VW Sharan Join im Test (2018): Perfektes Sondermodell für Familien?
Fix ist es noch nicht, aber die Zeichen verdichten sich. VW dürfte 2019 den Familienvan Sharan auf den Modularen Querbaukasten stellen und in die dritte Runde schicken. Bis dahin muss sich der 2015 zuletzt modellgepflegte Sharan II der Konkurrenz stellen – vom Opel Zafira bis zum Renault Espace. Um seine Chancen zu erhöhen, hat VW ihn in die illustre Runde seiner Jahressondermodelle „Join“ aufgenommen. Wie das dem Sharan bekommt, zeigt er uns im Test:
Sharan Join: satter Rabatt für den Platz-Krösus
Der Sharan hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. Auf der einen Seite macht ihm die Phalanx der kompakten bis mittelgroßen SUVs, vom Tiguan bis zum Skoda Kodiaq, das Leben schwer. Auf der anderen Seite bekommt er verstärkt Konkurrenz aus den eigenen Reihen, insbesondere dem VW Touran: von der Konkurrenz der Mitbewerber Renault, Ford und Peugeot ganz zu schweigen. Die Kerntugend der Wolfsburger Großraumlimousine steht indes weiter außer Zweifel. Es ist sein praktisch nutzbares Platzangebot in rauen Mengen – eine Qualität, die sich mit Zahlen untermauern lässt. Der 4,85 Meter lange Familienvan packt als 5-Sitzer zwischen 855 und 2.430 Liter Gepäck ein; als 7-Sitzer sind es 300 bis 2.297. Da kann weder ein Opel Zafira (710-1.860) noch ein Ford S-Max (1.035-2.200 Liter) mithalten. Das Problem des Sharan ist jedoch ein anderes: Der Van-Form laufen die Fans davon und er selbst kommt ins Pensionsalter. Das Grundgerüst stammt aus dem Jahr 2010 und baut auf dem alten Passat auf, also nicht auf dem neuen Modularer Querbaukasten (MQB). Damit bleiben dem Sharan die jüngsten VW-Entwicklungen im Multimedia- und Assistenzsystem-Sektor verwehrt.
Diesen Einschränkungen halten die Wolfsburger 2018 das Join-Sondermodellpaket entgegen. Dessen erster Lockruf ist ein Preisvorteil von bis zu 3.600 Euro und eine auf drei Jahre verlängerte Garantie (50.000 km). In den Genuss des vollen Rabatts kommt der „Join“-Kunde jedoch nur, wenn er den Sharan mit dem „Join Plus“-Paket bestückt. Es ersetzt die ab Werk montierten 17-Zoll-Leichtmetallräder im „Woodstock“-Design durch 18-Zöller in „Marseille“-Optik, die zudem mit 225er-Leichtlaufreifen bestückt sind. Des Weiteren steckt im Zusatzpaket ein umfangreiches Upgrade der Beleuchtungsanlage. Die Frontscheinwerfer bekommen lichtstarke Bi-Xenon-Strahler, die Tagfahrlichter LEDs. Mehrere Assistenten sorgen außerdem für die bestmögliche Lichtstärke, Leuchtweite und Kurvenausleuchtung. Der Preis für diesen Bonus: Nominell rund 2.000 Euro. Allerdings gibt es das „Join Plus“-Paket, laut VW-Konfigurator, nur zusammen mit den adaptiven Dämpfern, die weitere 1.150 Euro kosten. Das straffer gefederte Sportfahrwerk ist dagegen Serie – eine nicht unbedingt nachvollziehbare Koppelung.
Join-Innenraum – ein Extra-Reigen
Ein weiteres Extra, das mit dem „Join Plus“-Paket fix im Sharan Join einzieht, macht mehr Sinn. Mit der „App Connect“-App lassen sich externe Geräte ins Multimedia-Ensemble einbinden; dank der dazugehörigen „Volkswagen Media Control“-App kann das Infotainment-System auch über das Smartphone und Tablet bedient werden. Apropos Infotainment. Im „Join“-Sondermodell verbaut VW das „Composition Media“-System mit CD- und MP3-Player, Doppel-Tuner, acht Lautsprechern und dem 16,5 Zentimeter großen Touchscreen. Inkludiert ist im Sharan Join außerdem die Navigationserweiterung „Discover Media“. Mit ihr zieht neben der Navigationsfunktion auch das Online-Dienste-Paket Car-Net „Guide & Inform“ ein (gratis im ersten Jahr). Es findet Restaurants, Tankstellen, Parkplätze etc. auf Basis von Echtzeitinformationen, eine praktische Zusatzfunktion – wie die beheizten Scheibenwaschdüsen, die beheizbaren Vordersitze und das Multifunktionslenkrad in Leder.
Das Praktische ist, das ist bekannt, eine der Sharan-Stärken schlechthin – ein Umstand, der durch die zahlreichen nützlichen Staufächer und Ablagen sowie den umklappbaren Beifahrersitz unterstrichen wird. Das „Join“-Sondermodell stärkt diese Qualität mit Extras wie dem 7-Sitzer-Paket für 1.180 statt 1.670 Euro. Es verwandelt die Fondsitzbank in drei Einzelsitze; und installiert dahinter zwei zusätzliche Stühle in Reihe 3, die man über das Easy-Entry-System leichter erreicht. Die serienmäßige 3-Zonen-Klimaautomatik sorgt dafür, dass auch hier die Luft wohl temperiert wird. Abgerundet wird der „Join“-Feinschliff innen durch feine Sitzbezüge, die elektrisch bedienbaren Schiebetüren und edle Dekoreinlagen. Außen verleihen dem Sonder-Sharan die silbern eloxierte Dachreling und die getönten Scheiben im Heck eine besondere Note.
„Join“-Motoren & -Assistenten: nicht alle neuen Entwicklungen verfügbar
In der letzten Testrunde kommen wir zu jenen Sharan-Ecken, in denen das Alter des Familienvans sichtbar wird. Einen Aspekt haben wir eingangs angesprochen. Da der Sharan II nicht auf dem MQB aufbaut, fehlen einige Assistenzsysteme – Systeme, die etwa im Golf VII verbaut werden können: die digitalen Instrumente bspw. und der autonome Stauassistent. Voll-LED-Scheinwerfer gibt es für den Van ebenso nicht. Dafür kann das „Join“-Sondermodell mit Nebelscheinwerfern (plus Abbiegelicht) aufwarten; und einer ganzen Reihe an Assistenzsystemen: von der elektronischen Differentialsperre über die Umfeldbeobachtung „Front Assist“ mit Citynotbrems-Funktion bis zu den Einparkhelfern an der Front und am Heck. Zum Nachrüsten stehen u.a. ein Totwinkelwarner mit Ausparksensor, ein Spurhalteassistent und eine Verkehrszeichenerkennung bereit. Für das „Join“-Modell werden sie im Bündel vergünstigt im „Fahrassistenz-Paket Plus“ für 1.350 Euro angeboten. Bei den Motoren muss der Sharan-Fahrer erneut auf einige der jüngsten Entwicklungen des VW-Konzerns verzichten. Das prominenteste Beispiel: Der nagelneue 1.5 TSI Benziner aus der besonders sparsamen Evo-Baureihe.
Was den beiden Ottomotoren gegenwärtig noch fehlt ist ein Ottopartikelfilter. Der wird ab September 2018 für neu-zugelassene Modelle obligatorisch, zumindest für ältere Benziner-Semester wie den 1.4 TSI mit 150 PS und 250 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert, 6-Gang-Schaltgetriebe/6-Gang-DSG: 6,4/6,6 Liter auf 100 km, 149/155 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B/C); und den 2.0 TSI mit 220 PS und 350 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert, 6-Gang-DSG: 7,3 Liter auf 100 km, 168 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Die Dieselmotoren sind mittlerweile mit einer vollwertigen Abgasnachbehandlung ausgestattet. Im Falle des Sharan sind das SCR-Katalysatoren mit Adblue-Harnstofflösung. Sie sind in den zwei Varianten des Zweiliter-Common-Rail-Diesels ab Werk verbaut: sowohl im 2.0 TDI SCR mit 150 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert, 6-Gang-Schaltgetriebe/6-Gang-DSG: 5,1/5,2 Liter auf 100 km, 132/137 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A); als auch im 2.0 TDI SCR mit 184 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert, 6-Gang-Schaltgetriebe/6-Gang-DSG: 5,3/5,4 Liter auf 100 km, 139/141 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Beide 2.0 TDI bietet VW außerdem als Modelle mit 4Motion-Allradantrieb an: Den schwächeren in Kombination mit der manuellen Sechsgang-Box, den stärkeren mit 7-Gang-DSG (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,6/5,8 Liter auf 100 km, 147/152 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A/B).
Technische Daten des VW Sharan JOIN: | ||
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PS-Anzahl: | min. 150 PS | max. 220 PS |
kW-Anzahl: | min. 110 kW | max. 162 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4-Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 5,0 l/100km | max 7,2 l/100km |
CO2-Emission: | min. 130 g/km | max. 167 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 39.925 Euro | |
Stand der Daten: | 23.04.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum VW Sharan JOIN Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der VW Sharan Join verleiht dem in die Jahre gekommenen Familienvan neues Leben: mit praktischen und komfortablen Extras fürs Interieur und Exterieur. Auf einige der neuesten VW-Entwicklungen muss man bauartbedingt verzichten. Dafür lockt der Join-Sharan mit einem satten Rabatt. Bei MeinAuto.de kostet das Sondermodell ab 30.087 Euro, satte 25,5% oder über 4.000 Euro weniger als gelistet.
5 von 5 Punkten