Honda Jazz IV im Test (2017): bewährtes Thema frisch variiert
Der Honda Jazz spielt bereis seit Anfang der 1980er im Konzert der Kleinwagen mit. Der Primgeiger war er zwar nie. Kenner schätzen aber seit jeher seine Qualität als Praktiker. Die neue vierte Generation soll noch praktischer und geräumiger sein. Außerdem verspricht Honda einen moderneren und sichereren Jazz. Was an all dem dran ist, lesen Sie in unserem Test zum Honda Jazz IV.
Neuer Honda Jazz: außen gereift – innen gewachsen
Dem Jazz konnte man bislang vieles nachsagen – nur eines nicht: Dass er modern oder gar avantgardistisch aussah. Ein optischer Vorreiter ist der kleine Honda nun auch in der vierten Generation nicht. Aber er sieht ohne Zweifel viel moderner und schnittiger aus. Bei all der neuentdeckten Leidenschaft fürs gute Aussehen haben die Japaner jedoch nicht auf die inneren Werte vergessen. Um im innen noch mehr Platz zu schaffen, durfte der Jazz weiter wachsen: Knapp zehn Zentimeter in der Länge und rund vier zwischen den Achsen. Mit vier Metern und einem Radstand von 253 Zentimetern gehört er zwar nach wie vor nicht zu den Riesen unter den Kleinen. Das hindert ihn aber nicht daran, beim Platzangebot weiter das Maß vorzugeben. Besonders im Fond können Großgewachsene davon ein Lied singen. Gut sechs Zentimeter mehr Beinfreiheit – das ist ein Wort. Wenn die Sitze nur ein wenig komfortabler gepolstert wären, kämen wir aus dem Lobsingen kaum heraus. Beim Stauraum verdient sich der neue Jazz diesen Lobgesang hingegen schon jetzt: 354 bis 1.317 Liter verschwinden in Heck, da kann sowohl der Hyundai i20 mit seinen 326 bis 1.042 Litern als auch der Skoda Fabia mit seinen 330 bis 1.150 einpacken; vom VW Polo ganz zu schweigen.
Beeindruckender als die schieren Ausmaße des Kofferraums sind indes die Variationskünste des Jazz. Das ist das Stichwort für die ab Werk verbauten „Magic Seats“. Gemeint sind damit die höchst variablen Rücksitze. Zwei besonders geglückte Kunststücke. Wie im Kino lassen sich die Sitzflächen der Rückbank aufklappen. Das schafft im Fond im Handumdrehen Platz für hoch aufgeschossene Ladegüter, selbst für ein Fahrrad. Steht hingegen der Transport von langen Gegenständen an, tun sich die „Magic Seats“ dadurch hervor, dass beim Umklappen der Lehnen auch die Sitzpolster absinken. So entsteht eine ebene, eineinhalb Meter lange Ladefläche. Ansonsten präsentiert sich der Innenraum zwar nicht magisch, aber sehr ansehnlich und nicht zuletzt gut ausgestattet. Eine Sitzheizung ist ebenso Serie wie ein MP3-Radio mit CD-Player und Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Ab der „Comfort“-Linie verbaut Honda im geräumigen City-Flitzer das Infotainment-System „Honda Connect“. Es bietet neben einem 7-Zoll-Touchscreen alles, was das informationshungrige Publikum begehrt, u.a. ein Internetradio und eine vollwertige Smartphone-Integration. Für 600 Euro legt Honda überdies ein Garmin-Navi drauf.
Jazz 2017: ein Solo für den Sauger
Während die vierte Generation also ein nettes Stück gewachsen ist, ist das Motorensortiment des Jazz weiter geschrumpft. Aus einem Trio wurde ein Solist, der auf den Namen 1.3 i-VTEC hört (Kraftstoffverbrauch: 5,1 Liter auf 100 Kilometer, 120 g/km CO2 Energieeffizienzklasse C). Motorenkenner erkennen an den drei letzten Buchstaben sofort, dass es sich um einen Antrieb mit variabler Ventilsteuerung handelt (VTEC steht für Variable Valve Timing & Lift Electronic Control). Diese Technologie hat Honda selbst entwickelt und 1983 erstmals bei einem Motorradmotor eingebaut. Das Ziel war: Das Drehmoment bei niedrigen und die Leistung bei hohen Drehzahlen zu erhöhen. Der Motor soll so im Drehzahlkeller ruhiger laufen und direkter ansprechen; durch ein zweites Nockenwellen-Profil kann bei hohen Drehzahlen gleichzeitig die Laufkultur und die Effizienz verbessert werden.
Im Jazz ist der i-VTEC als Vierzylinder-Sauger mit 16 Ventilen ausgeführt. Der Motor leistet 102 PS und maximal 123 Nm Drehmoment, das allerdings erst bei 5.000 Touren anliegt. Nach dem eben gesagten kommt die späte Drehzahlspitze überraschend. Leider erweist sie sich nicht als Druckfehler, sondern als Tatsache. Der Sauger muss auf Touren gehalten werden, um bei Laune zu bleiben. Das fein zu schaltende und jetzt spürbar kürzer abgestufte 6-Gang-Getriebe ist für diese Rolle die ideale Besetzung. Rund 11 Sekunden braucht der Jazz aus dem Stand mit ihm auf Tempo 100; in der Spitze beschleunigt er auf rund 190 km/h – damit kommt man sowohl in der Stadt wie Überland ausreichend flott voran. Zu gefallen weiß teils auch die 1.300 Euro CVT-Automatik, die nun 7-Gänge vorspielt. In Bezug auf die Fahrdynamik bringt sie zwar einige Einbußen. Aber sie senkt den Verbrauch um fast einen halben Liter. Im Testmittel verbrennen wir mit ihr rund sechs, mit der 6-Gang-Schaltung knapp sechseinhalb Liter Benzin.
Jazz IV: ein Ass in puncto Sicherheit
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass beim Motor die Theorie und Praxis nicht ganz übereinstimmen. Dabei passt der nicht allzu temperamentvolle Antrieb sehr gut zum von Grund auf überarbeiteten Fahrwerk. Honda hat die Federn und die Stabilisatoren verstärkt, sodass der Jazz jetzt besonders smooth über Bodenwelle hinweg schwingt. Das macht das Fahren höchst komfortabel, die ein oder andere Schwingung weniger wäre aber zu verkraften gewesen. Der „Vehicle Stability Assist“ hält den swingenden Jazz indes stets sicher im Takt.
Apropos Sicherheit: Hier trumpft der kleine Honda noch einmal groß auf. Bei seinem Debüt 2015 war er der sicherste Kleinwagen (einer der wenigen mit 5-Sternen im Euro-NCAP-Crashtest). Neben der Sicherheit für Kinder, Fußgänger und Erwachsene überzeugten die Tester insbesondere die Assistenzsysteme. Ab Werk verbaut Honda unter anderem eine Berganfahrhilfe sowie einen Brems- und einen City-Notbremsassistenten. Ab der „Comfort“-Ausstattung kommen eine Verkehrszeichenerkennung, ein intelligenter Tempomat und ein Spurhalteassistent hinzu. Unser persönliches Sicherheits-Highlight ist aber die heutzutage ungewöhnlich großzügige Rundumsicht, die der Jazz seinen großen Fenstern verdankt.
Technische Daten des Honda Jazz: | ||
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PS-Anzahl: | min. 102 PS | max. 102 PS |
kW-Anzahl: | min. 75 kW | max. 75 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 5 l/100km | max 5,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 116 g/km | max. 120 g/km |
Effizienzklasse: | min. C | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 16.640 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Honda Jazz konfigurieren |
Fazit zum Honda Jazz Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Honda Jazz ist in der jüngsten Generation flotter und moderner geworden. Gleichzeitig behält er sich die ureigenen Stärken: Das besonders großzügige und variable Platz- bzw. Stauraumangebot. Die Sicherheit ist ebenfalls top. Bei MeinAuto.de legt der neue Jazz so frohen Mutes ab 14.517 Euro los, mehr als 16% bzw. 2.700 Euro günstiger als im konventionellen Autohaus.
4 von 5 Punkten
Der kleine Honda ist in unserem Autohaus aber nicht alleine. Bei uns finden Sie zahllose andere günstige Autos, auch aus dem Segment der und Kleinwagen. Drei Beispiele: Der Kia Rio ab 10.308 Euro und 17,8% Neuwagen Rabatt, der Seat Ibiza ab 11.650 Euro und 21%; und der Hyundai i20 ab 9.100Euro und 29,8%. Beim Kauf unserer Neuwagen haben Sie zusätzlich zur Barzahlungsoption noch die Möglichkeit der Autofinanzierung, unter anderem über unser höchst attraktives Autoleasing.