Opel Corsa ON im Test (2017): immer schön dran bleiben?
Der jüngste Opel Corsa, die 2014 eingeführte Generation E, verkauft sich prächtig. Regelmäßig platziert sie sich in der Zulassungsstatistik in den Top 3. Trotzdem: Gerade im hart umkämpften Kleinwagensegment ist es angeraten, stets dran zu bleiben am Ball. Das versucht Opel jetzt mit der neuen Sondermodellreihe „ON“. Neben dem Opel Astra und dem Mokka X kommt auch der Corsa in den Genuss des breit gefächerten Sonderpakets. Was es konkret bringt und was der Opel Corsa ON kann, lesen Sie im Testbericht.
Corsa ON: viel Platz gepaart mit viel Komfort
Die Idee, die Modellpalette mit Sondermodellen aufzufrischen, ist nicht neu. Originalität aber ist für den Absatz in der Regel nachrangig. Was in erster Linie zählt ist der Nutzen. Die Frage, was der Kunde vom Sondermodell hat, steht deshalb im Mittelpunkt unseres Tests. Zunächst stellen wir fest: Der ON-Käufer erhält einen ganz normalen Opel Corsa E, d.h. an der Karosserie selbst ändert sich nichts. Der Corsa ON wird mithin als 4,02 Meter langer 3- oder 5-Türer ausgeliefert, wobei letzterer knapp 800 Euro mehr kostet. In der Regel zahlt sich der Aufpreis für die fünftürige Variante aus. Der Corsa offeriert innen, nicht zuletzt im Fond, so viel Platz, dass es schade wäre, dessen Nützbarkeit durch die fehlenden Fondtüren einzuschränken. Kaum berührt wird durch die Entscheidung Drei- oder Fünftürer das Stauraumvolumen. Es ist so oder so – mit 280 bis 1.090 (Dreitürer) bzw. 285 bis 1.120 Litern (Fünftürer) – sehr großzügig bemessen. Das belegt der Vergleich mit der Konkurrenz. Ähnlich viel Gepäck verstauen lediglich der Seat Ibiza (355 bis 1.165) sowie der Skoda Fabia und der Renault Clio (jeweils 330 bis 1.150 Liter).
Im großen Kofferraum finden wir auch den ersten Vorzug des ON-Sondermodells. Die Rücksitzlehne ist in ihm – anders als in den Linie „Selection“ und „Cool Edition“ – bereits geteilt, im Verhältnis 1/3 zu 2/3, umklappbar. Damit lässt sich das Platz- und Stauraumangebot vielfältiger nutzen. Der Mehrwert der 15-Zoll-Leichtmetallfelgen im “Turbinen“-Design; und der kräftig getönten „Solar Protect®“-Wärmeschutzverglasung ist indessen vor allem ein optischer. Ob das Wärmeschutzglas tatsächlich wärmt, konnten wir nicht austesten – dazu war es schlicht zu warm. Vor neugierigen Blicken schützt sie aber allemal. Ohne Zweifel eine wärmende Wirkung entfalten hingegen zwei weitere ON-Extras: Die Heizung im Fahrer- respektive Beifahrersitz sowie die im Lederlenkrad. Das Volant kann überdies als Fernbedienung fürs Infotainmentsystem; und als Schaltzentrale des im ON-Paket inkludierten Geschwindigkeitsreglers genutzt werden. Den Sitzen fehlt es trotz der wohligen Wärme etwas an Halt und Polsterung. Opels – von der „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ mehrfach ausgezeichnete – Premium-Sitze haben es leider noch nicht in die Kleinwagenklasse geschafft. Dafür ist die Armaturentafel im Corsa On mit hübschen Klavierlack-Dekorblenden verziert; und die Außenspiegel sind elektrisch einklapp- und beheizbar. Letzteres ist auch ein gewisser Komfort.
Corsa ON ist „always on“
Die meisten der bisher genannten Extras sind Teil des Komfortpakets, das im Opel Corsa ON schon zur Serienausstattung gehört. Rechnen wir die dazugehörige Einparkhilfe fürs Heck ein, summiert sich der Preisvorteil bis dato auf knapp 300 Euro. Neben Vorteilen beim Komfort und der Nutzbarkeit profitiert der ON-Kunde also auch finanziell. Wir sind gespannt, was da am Ende herauskommt. Der Test jedenfalls führt uns als nächstes zum Herzstück des ON-Sondermodells: der Infotainment-Ausstattung. „Always on“ lautet die Devise – und kaum ein Hersteller hat in dieser Sparte so viel zu bieten wie Opel, vor allem in der Kleinwagenklasse. Der erste Flügel des ON-Herzstücks ist das „Radio R 4.0 IntelliLink“ Infotainmentsystem, das das herkömmliche „Radio CD 3.0 BT“ ersetzt. Es tut dies unter anderem mit einem Doppeltuner, sechs Lautsprechern, einer USB-Schnittstelle und einem 7-Zoll-Farbtouchscreen. Auf dem lassen sich Bilder und Filme darstellen, die sich auf einem per USB angeschlossenen Medium befinden. Außerdem können auf ihn ausgewählte Smartphone-Apps gespiegelt werden (via Android Auto bzw. Apple CarPlay).
Die Sprachbedienung, Bluetooth-Autostreaming und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung rundet das System ab. Für 135 Euro bauen die Rüsselsheimer außerdem eine „Wireless Charging Box“ ein, sofern man sich nicht für ein Automatik-Getriebe entschieden hat. Und der zweite Flügel des Herzstücks? Der „Opel OnStar“ genannte Service- und Online-Assistent gab dem Kind den Namen. Er betätigt sich als Notfall- und Diebstahl-Service, als Fernsteuerung fürs Licht und für Türschlösser; des Weiteren als Fahrzeugdiagnose-Werkzeug, als persönlicher Assistent – und als WLAN-Hotspot, der bis zu sieben Endgeräte mit LTE-Geschwindigkeit online bringt. Wird das serienmäßige IntelliLink-Infotainment mit Hilfe des Innovations-Pakets zum „Navi 4.0 IntelliLink“-System erweitert, beherrscht der OnStar-Dienst außerdem auch die automatische Navi-Zieleingabe. Der ON-Preisvorteil für dieses Extra beträgt 600 Euro. Die Kosten belaufen sich auf 1.350 Euro, wobei im Preis eine Frontkamera und LED-Tagfahrlichter sowie Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Abbiegelicht enthält sind.
Corsa-Sondermodell: auch die Sicherheit ist am Punkt
Die erwähnte optionale Frontkamera stellt übrigens den Schalter für jede Menge Assistenzsysteme auf „An“. Sie zeigt auf dem Display den Abstand zum Fahrzeug, das voraus fährt. Sie warnt, wenn der voreingestellte Abstand unterschritten wird. Und sie erkennt Verkehrszeichen (insbesondere jene für Tempolimits und Überholverbote), hilft beim Spurhalten und beim Ab- und Aufblenden (Fernlichtassistent). Wer sich immer noch nicht hundertprozentig wohl fühlt, der kann das exklusiv dem ON-Sondermodell vorbehaltene „Feel Good“-Paket installieren. Mit ihm verfügt der Corsa dann über eine beheizbare Windschutzscheibe, eine Einparkhilfe auch für die Nase – und eine Rückfahrkamera. Der Preisnachlass von 200 Euro trägt sicherlich auch zu einem guten Gefühl bei.
Zu einem solchen Beitrag in der Lage ist mittlerweile auch Fahrwerk des Corsa. Es ist ausgewogen abgestimmt und federt Bodenwellen wie Schlaglöcher gut weg. Ein Extra wie ein adaptives Fahrwerk benötigt man deshalb nicht. Dass es für das ON-Sondermodell nicht angeboten wird, ist also kein Makel. Außerdem kann das ON-Modell praktisch mit der gesamten Corsa-Motorenpalette aufwarten. Die reicht vom günstigen Vierzylinder-Sauger 1.2 mit schmächtigen 70 PS (Kraftstoffverbrauch: 5,4 Liter auf 100 km, 126 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C); über den quirligen Dreizylinder-Turbobenziner 1.0 Ecotec mit 115 PS (Kraftstoffverbrauch: 5,7 Liter auf 100 km, 132 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D) – bis hin zum sparsamen Turbodiesel 1.3 CDTi mit 95 PS (Kraftstoffverbrauch: 3,6 Liter auf 100 km, 94 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Sogar ein alternativer Antrieb mit Autogas steht zur Wahl. Leider ist das immer noch etwas Besonderes.
Technische Daten des Opel Corsa ON: | ||
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PS-Anzahl: | min. 70 PS | max. 115 PS |
kW-Anzahl: | min. 51 kW | max. 115 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel oder Gas | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,4 l/100km | max 7 l/100km |
CO2-Emission: | min. 91 g/km | max. 139 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 15.150 Euro | |
Stand der Daten: | 10.10.2017 |
Konkurrenzmodelle
Neben dem Corsa finden Sie in unserem Autohaus online noch viele andere günstige Kleinwagen. Wie preiswert unsere Neuwagen sind, zeigen drei Beispiele: Der Skoda Fabia ab 7.998 Euro und 39,7%, der VW Polo ab 8.415 Euro und 37,9%, und der Ford Fiesta ab 10.204 Euro und 33,9% Neuwagen Rabatt. Auch bei der Autofinanzierung profitieren Sie von einem breit gefächerten Angebot. Besonders attraktiv – unser Autoleasing auf Kilometer- oder Restwert-Basis.
Fazit zum Opel Corsa ON Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Opel Corsa ON ist reicht bestückt mit Extras. Neben dem Komfort und der Optik kümmern sich diese insbesondere um eine umfangreiche Multimedia-Ausstattung – und das sehr erfolgreich. Und die einzelnen Rabatte führen am Ende zu einem Preisvorteil von bis zu 2.800 Euro. Dass das für den Kunden von Nutzen ist, lässt sich kaum bestreiten. Bei MeinAuto.de startet das Sondermodell damit schon ab 10.937 Euro – gut 32,1% bzw. umgerechnet fast 4.900 Euro unter dem Listenpreis.
5 von 5 Punkten