Toyota RAV4 Test (2016): Wegbereiter setzt neue Akzente
Bei den ersten zu sein, das heißt nicht zwangsläufig, unter den ersten zu bleiben. Diese Binsenweisheit kennt der Toyota RAV4, eines der ersten SUVs in der Geschichte, nur zu gut. Heute verkauft er sich zwar passabel, er zählt aber nicht zu den Stars der Crossover-Szene. Toyota beirrt das allerdings nicht. 2013 hat man die vierte Generation des SUV-Pioniers aufgelegt und diese Anfang 2016 modellgepflegt. Der geliftete RAV4 ist nun in unserem Test zu Gast.
Modellpflege: mehr Mut beim Design, mehr Qualität im Innenraum
Der Gast mit ruhmreicher Vergangenheit kommt zu unserem Stelldichein also mit frisch geschnittenen Kleidern – und der neue Schnitt ist auf den ersten Blick zu erkennen. Besonders hinten und am Bug haben die Japaner das Design verändert. Das Heck glänzt mit schärferen Konturen und neuen Rücklichtern. Vorne wurden Frontschürze und Kühlergrill stärker ineinander verwoben, wobei die Schürze nun dominiert; der eigentliche Grill wurde schmaler und die Schweinwerfer kleiner. Die Nase taucht damit zwar nicht mehr so tief nach unten, trotzdem wirkt der Toyota noch dynamischer. Interessantes Detail. Wer den RAV4 mit dem neuen Hybrid-Motor ordert, der darf sich über eine eigene Frontpartieoptik freuen. Aus Gründen der aerodynamischen Effizienz verkleinert Toyota hier die offene Kühlergrillfläche mit einer zusätzlichen Blende; außerdem ist der Grill nicht mit einem wabenförmigen, sondern einem linienartigen Gitter verkleidet. Der Eingeweihte erkennt den Hybridler damit sofort.
Überdurchschnittliches Platzangebot im RAV4
An den Abmessungen des RAV4 hat sich bei der Modellpflege indes nichts geändert, die haben sich bereits beim Wechsel von Generation drei auf vier gewandelt. Damals wuchs das SUV um rund 20 Zentimeter in der Länge – auf 4,6 Meter – und schrumpfte um fast drei Zentimeter in der Höhe. Vom stark verbesserten Platzangebot profitieren die Insassen natürlich auch noch heute. Besonders im Fond sitzt man deutlich entspannter, weil unbedrängter. Außerdem kann man auch mehr Gepäck mitnehmen, konkret sind es 547 bis 1.735 Liter (ein zusätzliches Staufach schluckt noch einmal 100 Liter). Das ist um Einiges mehr, als ein ähnlicher langer Mazda CX-5 zu schleppen vermag (503 bis 1.620 Liter); und auch mehr als der neue VW Tiguan (615 bis 1.655 Liter). Der ist allerdings gut 10 Zentimeter kürzer.
Allrad-Diesel gehen, ein neuer BMW-Diesel und ein Hybrid kommen
Eine weitere Eigenschaft hat sich das Toyota-SUV bei der Modellpflege erhalten: nämlich den übersichtlich und einfach eingerichteten Innenraum. Mit dem Facelift sind jetzt jedoch neue, hochwertigere Materialien eingezogen: etwa „Softtouch“-Kunststoffe, ein sieben Zoll großes Touchdisplay, neue Instrumente und ein verfeinertes Volant. Insgesamt wirkt der RAV4 innen merklich edler als bisher. Noch grundlegender aber fiel die Renovierung unter der Motorhaube bzw. im Antriebsregal aus. Die beiden bisherigen 2.0 bzw. 2.2 Liter großen Diesel mit 124 und 150 PS, die mit Allradantrieb zu haben waren, hat Toyota in Rente geschickt. An ihrer Stelle rackert ein Turbodiesel aus dem Hause BMW. Er leistet 142 PS und – zwischen 1.750 und 2.500 Touren – 320 Nm Spitzendrehmoment, beschleunigt den 1,6 Tonnen schweren RAV4 in 9,6 Sekunden von 0 auf 100, maximal auf 195 km/h; und er braucht im Norm- 4,7 (123g CO2) bzw. im Testmittel 6,2 Liter. Eines allerdings vermag er nicht, er kann nicht mehr mit einem Vierradantrieb zusammenarbeiten.
Allrad nur für zwei Motoren
Wer einen Allradantrieb haben will, der muss entweder zum 152 PS starken Zweilitersaugbenziner greifen, der ebenfalls leicht modifiziert wurde; das macht sich vor allem beim Verbrauch bemerkbar (6,7 Liter NEFZ-Verbrauch anstatt wie bisher 7,2). Oder er schnappt sich – für 1.500 Euro extra – den Neuzugang im Motorenregal, den 2,5 Liter großen Hybridmotor. Zwar handelt es sich bei ihm nicht um einen Plug-in-Hybrid, bei dem der E-Motor an der Steckdose aufgeladen werden könnte – was mancher als Makel empfindet. Der Toyota-Vollhybrid aber – bestehend aus einem 155 PS starken 2,5 Liter-Sauger und einem 68 PS starken Elektromotor – gibt dazu keinen Anlass. Denn er zieht das SUV mit einer Systemleistung von 197 PS und 206 Nm in weniger als 9 Sekunden (8,3) von 0 auf 100; und bis auf Tempo 180, wo die Japaner den Motor mit Absicht abregeln. Bis zur Ortsgeschwindigkeit fährt der RAV4-Hybrid auf Wunsch im EV-Modus rein elektrisch, was den Verbrauch natürlich drastisch senkt. Aufgeladen wir die Batterie dabei vom Benziner und von der Bremsenergierückgewinnung.
Alle RAV4 Modelle seit 1994
Ausgezeichnete Sicherheit, ob mit oder ohne cleverem Allradsystem
Außerdem hat sich die Toyota-Technik bewährt und wurde millionenfach verbaut, z.B. im Lexus NX300h. Der E-Antrieb steckt hier wie dort an der Hinterachse und treibt mit dem neuen Allradantrieb „E-Four“ auch gleich die Hinterräder an (beim Bremsen fungiert er als Generator). Wie stark er zupackt, das entscheidet die Elektronik – und zwar sehr feinfühlig, wie wir beim Test auf losem Untergrund feststellen. Der Vorteil des Toyota-Systems liegt darin, dass sie keine herkömmliche Kraftübertragung per Antriebswelle und mechanischem Getriebe braucht. Deshalb wiegt der Allrad-Hybridler auch nur 100 Kilo mehr als der Allradbenziner und der Verbrauch ist mit 4,9 Liter nach Norm (115 g) bzw. 6,5 Litern um Welten besser – und angesichts einer Leistung von fast 200 PS sehr respektabel.
Der Allrad ist für den Hybrid-RAV4 allerdings nicht Pflicht. Ohne ihn kostet er 3.000 Euro weniger, eine schöne Stange Geld, die man z.B. in Sicherheitssysteme investieren kann. Beim Hybrid-Modell, das in der Ausstattung „Comfort“ startet, sind viele zwar ab Werk an Bord, etwa die Voll-LED-Scheinwerfer, eine elektronische Anfahrhilfe und die Abblendlicht-Automatik. Das „Safety-Sense-Paket“ mit Verkehrszeichenerkennung, Spurwechselwarner und Notbremsassistent ist bei einem Preis von 750 Euro so aber eine locker leistbare Ergänzung.
Resümee zum Japaner
Die Modellpflege macht den Toyota RAV4 fit für die Aufgaben der Zukunft. Das Aussehen ist nun dynamischer, das Innenleben hochwertiger – und das Antriebsangebot um eine interessante Alternative reicher. Auf MeinAuto.de startet der RAV4 ab 22.849 Euro, gut 5.100 Euro und 18,8% günstiger als im herkömmlichen Autohaus. (nau)
Der RAV4 ist aber nicht das einzige günstige neue SUV Modell in unserem Autohaus online. Bei uns finden Sie z.B. auch den nagelneuen Seat Ateca ab 17.632 Euro, den taufrischen VW Tiguan ab 25.581 Euro und 16% oder den neuen Hyundai Santa Fe ab 27.159 Euro und 14% Neuwagen Rabatt. Damit Sie Ihren Neuwagen günstig über das Internet kaufen können, bieten wir Ihnen zusätzlich verschiedene Varianten der Finanzierung, bspw. das höchst attraktive Auto Leasing.