Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM 16V Test: der Widerspenstigen Zähmung?
Mit jährlich rund 2.500 verkauften Exemplaren erfreut sich Alfa Romeos Giulietta einer vergleichsweise kleinen Fangemeinde. Die liebt sie dafür so innig wie Romeo einst seine Julia geliebt hat. Ob die Ende 2013 aufgefrischte dritte Generation dieser Liebe wert ist – und ob sich der kompakte Alfa eine größere Anhängerschar verdient hätte, untersucht unser Test mit dem 150 PS starken 2.0 JTDM 16V.
Frischer Dieselbrenner mit 150 PS
Dem mittleren der drei Dieselaggregate soll auch der erste Auftritt gebühren. Weshalb? Nun, weil in neun von zehn Giuliettas ein Dieselherz pocht, wobei gerade der mittlere Selbstzünder besonders beliebt ist. Seit August 2013 liefert Alfa den Zweiliter-Vierzylinderturbo dabei in einer verbesserten Version aus. Der 2.0 JTDM 16V leistet jetzt 150 anstatt 140 PS und wuchtet im Overboost-Modus 380 anstatt 350 Newtonmetern auf die Welle. Der Overboost ist es auch, der dem laufruhigen Common-Rail-Einspritzer den Biss verleiht, den man von einer Giulietta erwartet. Denn in der Basiskonfiguration mit 320 Nm Spitzendrehmoment fährt sich der kompakte Alfa zwar flott, aber nicht wirklich lebendig. Bewegt man den in der Mittelkonsole positionierten Fahrdynamikschalter allerdings von der n auf d-Stellung, dann wacht der Turbodiesel auf: Er spricht schneller an, dreht gieriger hoch – und stürmt schlicht flotter voran. Den Hunderter etwa knackt die Giulietta dann in 8,8 Sekunden, den Vortriebsgipfel erreicht sie bei Tempo 210.
Portioniert wird die Leistung des 2.0 JTDM 16V über ein fein abgestimmtes, knackig zu schaltendes 6-Ganggetriebe. Wen es hingegen nach einer Automatik gelüstet, der muss zum 2.950 Euro teureren Topdiesel greifen, der Anfang des Jahres ebenfalls überarbeitet wurde und jetzt 175 PS leistet. Erstaunlicherweise ist dessen Leistungsplus im Alltag aber kaum zu spüren, dafür fällt der kräftigere Selbstzünder mit lauteren Motorengeräuschen negativ auf. Beim Verbrauch hingegen nehmen sich die beiden nichts, in der Praxis kommen sie mit rund 7 Litern über die Runden; nominell verbraucht der 150 PS starke 2.0 JTDM 4,2 Liter bzw. 110 g CO2/km.
Fahrverhalten: sanft, dynamisch und sicher
Im Sinne eines realistischen Verbrauchs haben wir im Test die Stellung des Fahrdynamik-Schalters meist auf der “Natural”-Position belassen. So ist die Giulietta ganz auf ein komfortables Fortkommen und einen minimalen Spritverbrauch ausgelegt, ideal für die Stadt und die Autobahn. Bewegt man sich aber auf kurvigen Landstraßen fort, ist die “Dynamic”-Position die erste Wahl: denn mit ihr ändert sich nicht nur das Ansprechverhalten des Zweiliter-Diesels, sondern auch das der Lenkung und der elektronischen Kontrollsysteme. Kurz gesagt, das Julchen wird temperamentvoller, impulsiver und tauscht das synthetische gegen ein direktes Lenkgefühl ein. Dass die Schöne auf kurze Schläge dann etwas zickig reagiert, wollen wir ihr ohne Weiteres verzeihen, auch deshalb, weil sie mit ihren kräftigen Bremsen übereifrige Tempoauswüchse rasch und sicher einbremst. Aus Tempo 100 etwa steht die Giulietta schon nach 36 Metern still. Bei schwierigen Straßenverhältnissen empfiehlt sich sicherheitshalber außerdem der dritte Fahrdynamik-Modus “All Weather”, der die aktiven Sicherheitssysteme in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
Innenraum: viel Platz und große Rätsel
Was fehlt der Giulietta nun noch zur Diva? Richtig, das Widerspenstige und Ungezähmte – und selbstredend kann die kompakte italienische Schönheit auch damit dienen. Als besonders widerspenstig erweist sich dabei die Bedienung, vor allem die des Multimedia-Systems. Dessen Funktionsweise lässt sich auch mit Hilfe der Bedienungsanleitung kaum erschließen und bleibt so geheimnisvoll und rätselhaft. Auch die Sitzposition widersetzt sich vehement allen Anpassungsversuchen: wer nicht ab Werk mit langen Armen und kurzen Beinen ausgestattet ist, der muss mit der fehlenden Oberschenkelauflage leben. Liebe tut manchmal eben weh.
Andererseits aber bereitet sie auch viele schöne Momente, etwa wenn man das hochwertige und stilsicherer Interieur genießt oder das großzügige Platzangebot auskostet, das lediglich im Fond mehr Kopffreiheit vertragen könnte. Auch mit dem Heck der neuen Giulietta werden die Alfisti viel Freude haben, ist die mögliche Zuladung doch auf 430 kg angestiegen. Mit 350 bis 1.045 Litern Fassungsvermögen bietet der Kofferraum zudem viel Stauraum. Der Citroen DS4 schafft mit 385 bis 1.021 Litern auch nicht mehr, so wie der Renault Megan mit 377 bis 1.024 Litern.
Fazit: Auch nach der Modellpflege ist die Alfa Romeo Giulietta eine besonders gepflegte und stilvolle Erscheinung. Und mit dem überarbeiteten Diesel besitzt sie nun auch einen Antrieb, der ihrem Temperament entspricht. Über den ein oder anderen divenhaften Spleen wie das undurchsichtige Infotainment-System werden die meisten Alt- wie Jungverliebte einfach hinwegsehen können, auch angesichts des Preises. Bei MeinAuto.de gibt es die 150 PS starke Giulietta 2.0 JTDM 16V bspw. bereits ab 22.637 Euro, 4.800 Euro bzw. rund 18% günstiger als gelistet. In der Basisversion beginnt der kompakte Alfa bei 16.586 Euro. (nau)
Neuwagen aus dem Internet sind dabei eine lukrative Alternative zum Kauf von EU-Neuwagen. Durch hohe Rabatte sinken die Preise, und das nicht nur bei der Giulietta, sondern auch bei anderen Modellen, etwa dem Renault Megane ab 16.288 Euro, dem Citroen DS4 ab 18.482 Euro; oder dem VW Beetle ab 18.842 Euro und maximal 29% Rabatt.
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