Regelkontrollen durch den Fahrer für mehr Sicherheit im Auto
Bevor ein Fahrer mit seinem Fahrzeug losfährt, müssen einige Dinge kontrolliert werden. Vor allem muss überprüft werden, ob das Fahrzeug Verkehrssicher ist. In regelmäßigen Abständen sollten zudem weitere Details kontrolliert werden.
Zusammen mit der Kampagne „Reifenqualität – Ich fahr auf Nummer sicher!“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) und seiner Partner zeigen wir Ihnen, wie jeder Autofahrer aktiv zu seiner eigenen Sicherheit beitragen kann.
Das sind die Dinge, die Sie regelmäßig kontrollieren müssen:
- Den Füllstand des Kühlwassers kontrollieren
- Kontrolle des Motorölstands und ein eventuelles Auffüllen
- Scheibenwaschmittel auffüllen
- Kontrolle von Bremsflüssigkeit und Batterie
- Reifenkontrolle
- Kontrolle der gesamten Beleuchtung
Das sind die wichtigsten Regelkontrollen
Auch öffentliche und bekannte Stellen wieder ADAC sprich sich für regelmäßige Kontrollen aus. Es ist sehr wichtig, dass jedes Fahrzeug die größtmögliche Sicherheit aufweist und hierfür sind Regelkontrollen in bestimmten Abständen unerlässlich. Nur so kann gewährleistet werden, dass das Auto fahrtüchtig und frei von Fehlern ist.
Wer ist für die Fahrtüchtigkeit verantwortlich?
Verantwortlich für die Verkehrstüchtigkeit eines Autos ist der Fahrzeughalter bzw. der Fahrer selbst. Vor einer Fahrt muss somit stets kontrolliert werden, ob alles funktioniert. Gerade bei den heutigen, modernen Autos ist dies jedoch gar nicht mehr so einfach. Deswegen müssen zusätzlich regelmäßige Inspektionen durch die Werkstatt erfolgen. Diese Inspektionen sind auch wichtig im Rahmen der Scheckheftpflege. Nicht zu verwechseln sind diese Kontrollen mit der Überprüfung durch den TÜV. Lässt man das Auto jedoch nicht regelmäßig inspizieren, so werden irgendwann Probleme auftreten, durch die man eventuell sogar kein TÜV-Siegel mehr erhält.
Was muss kontrolliert werden?
Einer regelmäßigen Kontrolle sollte auch das komplette Auto hin und wieder unterzogen werden. Hierbei sollte nicht nur auf Roststellen und Kratzer geachtet werden, sondern auch auf folgende Dinge:
Regelmäßige Reifenkontrolle
Die richtigen Sommerreifen, Allwetterreifen oder Winterpneus sind wesentlich, um sicher von A nach B zu kommen. Doch auch der beste Reifen hilft nicht mehr, wenn er verschlissen, alt oder beschädigt ist. Daher ist es wichtig, die Reifen regelmäßig zu checken. Auch für Laien sind viele Punkte dabei schnell und einfach zu überprüfen.
Zwar sind einige Schäden für den Laien nicht auf Anhieb erkennbar, weswegen auch ein Fachmann in regelmäßigen Abständen einen Blick auf die Reifen werfen sollte. Doch auch der Autofahrer selber kann einige Punkte selbst prüfen. Eine kurze Checkliste kann helfen, Probleme und defekte Reifen schnell und einfach zu erkennen. Denn wer seine Reifen nur beim obligatorischen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und wieder zurück überprüft, der riskiert Pannen oder im schlimmsten Fall schwere Unfälle.
Den Reifendruck überprüfen
Im Tankdeckel, am Türholm oder in der Betriebsanleitung des Autos gibt jeder Reifenhersteller den Reifendruck an, den das Auto idealer Weise haben sollte. Es lohnt sich aber, diesen empfohlenen Druck um etwa 0,2 bar zu überschreiten. Denn so kann der Kraftstoffverbrauch gesenkt und der Rollwiderstand vermindert werden, wodurch sich mitunter bares Geld sparen lässt.
Der Reifendruck kann an jeder Tankstelle einfach kontrolliert und bei Bedarf angepasst werden. Dabei ist eine Überprüfung des Drucks alle zwei Tankstopps oder etwa alle vier Wochen empfehlenswert. So zeigt sich auch schnell, ob der Reifen beschädigt ist, denn sollte sich zwischen zwei Kontrollen der Druck stark verringert haben, sollte der Reifen beim Fachmann überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Beulen, Risse und Nägel im Reifen
Auch auf Nägel, Risse und Beulen sollte der Reifen etwa bei jedem zweiten Tankstopp überprüft werden. Denn besonders Beulen können gegebenenfalls gefährlich werden, wenn der Reifen während der Fahrt platzt. Sollten Risse, Nägel oder Beulen sichtbar sein, muss der Wagen auf jeden Fall in die Werkstatt, um das Rad austauschen zu lassen!
Mindestens 1,6 Millimeter, besser 3 Millimeter
In der EU – und damit auch in Deutschland – ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Wenn dieser Wert unterschritten wird, kann es bei einer Kontrolle also teuer werden. Experten empfehlen allerdings eine höhere Profiltiefe. So sollten Sommerreifen eine Profiltiefe von 3 Millimetern, Winterreifen sogar von 4 Millimetern haben. Diese Profiltiefe vermindert im Sommer die Gefahr von Aquaplaning und bewirkt im Winter, dass die Griffkante des Reifens durch die Lamellen vergrößert wird und so eine bessere Bodenhaftung des Reifens auf der Straße gewährleistet ist.
Profiltiefenmesser gibt es in vielen Läden – Baumärkte, Auto-Zubehörläden und so weiter – sowie im Internet zu kaufen, doch zumindest bei Sommerreifen lässt sich die Profiltiefe auch mit einem Ein-Euro-Stück feststellen. Denn der goldene Rand des Euro-Stücks ist genau 3 Millimeter breit, sodass er für die passende Profiltiefe ganz im Reifenprofil verschwinden muss.
Auf das Reifenalter achten
Bordsteine und scharfe Kanten sind für Reifen mitunter gefährlich. Besonders alte Reifen sind für Beschädigungen anfällig. Deshalb sollten Reifen nach spätestens 10 Jahren ausgetauscht und ab etwa 6 Jahren einmal im Monat vom Fachmann auf Schäden untersucht werden. Das genaue Reifenalter lässt sich durch einen Blick auf den Reifen bestimmen, denn die Hersteller sind dazu verpflichtet, auf jedem Reifen die DOT-Nummer zu platzieren. Die DOT-Nummer – das steht für „Department of Transportation“ – ist eine vierstellige Zahl, die mit den ersten zwei Ziffern die Kalenderwoche, in der der Reifen hergestellt wurde, und mit den letzten zwei Ziffern das Herstellungsjahr angibt. Ein Reifen mit der DOT-Nummer 5116 ist also in der 51. Kalenderwoche des Jahres 2016 hergestellt worden.
Auch das Reserverad überprüfen
Das Reserverad im Kofferraum wird bei der Reifenkontrolle meist vergessen, dabei ist es hier genauso wichtig, dass es in einem einwandfreien Zustand ist, wie bei den montierten Reifen. Denn das Reserverad ersetzt im Ernstfall einen dieser Reifen und wenn es alt und das Gummi spröde ist, ist es wenig hilfreich oder sogar gefährlich.
Ölwechsel beugt Verschleiß vor
Auch das Motoröl übernimmt eine sehr wichtige Aufgabe bei jedem Fahrzeug. Durch das Öl werden die beweglichen Teile geschmiert und die Reibung reduziert sich. Bei einem zu geringen Ölstand reibt das Metall auf anderen Metallteilen, so kann dies schon nach kürzester Zeit sehr schwere Schäden verursachen.
Bremsprobleme durch alte Bremsflüssigkeit
Die Bremsflüssigkeit muss ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden, da es ansonsten zu Problemen beim Bremsen kommen kann.
Der Keilriemen als wichtiges Bauteil
Beim Keilriemen sollte regelmäßig die Spannung kontrolliert werden, denn dieser treibt die Lichtmaschine und die Wasserpumpe an. Die Überprüfung ist relativ einfach, da lediglich etwas Druck mit dem Finger auf den Keilriemen ausgeübt werden muss.
Flecken sind Anzeichen für Undichtigkeiten
Ebenso wichtig sind alle Dichtungen und Schläuche. Hier genügt oft ein prüfender Blick, um die Gummi- und Kunststoff-Materialien zu kontrollieren. Ein Hinweis auf eine Undichtigkeit ist auch, wenn bei Kontrolle Flecken im Motorraum oder nach einer langen Standzeit unter dem Auto ein Fleck zu erkennen sind.
Klare Sicht dank Scheibenwaschanlage
Für einen klaren Blick zu jeder Zeit muss auch die Scheibenwaschanlage problemlos funktionieren und stets genug Scheibenwaschflüssigkeit vorhanden sein. Dies gilt zu jeder Jahreszeit. Wir empfehlen besonders im Winter immer etwas Scheibenwaschflüssigkeit dabei zu haben um gegebenenfalls nachfüllen zu können.
Die Intervalle der Kontrollen
Sämtliche Kontrollen müssen in regelmäßigen Intervallen durchgeführt werden.
Motorölwechsel wird vom Hersteller vorgeschrieben
Wie oft beispielsweise das Motoröl gewechselt werden muss, wird vom Hersteller vorgeschrieben. Hierfür sollte in der Bedienungsanleitung des Autos nachgelesen werden. Zwischen diesen vorgeschriebenen Wechselintervallen sollte zusätzlich noch eine monatliche Kontrolle des Motorölstands durchgeführt werden.
Bremsflüssigkeit im HU-Intervall
Die Bremsflüssigkeit hingegen muss ungefähr alle 2 Jahre gewechselt werden. Zwischen diesen Erneuerungen sollte hin und wieder ein Blick auf den Behälter geworfen werden, der sich im Motorraum befindet. Verändert sich der Stand der Flüssigkeit, so ist dies ein Hinweis auf den Verschleiß von bestimmten Bremskomponenten.
Keilriemenkontrolle
Der Keilriemen sollte ca. alle 3 Monate kontrolliert werden. Sind Beschädigungen oder Risse sichtbar, so muss dieser ausgetauscht werden.
Kontrolliert man all diese Komponenten regelmäßig, so trägt man dazu bei, dass das Auto lange und sicher fahren wird.
Ihre Sicherheit liegt uns am Herzen
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