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Welche Kontrollen und Inspektionen braucht Ihr Auto?

Wenn Sie Ihren Pkw in Deutschland gemeldet haben, unterliegt Ihr Wagen einer Inspektionspflicht. Sie sind selbst dafür verantwortlich Ihr Auto den zuständigen Prüfstellen regelmäßig vorzuführen, um dieses auf Sicherheit, Funktionstüchtigkeit und Umweltverträglichkeit prüfen zu lassen. Neben den vorgeschriebenen Kontrollen durch offizielle Werkstätten ist auf Deutschlands Straßen mit – häufig stichprobenartigen – Überprüfungen von Auto und Fahrer durch die Polizei zu rechnen.

Hier erfahren Sie alles die Kontrollen, die Ihr Fahrzeug über sich ergehen lassen muss:

  1. Welche Kfz-Inspektionen sind gesetzlich vorgeschrieben?
  2. HU-Prüfstellen in Deutschland
  3. Missachtung der gesetzlichen Vorschriften – was passiert?
  4. Freiwillige, empfohlene und notwendige Inspektionen in Werkstätten
  5. Regelkontrollen durch den Fahrer
  6. Polizeikontrollen – was muss ich dabei haben?

Welche Kfz-Inspektionen sind gesetzlich vorgeschrieben?

technik_kontrolle_werkstatt_autoRechtlich sind Sie als Autohalter in Deutschland dazu verpflichtet, an der sogenannten Hauptuntersuchung, kurz HU, teilzunehmen. Hierbei handelt es sich um eine gesetzlich vorgeschriebene periodische technische Überprüfung Ihres Kfz. Falls Sie einen Anhänger besitzen, unterliegt auch dieser einer Prüfpflicht. Die HU ist für Sie als Autofahrer kostenpflichtig. Seit 2010 ist die sogenannte Abgasuntersuchung (AU) in die Hauptuntersuchung von Autos integriert. Bei gasbetriebenen Kfz gehört die wiederkehrende Gasprüfung (GWP – Global warming potential) zu den Pflicht-Inspektionen.

HU-Prüfstellen in Deutschland

Bereits seit dem 1. Dezember 1951 tragen staatlich anerkannte technische Prüforganisationen die Verantwortung dafür, Fahrzeuge mit Sicherheitsmängeln vom Straßenverkehr auszuschließen. Zu den offiziellen Kontrolleuren gehören beispielsweise die Vereine:

  • TÜV Süd
  • TÜV Nord
  • TÜV Rheinland
  • TÜV Hanse
  • DEKRA

Weil die TÜVs, das heißt die Technischen Überwachungsvereine, in der Vergangenheit ein Monopol für dieses Aufgabe besessen haben, ist die Hauptuntersuchung heute im Volksmund unter der Bezeichnung „TÜV“ bekannt. Für den Ablauf und den Umfang der HU gibt es eine spezifische Anordnung, auch bekannt als „Richtlinie über die Durchführung der Hauptuntersuchungen und die Beurteilung der dabei festgestellten Mängel an Fahrzeugen“. Bei der Überprüfung der Wagen berücksichtigen die Prüforganisationen die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung (StVZO). Für Freunde von Autotuning stellt der TÜV nicht selten eine erhebliche Hürde dar.

TÜV und Dekra sind neben Kfz-Zulassungsstellen und Bürgerämtern übrigens die richtige Anlaufstelle, wenn Sie eine Umweltplakette bzw. Feinstaubplakette benötigen. In vielen Innenstädten sind zur Reduzierung der Feinstaub- und CO2-Belastung nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette gestattet. Ihr Fahrzeugschein gibt Auskunft darüber, zu welcher Schadstoffgruppe Ihr Wagen gehört.

HU-Plakette und andere Nachweise

Nur wenn Ihr Fahrzeug die vorgegebenen technischen Maßstäbe der HU erfüllt, erhalten Sie einen entsprechenden schriftlichen Nachweis sowie einen Stempel in Ihren Fahrzeugschein. Damit für die Polizei leicht ersichtlich ist, ob Sie eine Betriebserlaubnis für Ihr Fahrzeug besitzen, wird zusätzlich eine Prüfplakette auf dem hinteren Kfz-Kennzeichen angebracht. Sie zeigt an, wie lange die HU gültig bzw. wann der nächste Check erforderlich ist. Die Farbe des Stickers sowie die darauf aufgedruckte Zahl geben Auskunft über das Jahr, in dem die Zulassung verfällt. Auf „12 Uhr“ des Plaketten-Aufklebers lässt sich zusätzlich der exakte Monat ablesen. Die Prüforganisationen wechseln die Farbe der Plakette jährlich, allerdings wiederholt sich das Farbschema im sechsjährigen Rhythmus.

Häufigkeit der Haupt-Untersuchungen

Das erste Untersuchungsintervall für Neuwagen nach der Erstzulassung beträgt 36 Monate. Anschließend ist der „TÜV“ jeweils nach 24 Monaten erforderlich. Dieselben Regelungen gelten für Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 750 Kilogramm. Bei Anhängern mit höherem Gewicht (bis zu 3,5 Tonnen) sowie Motorrädern und Leichtkrafträdern ist unabhängig von der erstmaligen Zulassung eine Frequenz von einem Jahr vorgeschrieben.

Missachtung der gesetzlichen Vorschriften – was passiert?

polizei_kontrolle_autoDie Kulanzzeit für das Vorführen des Fahrzeugs bei einer HU-Prüfstelle beträgt zwei Monate nach dem offiziellen Verfall der Prüfplakette. Wenn Sie den Termin für die technische Überprüfung Ihres Autos nicht einhalten, fallen nach Ablauf der „Gnadenfrist“ eine erweiterte Kontrolle und erhöhte Gebühren an. Die Kosten für die zusätzlichen Checks belaufen sich auf 20 Prozent des ohnehin für die Inspektion zu zahlenden Preises. Bei einer Überschreitung der Frist von mehr als vier Monaten, zahlen Sie darüber hinaus eine Mahngebühr von 25 Euro. Ab acht Monaten werden 60 Euro fällig. Außerdem erhalten Sie einen Punkt in Flensburg.

Neben den beschriebenen Strafen gibt es einen weiteren wichtigen Grund, auf das Einhalten der HU-Termine zu achten. Sind Sie ohne gültige Plakette an einem Unfall beteiligt, ist es möglich, dass Ihre Versicherung die Kosten für entstehende Schäden unabhängig von der Unfallursache nicht übernimmt.

Freiwillige, empfohlene und notwendige Inspektionen in Werkstätten

Zusätzlich zur HU ist es sinnvoll, Pkws in regelmäßigen Abständen zu Inspektionen in einer autorisierten Kfz-Werkstatt vorzuführen. Inspektionen dienen nicht nur Ihrer eigenen Sicherheit, sondern sind beim Kauf eines Neuwagens auch Voraussetzung dafür, dass die Garantieleistungen des Fahrzeugherstellers bestehen bleiben. Der Hersteller schreibt bestimmte Inspektionsintervalle und den Umfang der Kontrollen für den Zeitraum der Garantie vor. In der Regel können sowohl Vertragswerkstätten für die Automarke Ihres Wagens als auch freie Werkstätten die Überprüfungen durchführen.

Die Inspektionen dienen in erster Linie dem Zweck, Schäden am Fahrzeug vorzubeugen und zur Werterhaltung beizutragen. Neben Werkstattbesuchen in Abhängigkeit von Alter oder Laufleistung Ihres Pkws sind freiwillige Wartungen Ihres Autos insbesondere vor längeren Urlaubsreisen empfehlenswert. Beispielsweise können Mechaniker auf Wunsch die Sicherheitssysteme und Assistenzsysteme, das Autolicht, die Autoreifen oder auch die Airbags und deren Funktion auf Mängel prüfen. Die Vorgaben zu Umfang und Häufigkeit von vorgeschriebenen Inspektionen finden Sie meist in den Garantiebestimmungen Ihres Herstellers.

Kosten für Inspektionen

motor_technik_ol_nachfullenFür Inspektionen gibt es keine Einheitspreise. Zumeist bieten freie Kfz-Werkstätten diese Dienstleistung günstiger an als Vertragswerkstätten. Letztere entpuppen sich unter Umständen als die bessere Adresse, wenn für eine Instandsetzung Ihres Fahrzeugs Originalersatzteile oder Spezialwerkzeuge erforderlich sind. Zumeist schwankt der Basispreis für die Arbeitsleistung der Mechaniker zwischen etwa 100 bis 150 Euro. In einigen Fällen finden Sie auch günstigere Angebote. Es lohnt sich deshalb die Anbieter von Inspektionen zu vergleichen. Stellen die Werkstätten Mängel am Wagen fest oder wechseln Sie z. B. das Motoröl, trägt der Autohalter in der Regel zusätzlich die Kosten für das erforderliche Reparaturmaterial bzw. die eingesetzten Produkte.

Regelkontrollen durch den Fahrer

Wie Sie einen weiteren Beitrag zur Funktionstüchtigkeit Ihres Autos sowie zu Ihrem persönlichen Schutz und der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer leisten können, lesen Sie in unserem Ratgeber über Regelkontrollen durch den Fahrer. Als Fahrer sind Sie verpflichtet, dafür zu Sorgen, dass Ihr Fahrzeug bei jeder Fahrt Verkehrstüchtig ist. Durch regelmäßige Kontrollen sorgen Sie als für Ihre Sicherheit. Außerdem beugen Sie Verschleiß vor, wenn man das Auto pflegt und Dinge, wie das Motoröl, regelmäßig nachfüllt und wechselt.

Polizeikontrollen – was muss ich dabei haben?

Falls Sie in eine von Polizisten durchgeführte, sogenannte „Personen- und Fahrzeugkontrolle“ geraten, fordern die Beamten in der Regel die Vorlage Ihres Führerscheins und der Fahrzeugpapiere.

Nach § 36 Abs. 5 der Straßenverkehrsordnung ist es der Polizei in Deutschland jederzeit, an jedem Ort und unabhängig von Ereignissen gestattet, Verkehrskontrollen durchzuführen. Bei der Personenkontrolle prüfen die Polizisten in erster Linie, ob Sie fahrberechtigt und fahrtüchtig sind, d. h. nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen oder starke Krankheits- bzw. Übermüdungsanzeichen zeigen. Drogen- und Alkoholtests setzen die Polizeibeamten häufig dann ein, wenn sie Verdachtsanzeichen auf Alkoholkonsum bzw. Drogenkonsum feststellen. Hierzu gehören z. B. erweiterte Pupillen, auffällige Fahrweisen oder Artikulationsprobleme.

Im Rahmen der Fahrzeugkontrolle steht die volle Funktionstüchtigkeit des Autos im Vordergrund. Auf der Checkliste stehen in vielen Fällen:

  • die Verwendung von Winterreifen bei kalter Witterung,
  • das Einhalten der Mindestprofiltiefe für die Pneus,
  • die Funktionstüchtigkeit der Autolampen
  • die ordnungsgemäße Ausstattung des Fahrzeugs mit Warndreieck, Warnwesten, Verbandskasten und Feuerlöscher

Hier finden Sie weitere Informationen zu verschiedensten Themen rund um Ihre Sicherheit im Auto:

  1. Ablenkungen beim Autofahren gefährden Ihre Sicherheit
  2. Richtige Ladungssicherung: Wichtig für Ihre Sicherheit
  3. ADAC, ACE, AvD uvm. - Was bringt uns eine Mitgliedschaft?
  4. Welche Kontrollen und Inspektionen braucht Ihr Auto?
  5. Autoreifen: Ihr Kontakt zur Straße
  6. Fahrerassistenzsysteme – Welche gibt es und was können sie?
  7. Autolicht: Sicherheit nicht nur für Sie
  8. Sicherheit für Kinder beim Autofahren
  9. NCAP Crashtest: Wie sicher ist Ihr Auto?
Bildquellen: ©industrieblick-fotolia.com, ©Karin & Uwe Annas-fotolia.com, ©Gerhard Seybert-fotolia.com

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