Abspecken bei der Kfz-Versicherung: Spartipps für Autofahrer
Die Beiträge zur Kfz-Versicherung machen einen Großteil der Auto-Fixkosten aus. Das ist Grund genug, um regelmäßig zu prüfen, wie sich die Kosten senken lassen. Im ersten Schritt sollten Autofahrer ihre Police sowie die letzte Beitragsrechnung rechtzeitig vor dem Ende der Versicherungslaufzeit hervorkramen.
Im nächsten Schritt sollten Sie überprüfen, ob der gewählte Versicherungsumfang noch auf dem aktuellen Stand ist. Wer fährt mit dem Auto? Wie viele Kilometer ist der Wagen im Jahr unterwegs? Muss es für den zehn Jahre alten Kleinwagen noch die Vollkaskoversicherung sein oder reicht eine Kfz-Haftpflicht? Oft können allein durch die Anpassung dieser Parameter rund 50 Prozent der bisherigen Versicherungskosten eingespart werden.
Ein Dreh an der SB-Schraube lässt den Versicherungsbeitrag schrumpfen
Wer seine Prämie weiter drücken möchte, kann an der SB-Schraube drehen. SB steht für die optionale Selbstbeteiligung und bezeichnet die Summe, die der Versicherte bei einem Schaden aus eigener Tasche bezahlt. Je höher die vereinbarte Selbstbeteiligung gewählt ist, desto weniger muss die Versicherung im Schadensfall zuschießen. Das geminderte Versicherungsrisiko honoriert die Assekuranz mit niedrigeren Beitragssätzen.
Wenn diese Punkte geklärt sind, kann die Suche nach alternativen Autoversicherungen starten. Viele Gesellschaften gewähren zahlreiche Rabatte. Sie können etwa von einem Garagenrabatt, dem Familienbonus oder einem Mindestalter von Fahrer und Halter (die Untergrenzen liegen im Schnitt zwischen 23 und 25 Jahren) profitieren. Auch wer verbeamtet oder im öffentlichen Dienst beschäftigt ist, kann dies kostensenkend angeben. Einige Gesellschaften gewähren sogar Rabatte für Bahn-Card-Besitzer.
Spartipp mit Tücken: Die Rabattübertragung
Gute Familienbande führen ebenfalls zu günstigen Versicherungsbeiträgen. Von nahen Verwandten können deren Schadenfreiheitsrabatte übernommen werden. Die Rabattgutschrift hat aber einige Tücken. So verliert der „Geber“ alle Vergünstigungen. Daher lohnt sich dieser Weg nur, wenn beispielsweise Oma oder Opa ihren Wagen endgültig abmelden möchten und einem Kind oder Enkel eine Freude mit ihren Schadenfreiheitsrabatten machen wollen. Außerdem kann der „Beschenkte“ nur so viele schadenfreie Jahre gutgeschrieben bekommen, wie er seit bestandener Führerscheinprüfung theoretisch selbst hätte erreichen können. Somit ist eine Rabattübertragung nur bei Personen sinnvoll, die ihren Führerschein bereits einige Jahre in der Tasche haben.
Vor allem Fahranfänger können Sparpotenziale ausschöpfen
Die meisten Kniffe können junge Fahrer anwenden, um die Versicherungskosten für den ersten eigenen Wagen auf ein erträgliches Maß zu senken. Bereits beim Autokauf kann das richtige Modell ein echter „Prämiensparer“ sein. Die Autoversicherer teilen die einzelnen Fahrzeugmodelle jedes Jahr in Typklassen ein – je nach der aktuell ermittelten Schadensbilanz. Wer sich schlaumacht und einen Wagen mit einer risikoarmen Typklassifizierung anschafft, hat bereits beim Kauf den Grundstein für eine niedrige Kfz-Versicherungsprämie gelegt.
Wer zudem das Auto erst frühestens drei Jahre nach dem Führerscheinerwerb auf sich zulässt, wird bei den meisten Versicherungen nicht mehr als blutiger Anfänger behandelt, sondern erhält gleich eine (kosten)günstigere Einstufung. Nachweisbare Fahrsicherheitstrainings und das begleitete Fahren ab 17 Jahren stimmen viele Versicherer ebenfalls milde und verbessern die Einstufung.
Auch der Beginn mit kleinen und damit in der Versicherung billigen Fahrzeugen wie einem Motorroller zahlt sich aus, wenn Sie später aufs Auto umsteigen. Denn die mit dem Roller erlangten Schadenfreiheitsrabatte bei der Haftpflicht oder Vollkasko übertragen die meisten Autoversicherer ohne Probleme.
Zweitwagenversicherung oder Familienrabatt reduzieren Versicherungskosten
Wer gleich mit 18 Jahren im eigenen Flitzer unterwegs sein will, kann seine Eltern oder älteren Geschwister fragen, ob sie das Auto auf ihren Namen als Zweitfahrzeug bei der Versicherung anmelden. So werden die „Strafklassen“ für Fahranfänger umgangen. Einige Autoversicherungen bieten eine noch einfachere Lösung an: die Familienversicherung. Sind mehrere Fahrzeuge einer Familie bei ein und derselben Versicherung angemeldet, sind besonders günstige Konditionen drin. Die Strafaufschläge für Fahranfänger entfallen dann meist.
Trotz aller Rabatt-Tricks sind die Preisunterschiede unter den Kfz-Versicherungen groß. Daher lohnt sich in jedem Fall ein Online-Vergleich der Versicherungsangebote am Markt. Damit finden Sie schnell und bequem passende Policen zu fairen Beiträgen – und können durch einen Neuabschluss oder bei einem Wechsel zu einem günstigeren Anbieter Ihren Geldbeutel stark entlasten.
Sascha Rhode