Seat Ateca: Neue Konkurrenz für den Nissan Qashqai?
Der Nissan Qashqai wird auch in der zweiten Generation gekauft und gekauft und gekauft. Die etablierte Konkurrenz – vom VW Tiguan bis zum Hyundai Tucson – beißt sich an diesem Parvenü dabei weiter die Zähne aus. Nun taucht mit dem Seat Ateca aber ein neuer Gegner auf. Haben die Spanier mit ihrem SUV-Debütanten gleich einen Qashqai-Bändiger aus dem Hut gezaubert? Unser Test sucht darauf die Antwort.
Ateca: ein wenig Leon, ein bisschen VW – eine echter Seat
Der neue Seat Ateca ist allein schon deshalb etwas Besonderes, weil er das erste SUV der spanischen VW Tochter ist. Und obwohl Seat erst so spät in den Crossover-Markt einsteigt, will man mit dem Erstling gleich einem der Stars der Szene, dem Qashqai, den Rang ablaufen. Derart hohe Ansprüche schüren selbstredend hohe Erwartungen. Optisch kann der Ateca diese jedoch nicht ganz erfüllen. Das ließen bereits die ersten Bilder von der Enthüllung in Genf erahnen – und das bestätigt sich nun auch beim realen Erstkontakt. Wie manch andere hätten wir uns ein pfiffigeres, ausgefalleneres Design erhofft. Stattdessen setzt Seat auf eine bewährte Formensprache. Die Front gleicht dem eigenen Kompaktklassenmodell, dem Leon; die Seitenlinien und das Heck tragen hingegen Züge, die die enge Verwandtschaft mit VW nicht verleugnen können. Wobei: Der Ateca sieht beileibe nicht schlecht aus. Das Blechkleid sitzt tadellos, wirkt elegant, aber eben nicht besonders aufregend. Oder haben wir uns an den flotten Auftritt der Seat-Modelle schlicht schon gewöhnt?
Wie dem auch sei, auch der erklärte Gegner, der Nissan Qashqai, ist nicht der große optische Aufreger. Außerdem ähneln sich die beiden auch hinsichtlich der Abmessungen sehr. Der Qashqai misst bei einem Radstand von 2,65 Meter eine Länge von 4,38 Meter, der neue Ateca kann mit einem Radstand von 2,63 und einer Länge von 4,36 Metern aufwarten. Der Spanier ist damit fast gleich lang wie der alte Tiguan und bietet – wie der Qashqai – auch ähnlich gute, teils sogar etwas großzügigere Platzverhältnisse. Ein Beispiel, das Stauraumvolumen: Der Ateca steckt 510 (485 mit Allradantrieb) bis 1.579 Liter weg, wobei sich der Kofferraum optional mit einem Fußtritt in die gähnende Leere unterm Heck – sprich mit virtuellem Pedal – öffnet bzw. schließt. Der gleichlange Tiguan I packt zum Vergleich 470 bis 1.510 Liter ein, der Qashqai 430 bis 1.585 Liter, also gerade bei aufgestellter Rückbank bedeutend weniger. Der Ateca geht damit in Führung.
Antriebe: Ateca bläst mit VW-Power zum Angriff
Sonst nehmen sich die beiden kompakten SUVs im Innenraum wenig. Beide wirken – wenig überraschend – sichtbar moderner als der Tiguan. Der Spanier vertraut dabei auf die Innenraumarchitektur des Leon, allerdings wurde sie fürs SUV-Debüt verfeinert und verbessert. So gibt es im Ateca:
- mehr USB-Anschlüsse,
- eine drahtlose Ladestation für Smartphones („Connectivity-Box“),
- eine elektronische Handbremse
- und gegen Aufpreis auch so manch effektvolle Lichtspielerei.
Aber auch der Qashqai glänzt innen seit Generation zwei moderner und hochwertiger. Die Bedienung geht im Ateca jedoch eine Nuance einfacher von der Hand, sodass der Debütant seinen knappen Vorsprung weiter ausbaut. Mit einem guten Antrieb ist dieser Rückstand jedoch rasch wett gemacht – und über solche verfügt der Japaner mittlerweile durch die Bank.
Denn seit der zweiten Generation sind im Qashqai endlich auch die Benziner per Turbo aufgeladen. Dem 115 PS starken Basisbenziner 1.2 DIG-T fehlt es trotzdem an Verve, er müht sich mit den 1.318 Kilo Leergewicht (10,9 Sekunden 0-100, maximal 185 km/h), was sich auch im recht hohen Verbrauch niederschlägt: Nach Norm verbrennt er 5,6 Liter bzw. 129g CO2, im Test fast acht. Der nagelneue Dreizylinder-Turbobenziner mit 115 PS, der im Seat als Basismotor werkelt, erweist sich als lebendiger; und auch als effizienter. Das liegt auch dran, dass Ateca rund 30 Kilo leichter ist als der Qashqai. So schafft der 1.0 TSI den Standardspurt in 10,5 Sekunden und in der Spitze 183 km/h. Beim Verbrauch nimmt er dem 1.2 DIG-T mit 5,2 Litern nach NEFZ (121 g) und siebeneinhalb Litern im Test rund einen halben Liter ab. Ähnlich fällt das Ergebnis bei den beiden stärkeren Benzinern aus. Der 150 PS starke 1.4 EcoTSI des Ateca ist kräftiger und sparsamer als der 163 PS starke 1.6 DIG-T des Nissan (8,5 vs. 9,1 Sekunden 0-100, 5,4 vs. 5,8 Liter Normverbrauch). Hier bringt die automatische Zylinderabschaltung dem VW-Motor einen signifikanten Effizienzvorteil.
Fahrverhalten: Ateca eine Spur agiler und komfortabler
Außerdem kann der Topbenziner des Spaniers mit Allradantrieb geordert werden. Das gilt auch für die drei Vierzylinder-Turbodiesel des Ateca: den 115 PS starken 1.6 TDI Ecomotive, den 150 PS kräftigen 2.0 TDI – und den 2.0-TDI-Topdiesel mit 190 PS; ihn gibt es allerdings nur mit Vierradantrieb. Der Vergleich mit den Qashqai-Selbstzündern fällt dabei ambivalent aus. Die Renault-Nissan-Motoren genehmigen sich weniger Diesel – der 110 PS starke Basisdiesel 1.5 dCi bspw. nur 3,8, der 1.6 TDI hingegen 4,3 Liter –, hängen dafür aber zaghafter am Gas.
Das spießt sich etwas mit der recht dynamischen Abstimmung des Qashqai, die trotz aktiver Fahrkomfortregelung ein wenig Komfort vermissen lässt. Der Ateca harmonisiert besser mit seinen Motoren: er bietet für Seat-Verhältnisse erfreulich viel Federungskomfort, gehört aber trotzdem zu den agileren Vertretern seiner Spezies. In puncto Sicherheit zeigen beide keine Schwächen, gerade bei den Fahrassistenzsystemen kann man hier aus dem Vollen schöpfen (beim Ateca etwa mit Parkassistent, automatischer Distanzregelung und Totwinkelassistent).
Technische Daten der Modelle im Vergleich: | ||
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Seat Ateca | Nissan Qashqai | |
PS-Anzahl: | 115 PS bis 190 PS | 110 PS bis 163 PS |
kW-Anzahl: | 85 kW bis 140 kW | 81 kW bis 120 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb, Frontantrieb | 4×4-Antrieb, Frontantrieb |
Getriebeart: | DSG Automatik, Manuell | Automatik, Manuell |
Kraftstoffart: | Diesel, Benzin | Diesel, Benzin |
Verbrauch (kombiniert): | 4,3 bis 6,2 l/100 km | 3,8 bis 6,0 l/100 km |
CO2-Emission: | 112 bis 143 g/km | 99 bis 138 g/km |
Effizienzklasse: | A bis C | A+ bis B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 19.990 Euro | ab 19.990 Euro |
Link zum Konfigurator: | http://www.meinauto.de/seat/neuwagen/ateca/angebote/ateca/konfigurator | http://www.meinauto.de/nissan/neuwagen/353-qashqai/angebote/qashqai/konfigurator |
Resümee zum Ateca vs. Qashqai
Der neue Seat Ateca ist – überspitzt formuliert – ein deutlich verbesserter und aufgefrischter alter Tiguan. Ob er damit dem Nissan Qashqai das Leben schwer machen kann, werden die Kunden entscheiden. Technisch gesehen ist er dem Japaner eine Stoßstangenlänge voraus, allerdings kostet er auch mehr. Bei MeinAuto.de startet der Ateca mit 17.781 Euro. Der Qashqai kostet ab 16.297 Euro, 22% bzw. 4.400 Euro weniger als gelistet. (nau)
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