Seat Leon Cupra 280 Test: neuer Platzhirsch im kompakten Sportler-Fuhrpark?
Kompaktwagen, die mit kräftig getunten Motoren und tiefer gelegtem Fahrwerk auf Sportler machen, sind wahrlich keine Seltenheit mehr. Braucht es da wirklich noch einen weiteren? Der neue Seat Leon Cupra wird in unserem Test mit seinem 280 PS starken Vierzylinder-Turbobenziner darauf höchst persönlich eine Antwort geben.
2.0 TIS: 280 Pferde pflügen den Asphalt
Ohne lange über das überraschend zivile, zurückhaltende Äußere des neuen Cupra zu sinnieren soll der auftrainierte 2.0 TSI gleich das Wort ergreifen. In unserem Testwagen brummt dabei der stärkere der beiden Turbobenziner, der bei 5.700 Touren satte 280 PS und zwischen 1.750 und 5.600 U/min ein maximales Drehmoment von 350 Nm produziert. Wer es nicht ganz so wild treiben will, der kann mit dem 2.0 TSI 265 auch eine auf 265 PS abgespeckte Version ordern. Der Sinn dieses nur marginal schwächeren Aggregats erschließt sich uns allerdings nicht ganz, da der 2.0 TSI 265 keinen Tropfen weniger Benzin verbrennt. Wir jedenfalls wollen dem Motto folgen: Wenn schon Cupra, dann richtig.
Damit wenden wir uns wieder dem sonoren Brummen des 2.0 TSI 280 zu, das schon im Leerlauf äußerst vielversprechend klingt. Und die Wucht, mit welcher das Zweiliter-Kraftwerk den Cupra dann nach vorne peitscht, erfüllt das vollmundige Versprechen auch. Mit DSG springt der wilde Spanier nämlich in exakt 5,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, von Hand portioniert dauert die Übung nur eine Zehntelsekunden länger. Damit ist der Cupra im Reich der kompakten Rennpferde König, wie ein kurzer Blick auf die Konkurrenten offenbart: der große Bruder, der GTI Performance mit 230 PS braucht hierfür z.B. 6,4 Sekunden; und auch der 280 PS starke Opel Astra OPC kann dem Leon Cupra nicht folgen, ebenso wenig wie der bloß 15 PS schwächere Renault Megan RS; beide benötigen für den Standardspurt 6 Sekunden.
Wo aber kommt der Leistungsüberschuss gegenüber dem Golf GTI eigentlich her, wenn beide auf den gleichen Motor setzen? Nun, Seat hat sich den Zweiliter-Vierzylinder kräftig zur Brust genommen und diesem stärkere Pleuel, verbesserte Alu-Kolben und nicht zuletzt einen größeren Turbo spendiert, der die Luft mit 1,1 bar in die Brennkammern drückt.
Zuträglich ist den Sprinterqualität zudem auch der Gewichtsverlust gegenüber dem Vorgänger: fast hundert Kilo hat der kompakte Kampfstier abgespeckt, eine Diät, die natürlich auch dem Verbrauch nicht schadet: Der bleibt mit 6,6 Litern laut Norm im Rahmen, kann allerdings ohne Weiteres auch Zweistellig werden, wenn der Cupra von der Leine gelassen wird. Am Ende des Tests standen exakt 9 Liter auf der Uhr.
Neues Sperrdifferential schärft die Krallen
Hinsichtlich der Leistung wäre die Frage nach Nutzen und Sinn des neuen Leon Cupra damit geklärt: Spitzenreiter sind immer gefragt. Jetzt treibt uns aber noch die Frage um, wie der Cupra sein Schmalz auf den Asphalt bringt. Denn jenseits der 200 PS fällt es Fronttrieblern am Kurvenausgang meist schwer, genügend Haftung zu finden. Das probate Mittel gegen derartige Haftungsmängel ist die Differenzialsperre – und die hat der Cupra an Bord. Verliert eines seiner Vorderräder kurzeitig an Grip, verteilt das serienmäßige Vorderachs-Differential über eine elektronische Lamellen-Kupplung die Leistung sofort auf das Rad mit mehr Traktion. Das Differential verrichtet seine Aufgabe dabei so gut, dass wir uns lediglich bei nassen Fahrbahnverhältnissen manchmal nach einem Allrad-Antrieb gesehnt haben.
Das Sperrdifferential verbessert zudem auch die Spurtreue in engen Kurven. So nimmt der Leon Cupra selbst fiese Ecken stabil und ohne hilfloses Untersteuern, geführt wird er dabei von der neuen Progressivlenkung, die sich flexibel dem jeweiligen Einschlag anpasst.
Der Cupra und der Alltag
Die Progressivlenkung ist im neuen Leon Cupra ebenso serienmäßig wie die LED-Scheinwerfer, die Sportsitze und die adaptive Fahrwerksregelung DCC. Die sorgt dafür, dass bei aller Agilität der Fahrkomfort nicht zu kurz kommt: trotz der mächtigen 19 Zöller, die Seat dem Cupra 280 ab Werk aufzieht. Der kompakte Temperamentsbolzen taugt damit auch für den Gebrauch im Alltag, vor allem dann, wenn er mit fünf Türen bestückt ist. Das nämlich erleichtert den Zugang ins Fond enorm, das wie das Cockpit viel Freiraum bietet. Mit 350 bis 1.150 Litern ausreichend dimensioniert ist im Übrigen auch der Kofferraum, dem fehlt nur ein zweiter Ladeboden – und dem Innenraum die ein oder andere zusätzliche Ablage.
Fazit: Rassige Sportler wie der Seat Leon Cupra sollten aber nicht allzu praktisch werden, das macht sie träge – und das wäre angesichts des fulminanten Zweiliter-Turbodiesel und des knackigen Fahrwerks eine echte Verschwendung. Bleibt noch der Preis zu berichten. Als Fünftürer kostet der Seat Leon Cupra 280 bei MeinAuto.de ab 29.975 Euro. Der Basispreis für den Dreitürer liegt bei 26.395 Euro.
Und die sportlichen Gegenspieler, was kosten die? Den dreitürigen VW Golf GTI Performance finden Sie bei uns ab 23.555 Euro und 18,9% Neuwagen Rabatt, den Opel Astra GTC OPC mit drei Türen ab 30.054 Euro; und den dreitürigen Renault Megane RS ab 23.152 Euro und 19% Preisnachlass. (nau)
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