Range Rover Sport: Gelungener Spagat
Bei der zweiten Auflage des Range Rover Sport hat sich Land Rover von den Wünschen der Kunden leiten lassen. Dabei gelang der Spagat zwischen „mehr Range Rover“ und „mehr Sport“. So wollten die einen den kleinen Bruder näher am Flaggschiff Range Rover sehen, was mit mehr Komfort an Bord umschrieben wurde, der andere Teil sprach sich für einen Zuwachs an Dynamik und Agilität aus. Eigentlich zwei Sachen, die sich ausschließen, denn Komfort wie die schweren Ledersessel oder diverse Assistenzsysteme kosten nicht nur Energie, sondern tragen auch gut zum Gesamtgewicht bei. Und Sportlichkeit ist nur gegeben, wenn vorher abgespeckt wird.
Neuer Range Rover Sport um 400 Kilo leichter
Land Rover hat sich deshalb für Monocoque-Karosserie aus Aluminium entschieden. Durch den leichteren Rohbau nimmt auch das Gewicht der Bremsen und Dämpfer ab, die Hydraulikanlage wird durch eine elektrische Lenkung ersetzt. Somit konnten – wie beim zuvor neu vorgestellten Range Rover – auch beim Range Rover Sport 400 Kilogramm eingespart werden, auch wenn der um 62 Millimeter in der Länge gewachsene Geländewagen mindestens 2115 Kilo auf die Waage bringt.
Der Längenzuwachs kommt den Insassen zu Gute, die sich nicht nur über mehr Platzfreiheit freuen können. Denn auch im Innenraum wurde das Wohlfühl-Ambiente aufgewertet. Und dass auch ein Schaltknauf den versenkbaren Drehsteller, der im Jaguar XF und XJ edel platziert ist, abgelöst hat, passt besser zur Erscheinung des SUV, dessen Offraod-Eigenschaften auch trotz fehlender Kundenwünsche weiter optimiert wurden.
Trockene Fahrt durchs kühle Nass
So kann die Luftfederung den Wagen nun weitere 5,8 Zentimeter in die Höhe pumpen, der Range Rover Sport kommt somit auf eine Bodenfreiheit von knapp 30 Zentimetern. Und auch bei der Achsverschränkung gibt der Sport bei 546 Millimetern anderen und größeren Mitbewerbern das Nachsehen.
Dank Getriebe-Untersetzung und sperrbarer Differenziale schafft der kleinere Range Rover nun eine Wassertiefe von 850 Millimetern, 150 Millimeter mehr als der Vorgänger. Auf dem Navi-Monitor kann dabei im Trockenen die Fahrt durch das kühle Nass beobachtet werden.
Dynamischer Diesel
Vier Motoren stehen dabei zur Auswahl, in Europa werden sich 95 Prozent der Käufer für einen drei Liter großen Diesel mit 258 oder 292 PS mit Achtgang-Automatik von ZF und Stopp-Start-System entscheiden.
Der knapp 300 PS starke Selbstzünder präsentiert neben dem gewünschten Komfort auch die sportliche Seite. Ausgestattet mit 600 Newtonmetern Drehmoment, die bei 2000 Kurbelwellenumdrehungen anliegen, sind die 100 km/h bereits nach 7,2 Sekunden erreicht. Im Innenraum herrscht dabei komfortable Ruhe, da die Motorengeräusche außen vor bleiben. Wer sich aber bei Überholvorgängen zurückhält, wird dann auch noch mit einem guten Verbrauch von etwas mehr als acht Litern belohnt.
Range Rover Sport startet bei 59.600 Euro
Die Preise für den sowohl komfortablen als auch sportlichen Range Rover starten bei 59.600 Euro für den kleinen Diesel. Für den größeren Selbstzünder müssen weitere knapp 10.000 Euro draufgelegt werden. Doch der Durchschnittspreis für in Deutschland verkaufte Modelle überschritt beim Vorgänger die 70.000 Euro, da viele Käufer ihre Fahrzeuge mit weiterem Komfort ausstatten wollen – ein gelungener Spagat.
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von Axel F. Busse / in Kooperation mit Automagazin Autogazette