damit das auch so ist, hat Alfa Romeo die Giulietta jetzt überarbeitet. Bei den optischen Retuschen orientieren sich die Turiner an der jüngst vorgestellten großen Schwester, der Alfa Romeo Giulia. Die Rundungen der kleinen Julia wurden – vor allem vorne – nachgeschärft. Hier gibt es eine frisch lackierte Schürze, einen anders verzierten Kühlergrill, Scheinwerfer mit dunklen Lidschatten; und ein nagelneues Markenlogo. Das andere Ende bleibt – abgesehen vom nun in Druckbuchstaben geschriebenen Namen – unverändert: Alles andere wäre bei diesem Heck auch ein Verbrechen gewesen. Und die Playmate-Maße? Die konnte die Giulietta halten: Bei einem Radstand von 2,63 Metern ist sie 4,35 Meter lang, 1,80 breit und 1,47 hoch.
Kurzum: Das Aussehen der Alfa Romeo Giulietta macht wieder Lust auf Mehr. Wir steigen deshalb ein, um herauszufinden, wie viel Lust der renovierte Innenraum tatsächlich bereitet. Hilfreich ist, dass Alfa bei den Ausstattungslinien aufgeräumt hat. Aus fünf werden drei namens „Giulietta“, „Super“ und „Veloce“. Das vereinfacht die Extras-Einkaufstour erheblich, genauso wie die vier Zusatzpakete „Komfort“, „Sicht“, „Business“ und „Veloce“ die Individualisierung erleichtern. Das Grundgerüst ist damit umrissen. Verändert haben die Turiner überdies die Ausgestaltung. Die Verkleidungen sind eine Nuance hochwertiger, die Sitzbezüge feiner; das Lenkrad ziert ein neues Silber-Logo. Die kühle Eleganz der Giulietta heben Alu-Optik-Einlagen hervor. Die wohl temperierte Atmosphäre liegt ab der „Super“-Ausstattung serienmäßig im Ressort der Klimaautomatik. Die edlen Leder-Alcantara-Halbschalensitze sind indessen der „Veloce“-Linie vorbehalten, die wiederum nur für den 240 PS starken Topmotor 1.8 TBI angeboten wird. Allen, die sich für einen anderen Motor entscheiden, sei zum Trost gesagt: Ideal schmiegen sich die Schalen nur bei einer Körpergröße unter 1,75 Meter an.
Giulietta 2017 mit Multimedia- und Motoren-Update
Obligatorisch bei einem Facelift ist heute natürlich auch ein Update fürs Multimedia-System. Im Standardmodell „Giulietta“ zieht die aufgefrischte Unterhaltungseinheit in Form des Infotainmentsytems „Uconnect 5“ Radio Live“ ein. Der Name ist Programm. Bedient wird das System über den 5-Zoll-Touchscreen, die Bedienknöpfe oder die Sprachsteuerung. Unterhalten wird über das FM/AM-Radio, den CD/MP3-Player, das Bluetooth-Audiostreaming; oder über ein am USB-Steckplatz angeschlossenes externes . Neu sind die Social-Media- und Konnektivitäts-Apps „Uconnect Live Entertainment“ und „Uconnect Live Social-Media“ (Facebook, Twitter, …). Für 1.650 Euro extra packt Alfa ein größeres Display, ein Digitalradio, zwei zusätzliche Lautsprecher – und ein 3D-Navisystem drauf.
Das konnte uns im Test jedoch nicht restlos überzeugen. Die langsame Reaktionszeit macht die Bedienung mitunter mühsam. Das Platzangebot der Giulietta überzeugt hingegen immer noch. Da die kleine Julia in dieser Hinsicht aber schon bisher eine Große war, kommt das nicht überraschend. Sowohl der Fahrer- und Beifahrer wie die Gäste auf der Rückbank dürfen großzügige Platzverhältnisse genießen. Beim Stauraumvolumen hätte der schöne Alfa allerdings durchaus noch Luft nach oben. Dass der 350 bis 1.045 Liter große Kofferraum im Zuge der Modellpflege wächst, konnte man aber nicht erwarten. So muss sich die Giulietta weiter hinter der Konkurrenz anstellen: Etwa hinter einem Opel Astra, der 370 bis 1.235 Liter einpackt; oder dem fünftürigen Mazda 3, der 364 bis 1.263 Liter transportiert.
Aufgefrischter Basisdiese mit Automatik
Zum Schluss wagen wir noch einen Blick unter das schicke Häubchen der Giulietta, sprich in den Motorraum. Hier gibt es einen aufgefrischten Diesel zu bestaunen, namentlich den Basis-Selbstzünder 1.6 JTDm 16 V. Der turbogeladene Vierzylinder treibt die kleine Julia jetzt mit 120 statt 105 PS an. Das maximale Drehmoment liegt weiter bei strammen 320 Nm. Mit dieser Leistung spurtet die knapp 1,4 Tonnen schwere Limousine in 10 Sekunden von 0 auf 100; und im vollen Galopp auf 195 km/h. Das ist gut eine Sekunde bzw. zehn Stundenkilometer flotter als bisher. Der Verbrauch ist mit 3,9 Litern nach NEFZ sogar um 0,1 Liter gesunken (103g CO2). Diesen netten Leistungssprung und den kleinen Verbrauchsvorteil offeriert der Alfa auch, wenn der Basisdiesel mit der 6-Gang-Automatik gekoppelt wird – eine Option, die mit der Modellpflege neu hinzugekommen ist. Der Preis beträgt 2.100 Euro, die Schaltwippen sind ab der „Super“-Ausstattung inklusive.
Die restlichen Antriebe der Giulietta hat Alfa im Zuge des Facelifts nicht angetastet. Bei den Benzinern überspannt die Leistung ein Spektrum von 120 bis 240 PS, wobei nur der Topmotor mit einem Turbo aufgeladen wird. Bei den Selbstzündern gesellt sich zum 1.6 JTDm noch der 2.0 JTDm mit 150 oder 175 PS. Die Abstimmung des kompakten Alfa liegt weiter auf der sportlich-straffen Seite. Besonders viel Spaß hat man mit der Giulietta im „dynamic“-Modus des serienmäßigen „D.N.A“-Fahrdynamiksystems. Die mittlerweile bei manchen Herstellern ausufernde Fahrassistenten-Flut bleibt einem beim Alfa dabei erspart. Das wichtigste Sicherheits-Equipment ist aber selbstredend ab Werk an Bord: Vom Bremsassistenten über die Berganfahrhilfe bis hin zum elektronischen Sperrdifferential.
Technische Daten des Alfa Romeo Giulietta: | ||
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PS-Anzahl: | min. 120 PS | max. 240 PS |
kW-Anzahl: | min. 88 kW | max. 177 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder DSG | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,9 l/100km | max 6,8 l/100km |
CO2-Emission: | min. 103 g/km | max. 157 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 21.500 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Alfa Romeo Giulietta konfigurieren |
Fazit zum Alfa Romeo Giulietta Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Die Alfa Romeo Giulietta wurde durch das Facelift noch hübscher und kommunikativer. Die neue Paarung von Basisdiesel und Automatik weiß ebenfalls zu gefallen. Alfisti dürften der Giulietta ihre Gelegentlichen Marotten so noch leichter verzeihen. Bei MeinAuto.de legt die aufgefrischte kleine Julia mit einem Preis von 17.030 Euro los – das liegt 24% oder umgerechnet fast 5.200 Euro unter dem Listenpreis.
4 von 5 Punkten
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