VW Golf GTD Test: Sportliche Taktvorgabe
1982 begründete VW mit dem Golf GTD das Segment der sportlichen Diesel in der Kompaktklasse. Die neueste Version des Selbstzünder-Pendants zum GTI setzt auch noch über 30 Jahre später die Akzente im Segment.
Die Verstärkung war notwendig geworden. Nachdem VW dem Golf GTI zehn beziehungsweise 20 PS mehr schenkte, musste auch beim GTD die Leistung erhöht werden. 14 Pferdestärken mehr sind es nun beim neuesten sportlichen Diesel-Vertreter, der damit insgesamt auf 184 PS zurückgreifen kann und auch die Messlatte im Segment wieder etwas höher hievte und den Abstand zum Benzin-Bruder verringerte.
Golf GTD eine Sekunde langsamer als GTI
Zwar benötigt der GTD bei einer Sprintzeit von 7,5 Sekunden bis Tempo 100 eine Sekunde länger Zeit als der GTI und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 228 km/h kommt der Selbstzünder nicht an die 250 km/h heran, doch sind das Marginalien.
Denn dank des Drehmomentes von 380 Newtonmetern fühlt sich der mit einem Sechsgang-DSG ausgestattete GTD ebenso knackig an. Und gleich zwei Soundverstärker sorgen für die nötige Akustik – besonders auf der Landstraße, auf der sich der GTD am wohlsten fühlt.
Golf GTD sportlich und sparsam
Differenzialsperre und Progressivlenkung unterstützen die sportliche Fahrt bei Tempo 100. Die Kurven können äußerst sportlich genommen werden. Wie auf Schienen scheint der GTD dem Geläuf zu folgen und vergrößert so den Fahrspaß. Auf der Autobahn fühlt sich der Dieselsportler auch bei Tempo 200 auf der Autobahn wohl, dann sollten aber neun Liter Verbrauch einkalkuliert werden.
Doch der GTD kann auch anders – nämlich sparsam. Die von VW auf der alltagsuntauglichen Rolle ermittelten 4,5 Liter können nicht eingehalten werden, ein knapper Liter mehr sollte schon eingerechnet werden, was aber trotzdem ein guter Wert ist. Auch im Stadtverkehr bleibt die Fünf vor dem Komma erhalten. Hier hat der Diesel deutliche Vorteile gegenüber der Benzin-Variante.
Golf GTD 1000 Euro teurer als GTI
Auch hier leistet das DSG komfortable Dienste, da die Schaltvorgänge fast unmerklich ablaufen und den Drang zum gemütlichen Cruisen unterstützen. Die 1000 Euro Aufpreis für den Diesel im Vergleich zum GTI lassen sich je nach Fahrstil mehr oder weniger schnell amortisieren. Mindestens 29.350 Euro verlangt VW für den GTD. Sollen aber dann die Annehmlichkeiten wie beispielsweise das knapp 2000 Euro teure DSG mit an Bord sein – auch Klimaanlage und ein nettes Soundsystem werden gerne geordert – sind 35.000 Euro schnell erreicht. Auch hier bestimmt VW den Abstand zur Konkurrenz und gibt den Takt vor.
von Thomas Flehmer / in Kooperation mit Automagazin Autogazette